Tag 0, Anreise, Warm-up, Eingrooven: Den heutigen Tag des Trainingslagers kann man nennen, wie man will, alle Bezeichnungen beschreiben gut, um was es geht. Jule und ich, Anna, sind bereits gestern auf der Insel angekommen – und irgendwann, nachdem das Shuttle sämtliche Ballermann-Touristen abgesetzt hatte, schließlich auch im Hotel. Untergebracht sind wir in den nächsten zwei Wochen im Beach Club Font de Sa Cala. Ballermann-Touristen sind hier keine, sondern vorrangig Sportlerinnen und Sportler. Im Camp, das power & pace zusammen mit Hannes Hawaii Tours veranstaltet, werden insgesamt 62 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Acht Guides kümmern sich darum, dass hier jeder auf seine Kosten kommt und bestenfalls fitter abreist, als er oder sie angekommen ist.
„Ich habe die Route auf der Uhr“
Bevor das Camp mit der Ankunft der Teilnehmenden richtig losgeht, begann der Tag für Jule, Guide Chris und mich mit einem kurzen Morgenlauf. Chris hatte eine Route auf seine Uhr geladen und wollte uns navigieren, hat nicht geklappt. Nachdem wir etliche Sackgassen des Ortes gesehen hatten, ging es zum Frühstück. Nach und nach trudelten die trainingshungrigen Campteilnehmer ein. Die Erwartungen wurden hier sicherlich erst einmal gedämpft, denn mittlerweile regnete es in Strömen – bei gemütlichen 15 Grad. „Es kann nur besser werden“ lautete das Mantra, und das wurde es auch.
„Schade, dass der Neo nicht in den Koffer gepasst hat“
Pünktlich zum freien Schwimmen am Nachmittag kam die Sonne zum Vorschein. An dieser Stelle können wir anfangen, Sätze für ein Trainingslager-Bingo zu sammeln. „Ohne Wind ist es gar nicht so kalt“ gehört definitiv dazu. Angeblich soll der Pool beheizt sein, dennoch war ich nicht traurig, dass ich jetzt noch nicht hineinspringen musste, und ärgerte mich ein wenig, dass der Neo wegen Platzmangels in Hamburg bleiben musste.
Don’t tell the coach
Als Tageshighlight ging es noch mit Guide Peter für 1,5 Stunden aufs Rad. Knapp 500 Höhenmeter kamen auf 38 Kilometern zusammen – das ist mehr als doppelt so viel wie auf der Radstrecke des Ironman Hamburg. Ich war in meinem Element und als ich das Schild „Coll des Vidirer“ sah, zuckte es in den Beinen. Am Anfang etwas zu sehr, denn nach ungefähr zwei Dritteln des Anstiegs verließen mich Kraft und Lungenvolumen. Ein Kilometer mit sechs Prozent Steigung im Schnitt ist nicht zu unterschätzen, hier werde ich aber nochmal angreifen. Auf Bergwertungen sollte man bei der Einrollrunde eigentlich verzichten, aber ich bin hier ja auch, um schöne Erlebnisse einzusammeln. Damit geht es jetzt beim Abendessen und Kennenlernen aller Teilnehmer weiter. Morgen steht das erste offizielle Schwimmtraining und die erste Gruppenausfahrt auf dem Programm. Stay tuned!