Freitag, 26. April 2024

Tipps für das Training im kalten Freiwasser

ORIOL BATISTA Mit dem richtigen Equipment ist auch kaltes Wasser kein Problem

Wer kennt es nicht, das Gefühl in kaltes Wasser zu gehen. Plötzlich hat man das Verlangen, mehr atmen zu müssen. Der Puls wird schneller und die Blutgefäße ziehen sich zusammen, der Blutdruck steigt. Der Körper kann auf plötzliche Kälte aber auch mit einem lebensgefährlichen Kälteschock reagieren. Das Wasser muss dafür nicht mal extrem kalt sein, entscheidend ist der Temperaturunterschied zwischen dem Körperinneren und dem Wasser. Dann werden alle Systeme heruntergefahren, die Atmung setzt aus und selbst die einfachsten Schwimmbewegungen lassen sich nicht mehr koordinieren. Damit es nicht so weit kommt, sollte der Sprung ins kalte Wasser nicht unvorbereitet sein. Wichtig ist, dass man den Körper langsam daran gewöhnt. Man darf sich nicht zu viel auf einmal vornehmen, sollte zu Beginn im flachen Wasser bleiben und niemals ohne Begleitung schwimmen. Besonders wichtig ist es, den Körper vor einer Unterkühlung zu schützen, denn die Kälte reduziert die Übertragungsgeschwindigkeit des Gehirns. Die Koordinationsfähigkeit nimmt rapide ab, die Gefahr, Krämpfe zu bekommen, steigt.

Vertrauen ins richtige Equipment

Ist man weder Eis- noch Extremschwimmer und die Wassertemperatur sinkt unter zwölf, zehn oder gar acht Grad Celsius, braucht man das richtige Equipment, um der Kälte zu trotzen. Der Neoprenanzug darf nicht zu groß sein, sonst läuft zu viel kaltes Wasser zwischen Anzug und Haut und kühlt den Körper aus. Benetzt man den Neo bereits vor dem Schwimmen von innen mit etwas Wasser, kann sich der Körper an die Temperatur gewöhnen. Norseman-Sieger Allan Hovda empfiehlt außerdem eine Neoprenhaube, die nicht nur den Kopf, sondern auch den Nacken bedeckt. Unter seinem Neoprenanzug trägt der Norweger bei einstelligen Wassertemperaturen eine Weste aus Neopren sowie Armlinge aus dem Radsport. Weitere Hilfsmittel wie Neoprensocken und -handschuhe sollten für den gewünschten Effekt eng sitzen, sagt ­Hovda. Im Zweifel solle man lieber eine Größe kleiner wählen. Wer im kalten Wasser Probleme mit den Ohren bekommt und die Orientierung verliert, kann mit Ohrstöpseln Abhilfe schaffen.

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Niemals überschätzen

Steht man am Ufer und blickt auf einen ruhigen See, mag man es kaum glauben, dass ein Schwimmer im Wasser von einem Boot aus erstaunlich schlecht zu erkennen ist. Um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen, sollte eine knallige Schwimmboje unbedingt zur Standardausrüstung gehören. Kann man aus irgendeinem Grund nicht mehr weiterschwimmen, dient die Boje auch als Auftriebshilfe. Der wichtigste Tipp für das Training in kaltem Wasser ist jedoch folgender: Immer auf den eigenen Körper hören und auf die Mitschwimmer achten. Besonders in kalten Gewässern sollte man nichts riskieren.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin bei spomedis nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und immer öfter beim Laufen, denn inzwischen startet sie in einem Liga-Team im Triathlon.

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