Ein Neoverbot für die Agegrouper hat es bei der Challenge Roth nur selten gegeben. In diesem Jahr ist es ein realistisches Szenario. Diese Aspekte sind zu beachten.
Ein Start ohne Neoprenanzug sorgt bei vielen Agegroupern zunächst für Nervosität. Verständlich – denn der Neo bietet nicht nur Auftrieb, sondern auch ein Gefühl von Sicherheit. Doch ein Start ohne Neo ist kein Drama, sondern eine Chance, deine Schwimmform unter Beweis zu stellen. Und: Du bist nicht allein. Wenn das Verbot kommt, gilt es für alle gleichermaßen.
Wassertemperatur: Der entscheidende Faktor
Die Wassertemperatur im Main-Donau-Kanal liegt aktuell zwischen 24,6 und 25,0 Grad Celsius – deutlich höher als in den Vorjahren. Dieser kritische Temperaturbereich bedeutet, dass der Einsatz von Neoprenanzügen stark eingeschränkt oder sogar verboten sein könnte.
Laut World Triathlon und den Regeln des Veranstalters gelten folgende Grenzwerte für die Schwimmdistanz von 3,8 Kilometern:
Kategorie | Neopren erlaubt bis |
---|---|
Agegrouper | bis 24,5 °C |
Elite (Profis) | bis 22,0 °C |
Sobald die Temperatur diese Grenzwerte übersteigt, ist das Tragen eines Neoprenanzugs nicht mehr zulässig – ein Regelwerk, das der Fairness, aber auch der Sicherheit dient.
Schleusenbetrieb als Temperaturfaktor
Ein zentraler Aspekt in diesem Jahr ist der niedrige Wasserstand der Donau. Dadurch ist der Schiffsverkehr im Main-Donau-Kanal momentan eingestellt, und keine Schleusungen finden statt. Jede Schleusung sorgt normalerweise für einen Austausch des Wassers und kühlt den Kanal um bis zu 0,5 Grad Celsius. In der aktuellen Situation fehlt dieser kühlende Effekt, was die Temperatur weiter steigen lässt. Die Rennleitung betont, dass dies einer der wärmsten Werte der letzten Jahre ist – eine Konsequenz sowohl der klimatischen Bedingungen als auch des ausgefallenen Schleusenbetriebs.
Entscheidung über das Neoverbot: Wann fällt sie?
Die finale Entscheidung, ob mit oder ohne Neopren geschwommen wird, fällt am Wettkampfmorgen um 5:30 Uhr, also eine Stunde vor dem ersten Start um 6:30 Uhr. Diese Entscheidung wird über die offizielle Challenge Roth App kommuniziert.
Vorbereitend gibt es zwei offizielle Termine zum Schwimmen im Kanal. Sowohl Freitag als auch am Samstag ist während der Zeit von 6:30 bis 9:00 Uhr das Schwimmen im Kanal möglich.
Tipps für die Rennvorbereitung
Da ein Neoverbot sehr wahrscheinlich ist, sollten sich Athleten mental und physisch darauf einstellen:
- Psychologische Vorbereitung: Schwimmen ohne Neo fühlt sich ungewohnt an. Visualisiere dein Rennen und gehe es im Kopf durch.
- Testschwimmen ohne Neo: Nutze die Gelegenheiten am Freitag und Samstag, um dein Wassergefühl ohne Neo zu verbessern.
- Anpassung der Renntaktik: Ohne Neo ist der Wasserwiderstand höher, und der Auftrieb geringer – das beeinflusst Schwimmstil und -effizienz.
Flexibilität gefragt
Auch wenn das potenzielle Neoverbot für viele Triathleten eine Herausforderung darstellt, hast du den Anzug auch im Training in den seltensten Fällen an. Es ist vorwiegend eine Frage der Einstellung. Die Challenge Roth bleibt ein einzigartiges Event – mit oder ohne Neopren. Und ganz wichtig: Genieße das Rennen, die Atmosphäre und den Moment.