Die Odenwald Edition des Projekts hielt für Jonas Deichmann und Co. besondere Herausforderungen bereit. Neben etlichen Höhenmetern und unbefestigten Wegen wartete ein Highlight: Der Abenteurer ist jetzt Botschafter der Stiftung Laureus Sport for Good.
„Es war ein unglaublich geiler Tag!“ Das Fazit, das Jonas Deichmann nach der Odenwald Edition seiner Serie Langdistanz mit Freunden zog, klang nach purer Glückseligkeit. Die Tour durch drei Bundesländer, die der ehemalige Triathlonprofi Timo Bracht geplant hatte, hielt zahlreiche Höhepunkte bereit: Schwimmen bei „magischer Stimmung“ im Marbach Stausee, einen Radkurs mit etlichen Höhenmetern und Gravel-Abschnitten und ein Finish im Dunkeln. „Eine Megastrecke. Der Tag war aber auch unglaublich lang“, sagte Deichmann. Rund 17 Stunden war er mit seinen Begleitern unterwegs gewesen. Mittendrin wurde dem Abenteurer noch eine besondere Ehre zuteil. Er wurde von Timo Bracht und Paul Schif, dem Geschäftsführer von Laureus Sport for Good in Deutschland und Österreich, zum Botschafter der Stiftung ernannt. Ein Leben für den Sport. „Das ist eine tolle Sache. Es ist so unglaublich wichtig, Kinder zum Sport zu bewegen“, sagte Deichmann.
„Magische Stimmung“
Der lange Tag hatte um 7 Uhr morgens mit dem Schwimmen im Marbach Stausee begonnen. Bei knapp unter 16 Grad Celsius Wassertemperatur begleiteten 15 Athleten Deichmann über die vier Runden und insgesamt 3,8 Kilometer. Der Lohn: eine unvergleichliche Atmosphäre. „Der Nebel lag teilweise noch über dem See, die Sonne schien im Gegenlicht, die Natur war wunderschön. Es war magisch“, so Deichmann. Nach circa 1:12 Stunden kamen die Sportler ans Ufer – und wärmten sich erst einmal auf. „Wir haben etwas mehr Zeit in der Wechselzone verbracht.“
Die Radstrecke nahmen schließlich rund 100 Athleten in Angriff. „Es ging gleich am Anfang den ersten Berg hoch. Und es war eine Megastimmung. Die Einheimischen in den kleinen Dörfern hatten Plakate aufgehängt“, lobte der Extremsportler. Die Route war anspruchsvoll mit knapp 2.500 Höhenmetern und 50 Kilometern auf Gravelpassagen. „Wir sind mit einem 24er Schnitt losgefahren, das ist bei dem Terrain mit über 50 Gravelkilometern und den Höhenmetern schon anspruchsvoll. „Es hat sich relativ schnell selektiert. Nach der Hälfte waren wir vielleicht noch 40 oder 50 Radler in der ersten Gruppe.“ An drei Verpflegungsstationen konnten Deichmann und Co. ihre Tanks auffüllen – und bei einem Stopp erhielt er die Auszeichnung zum Laureus-Botschafter, die neben Bracht bereits Jan Frodeno erhalten hat. „Wir haben das aber kurz gehalten und sind dann weitergeradelt“, so der Abenteurer, der es offenbar gar nicht erwarten konnte, wieder auf die Strecke zu gehen. „Wir sind viel Gravel durch den Wald gefahren, wo wirklich null Verkehr war. Natur pur. Wirklich wunderschön.“
15 Prozent Steigung auf Kopfsteinpflaster
Die 180-Kilometer-Route führte teilweise den Neckar entlang nach Heidelberg. Dann kam ein „Megaanstieg“, wie Deichmann erklärte: „Da geht es am Schloss in Serpentinen vorbei mit 15 Prozent Steigung und Kopfsteinpflaster. Der Anstieg selbst ist sechs Kilometer lang mit kleinen Rampen. Timo hatte am Ende noch einen 16-Prozent-Stich eingeplant. Das war cool und anspruchsvoll. Da ist das Feld sehr auseinandergefallen.“ Anschließend ging es auf welligem Profil zurück zum Stausee.
Laufform noch nicht perfekt
Der Marathon verlief ebenfalls über zahlreiche Höhenmeter. „Es war absehbar, dass wir nicht im Hellen ankommen“, so Deichmann. „Mir ging es super beim Schwimmen und Radfahren. Die Laufform ist aber noch nicht perfekt, das habe ich gemerkt. Ab Kilometer 25 waren wir in der Dunkelheit unterwegs. In Eberbach gab es einen Singletrail, wo wir steil den Berg hochgelaufen sind. Spät abends in der Dunkelheit durch den Wald zu rennen, war unglaublich schön. Wir sind kurz nach Mitternacht angekommen.“
Die Beteiligung war stark: Sechs Athleten haben die komplette Langdistanz absolviert. Einer davon hat sein Debüt über die 226 Kilometer gefeiert. „Da muss ich schon sagen: Respekt, sich seine erste Langdistanz dort auszusuchen. Bei der Odenwald Gravel Höhenmeter Edition“, anerkannte Deichmann. Es waren ebenfalls viele Marathonläufer dabei – zwei von ihnen gingen zum ersten Mal die ganze Etappe über 42,195 Kilometer mit.
Die nächste Langdistanz mit Freunden wird nicht in Deutschland stattfinden. „Das schaffe ich leider nicht, weil ich im Juni in Irland und Mexiko bin“, verriet Deichmann. „Die nächste Edition wird in Irland stattfinden, am ersten Juniwochenende in Donegal. Da sind wir im Familienurlaub und ich gehe davon aus, dass ich das mit meinem Bruder zusammen mache. Falls noch jemand vorbeikommen möchte: sehr gern“, betonte Deichmann. „Aber ich weiß, dass es sehr weit ist.“ Anschließend kommt es im Juli im Rahmen der Challenge Roth zur Lactate Clearing Challenge, ehe die Langdistanz mit Freunden im August voraussichtlich in Kassel oder Hamburg Station machen wird, am 27. September an den Fuschlsee verlegt wird und am 4. Oktober am Bodensee stattfinden soll.