Hochdekoriert: Udo van Stevendaal gewann 2023 unfassbare fünf Weltmeistertitel in seiner Altersklasse – in fünf verschiedenen Wettbewerben. Doch der 55-Jährige aus Ahrensburg bei Hamburg hat noch Ziele.

Weltmeister! Mehr geht nicht in einer Sportart. Oder? Doch! Nämlich zehnmal Weltmeister geworden zu sein. Triathlet Udo van Stevendaal bringt es als Altersklassenathlet auf diese Anzahl an WM-Titeln, allein fünf davon gewann er im vergangenen Jahr: im Sprint und mit der Staffel in Hamburg, auf der Kurzdistanz und im Supersprint im spanischen Pontevedra sowie im Duathlon auf Ibiza. Über van Stevendaal ist bereits geschrieben worden, auch bei uns, aber das vergangene Jahr mit den fünf WM-Siegen war spektakulär. Und der 55-Jährige hat noch lange nicht genug: „Meisterschaftsrennen zu gewinnen, macht irgendwie süchtig.“ Er bereitet sich gewissenhaft auf die Rennen vor und konzentriert sich auf die wesentlichen Dinge – absolut glaubhaft bei seiner beeindruckenden Titelsammlung. „Auch wenn einige Leute das verwerflich finden mögen: Ich liebe den Vergleich und mag es, mich im Wettkampf mit anderen zu messen.“
Schleichender Prozess
Die unbändige Leidenschaft für den Triathlon war ein schleichender Prozess bei Udo van Stevendaal. Bis zum Jahr 2000 lebte er in Osnabrück, studierte Physik und promovierte. Nebenbei spielte er mit großer Begeisterung Fußball im gutklassigen Amateurbereich. Sein erster Triathlon 1995, den er mit Badehose und Trekkingrad absolvierte, sollte zunächst ein einmaliger Ausflug bleiben. Udo gibt deshalb 2000 als Start seines Triathletendaseins an. Als er aus beruflichen Gründen mit seiner Frau ins schleswig-holsteinische Ahrensburg bei Hamburg zog, ging es mit dem Dreikampf richtig los: „Anke ist ‚schuld‘, weil sie mir einen Neoprenanzug geschenkt hat“, sagt van Stevendaal und lacht.