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SzeneKopf-an-Kopf-Rennen der Triathlonstars beim Collins Cup

Kopf-an-Kopf-Rennen der Triathlonstars beim Collins Cup

Im vergangenen Jahr lief der Collins Cup für Patrick Lange aufgrund einer Fehlleitung auf der Radstrecke nicht wie geplant.

Am kommenden Samstag, den 20. August 2022, geht der Collins Cups im slowakischen Šamorín, rund 25 Kilometer südöstlich von Bratislava, in die nächste Runde. Das Starterfeld verspricht dabei eines der spannendsten Rennen, das es im Triathlon geben dürfte. Dazu trägt zudem das zugegebenermaßen erklärungsbedürftige Format bei.

Der Ablauf

Der Collins Cup ist kein Triathlon im klassischen Sinne, bei dem jeder nur für sich kämpft. Drei Teams, Europa, USA und International, treten gegeneinander an. So soll herausgefunden werden, wer im Sport das Maß der Dinge ist. Die Athletinnen und Athleten können sich aber nicht einfach registrieren, denn die Startplatzvergabe läuft per Qualifikation. Jeweils sechs Frauen und Männer können für jedes Team teilnehmen. Pro Geschlecht und Teamzugehörigkeit sind die besten vier Athletinnen und Athleten des PTO-Rankings automatisch gesetzt. Die zwei verbleibenden freien Plätze pro Frauen- und Männerteam werden mit den sogenannten Captains‘ Picks gefüllt. Die Teamkapitäne wählen dabei diejenigen aus, die sie aufgrund der bisherigen Karriere, der jüngsten Leistungen oder des Teamgeistes als erfolgversprechend erachten. Als Captains treten Normann Stadler und Natascha Badmann für das Team Europa auf, Erin Baker und Craig Alexander für das Team International sowie Julie Moss und Dave Scott für das Team USA. Zur Besetzung der Mannschaften später mehr.

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Um die Spannung des Battles zu erhöhen, gibt es beim Collins Cup keinen Massenstart, sondern zwölf einzelne Rennen, bei denen drei Athleten gegeneinander antreten, einer aus jedem Team. Diese sogenannten Race Matches werden erst bei der Eröffnungszeremonie bekanntgegeben. Wer für jedes Match ins Rennen geschickt wird, entscheiden die Kapitäne der Teams abwechselnd, bis alle zwölf Dreierkonstellationen besetzt sind. Die sechs Frauen- und sechs Männerrennen werden schließlich nacheinander im Abstand von zehn Minuten gestartet. Für das Ergebnis des Matches werden schließlich Punkte an jedes Team verteilt, und zwar nicht nur für die Platzierung, sondern auch für den Abstand zu den geschlagenen Kontrahenten. Es zählt also jede Minute. Das Team mit der höchsten Punktzahl gewinnt schließlich den Collins Cup, das Verliererteam erhält den Pokal der „Broken Spokes“ (gebrochene Speichen). Zudem geht es um ein Preisgeld von insgesamt 1,5 Millionen US-Dollar, das auf Grundlage der PTO-Weltrangliste ausgeschüttet und zu gleichen Teilen auf das Frauen- und Männerfeld verteilt wird. Platz eins erhält jeweils 90.000 US-Dollar, für Platz 18 gibt es noch 20.000 US-Dollar.

Die Strecken

Als Teil der PTO Tour hat der Collins Cup die gleiche Streckenlänge von insgesamt 100 Kilometern. Diese verteilen sich auf zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren „out and back“ und 18 Laufkilometer. Eine Schwäche darf sich bei diesem Format niemand erlauben, denn es dürfte ab dem ersten Meter ordentlich zur Sache gehen.

Die Favoriten

Einen klaren Favoriten auszumachen, fällt angesichts des Startfeldes schwer, denn es sind, wie bereits erwähnt, einige der besten Athletinnen und Athleten weltweit dabei. Die Leistungsdichte ist also sowohl bei den Frauen als auch den Männern sehr hoch, beim Team Europa ist sie derweil in geballter Form vorhanden. Bei den Frauen gehen hier Daniela Ryf, Laura Philipp, Anne Haug und Katrina Matthews sowie Holly Lawrence und Nicola Spirig an den Start. Wenn diese Athletinnen in Topform sind, dürfte es schwer werden, sie zu schlagen – wobei dies in erster Linie von der auserwählten Rennkonstellation abhängig sein wird. Bei den Männern tragen die Norweger Gustav Iden und Kristian Blummenfelt die größte Zielscheibe auf dem Rücken. Sie haben mit Platz eins und zwei bereits beim ersten Rennen der PTO Tour in Edmonton bewiesen, dass sie selbst an einem suboptimalen Tag die Nase vorn haben. Zumal einige der stärksten Konkurrenten, etwa Daniel Bækkegård, Patrick Lange, Magnus Ditlev oder Sam Laidlow aus den eigenen Reihen kommen und es mit ihnen somit kein direktes Duell geben wird.

Im Team USA geht in Person von Sam Long ein Athlet an den Start, der sich nicht so leicht geschlagen geben wird. Long verzichtete auf die Canadian Open in Kanada und gewann zuletzt den Ironman 70.3 Gdynia. Ein Aufeinandertreffen dürfte nach einigen Sticheleien auf Social Media insbesondere zwischen ihm und Sam Laidlow spannend und unterhaltsam zugleich werden. Für die USA gehen außerdem der laufstarke Matt Hanson, Rudy von Berg, Chris Leiferman, Ben Kanute und Jason West ins Rennen. Bei den Frauen ist für die USA die Vorjahressiegerin Taylor Knibb nicht dabei. Sie wurde kurzfristig durch Jocelyn McCauley ersetzt. Sie sowie ihre Teamkolleginnen Jackie Hering und Chelsea Sodaro haben je nach Zusammensetzung der Rennen definitiv das Zeug dazu, ihr jeweiliges Match zu gewinnen.

Für das Team International wird es in diesem Jahr darum gehen, die Auszeichnung „Broken Spokes“ des vergangenen Jahres abzugeben. Hierzu werden einige vielversprechende Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen geschickt. Bei den Frauen sind sicherlich die Australierin Ashleigh Gentle, Siegerin der Canadian Open, die Kanadierin Paula Findlay sowie Olympiasiegerin Flora Duffy von den Bermudas extrem stark einzuschätzen. Aufgrund des Formats einer verkürzten Mitteldistanz hat sich bisher schließlich gezeigt, dass (ehemalige) Kurzdistanzler im Vorteil zu sein scheinen. Auch die männlichen Kollegen des internationalen Teams sind gut aufgestellt. Lionel Sanders, der bei den Canadian Open seine Leistung nicht zufriedenstellend abrufen konnte, wird dies nun beim Collins Cup nachholen wollen. In Person von Jackson Laundry, Aaron Royle und Hayden Wilde bekommt er Gesellschaft von erfahrenen Athleten mit Kurzdistanzhintergrund, die in ihren Matches für hohes Tempo sorgen werden.

Der (erste) Startschuss fällt am Samstag, 20. August 2022, um 13 Uhr. In Europa wird das Rennen live auf Eurosport übertragen.

Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und freut sich auf die erste Langdistanz.
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