Mit der schnellsten Laufzeit des Tages und neuem Streckenrekord hat Laura Philipp den Ironman 70.3 Kraichgau gewonnen. Bei den Männern gab es einen Überraschungssieger. Justus Nieschlag zeigte eine gute Leistung nach langem Verletzungspech.
Laura Philipp und Niek Heldoorn heißen die Sieger des Ironman 70.3 Kraichgau 2024. Obwohl sie das Rennen aus vollem Training bestritt, legte Philipp auch gleich einen neuen Streckenrekord hin und feierte ihren insgesamt fünften Erfolg bei ihrem Heimrennen. Für Niek Heldoorn war es der erste Sieg bei einer Ironman-Veranstaltung. Er setzte bereits mit einer Attacke auf dem Rad ein Ausrufezeichen, sicherte auf der Laufstrecke anschließend alles ab. Justus Nieschlag wurde Zweiter, Jonas Hoffmann Dritter. Im Frauenrennen komplettierten Jessica Learmonth und Laura Jansen das Podium.
Das Frauenrennen
In der ersten Disziplin zeigte Jess Learmonth, dass sie trotz langer Wettkampfpause noch immer das Maß aller Dinge ist. Direkt nach dem Start setzte sich die Britin ab, die Lücke wurde anschließend immer größer. Nach 24:36 Minuten Schwimmzeit erreichte sie das Ufer des Hardtsees, wechselte mit 2:30 Minuten Vorsprung auf Katharina Krüger und begab sich auf die Radstrecke. Hinter Krüger folgte eine Gruppe aus sieben Athletinnen, zu der auch Laura Jansen, Laura Philipp und Jana Uderstadt gehörten.
Die drittplatzierte der Ironman-WM von 2023 setzte anschließend alles daran, die Lücke zu Learmonth in Führung zu schließen. Nach 20 Kilometern hatte Philipp den Abstand auf zwei Minuten verkleinert, bis Kilometer 50 auf 1:19 Minuten. Dahinter folgte Laura Jansen auf Platz drei, mit drei Minuten Rückstand und Jana Uderstadt auf Position vier, mit 4:21 Minuten Rückstand.
Philipp arbeitete sich bis zum zweiten Wechsel weiter an Learmonth heran, stieg gleichzeitig mit der Britin vom Rad. Beim Abstellen ihres Rades öffnete Learmonth ihren Helm dann zu früh und kassierte eine 30-Sekunden-Zeitstrafe. Von da an war es für Philipp ein Selbstläufer, mit dem schnellsten Laufsplit des Tages (1:17:20 Stunden) sicherte sich die Heidelbergerin den Sieg in 4:13:12 Stunden und stellte so noch einen neuen Streckenrekord auf. Learmonth wurde Zweite (4:19:28 Stunden), Laura Jansen Dritte (4:23:44 Stunden). Vierte wurde Diede Diederiks aus den Niederlanden (4:26:38 Stunden), vor Jana Uderstadt (4:27:05 Stunden).
Das Männerrennen
Auf den 1,9 Kilometern im Hardtsee setzt sich eine Fünfergruppe an die Spitze des Männerrennens. Diese bestand aus Justus Nieschlag, Joshua Lewis (GBR), Jannik Schaufler, Valentin Wernz und Nils Lorenz. Nach 22:49 Minuten erreichten sie den Ausstieg. Jonas Hoffmann kam eine Minute später aus dem Wasser.
Auf den ersten Radkilometern blieb die Gruppe beisammen. Dazu gesellte sich der Franzose Nathan Guerbeur – der sich auch gleich an der Führungsarbeit beteiligte. Bis Kilometer 50 schaffte Guerbeur es sogar, sich von seinen Kontrahenten abzusetzen, fuhr rund 30 Sekunden heraus. Valentin Wernz musste derweil reißen lassen, lag zu diesem Zeitpunkt 1:40 Minuten hinter der Spitze.
Auf den folgenden 12 Kilometern schaffte Guerbeur es, die Lücke um eine ganze Minute zu vergrößern, mit 90 Sekunden Vorsprung ging er auf das letzte Drittel der Radstrecke. Währenddessen gesellten sich der Niederländer Niek Heldoorn der Verfolgergruppe dazu. Anschließend löste sich Joshua Lewis von seinen Mitstreitern, fuhr bis zum Wechsel knapp eine Minute auf Nieschlag, Schaufler, Stoll und Lorenz heraus. Heldoorn erreichte die zweite Wechselzone knapp dreißig Sekunden vor dem deutschen Quartett. Als Erster in die Laufschuhe schlüpfte jedoch Guerbeur, mit 1:06 Minuten Vorsprung auf Lewis und einer Radzeit von 2:09:23 Stunden.
Auf der Laufstrecke setzte sich Heldoorn bereits nach drei Kilometern an die Spitze. Justus Nieschlag, der nach dem Wechsel zunächst auf Rang vier lag, schob sich Position um Position nach vorn, bis auf den zweiten Rang. Dennoch verlor er weiter Zeit auf Heldoorn. Der sicherte sich in 3:50:13 Stunden den Sieg, legte zusammen mit Jonas Hoffmann den schnellsten Lauf des Tages hin (1:11:46 Stunden). Hoffmann war es auch, der sich noch auf den dritten Podiumsplatz, hinter Justus Nieschlag (3:51:11 Stunden) schob. Der Viertplatzierte aus dem vergangenen Jahr benötigte 3:52:45 Stunden. Nathan Guerbeur wurde Vierter (3:54:21 Stunden), Bart Aernouts aus Belgien Fünfter (3:55:03 Stunden). Jannik Stoll wurde Achter (3:56:33 Stunden), Jannik Schaufler landete schließlich auf dem elften Platz (3:58:52 Stunden).