Zum dritten Mal hat Patrick Lange den Ironman Hawaii gewonnen und sich somit zum Weltmeister des Jahres 2024 gekrönt. Sam Laidlow führte das Rennen zwar lange an, brach jedoch auf der Laufstrecke ein. Und auch Kristian Blummenfelt performte nicht wie erhofft.
Patrick Lange hat es geschafft: In neuem Streckenrekord sicherte sich der 38-Jährige seinen dritten Sieg bei der Ironman-WM auf Hawaii. Den Grundstein dafür legte er bereits mit einer grandiosen Schwimmleistung. Nach 7:35:53 Stunden überquerte er die Ziellinie und fuhr seinen dritten WM-Erfolg nach 2017 und 2018 ein. Die Plätze zwei und drei belegten Magnus Ditlev (7:43:39 Stunden) und Rudy von Berg (7:46:00 Stunden).
Große Gruppe im Wasser
Traditionell wird beim Ironman Hawaii ohne Neoprenanzug geschwommen. 27,1 Grad betrug die Wassertemperatur am frühen Samstagmorgen vor Big Island. Direkt nach dem Start zog sich das Feld zunächst in drei Züge auseinander, die jedoch schnell wieder zusammen fanden. Menno Koolhaas gab das Tempo vor, Titelverteidiger Sam Laidlow hob sich direkt hinter dem Niederländer auf. Und auch Patrick Lange schaffte zu Beginn den Sprung unter die besten Athleten, hielt sich zunächst um Position zehn im Wasser auf.
Mehr als 20 Athleten befanden sich nach der Wendeboje noch in der Spitzengruppe. Neben Koolhaas, Laidlow und Lange waren das unter anderem Paul Schuster, Ben Kanute, Finn Große-Freese und Kristian Blummenfelt. Gustav Iden und Magnus Ditlev waren nicht in der Nähe der Spitze zu finden.
Laidlow attackiert
Bis zum Schwimmausstieg tat sich anschließend nicht mehr viel. Menno Koolhaas kam als Erster aus dem Wasser (47:02 Minuten), Sam Laidlow war direkt dahinter, wie auch Antonio Benito López, Patrick Lange, Finn Große-Freese, Paul Schuster, Ben Kanute, Matthew Marquard, Daniel Bækkegård und Kristian Blummenfelt.
Rückschlag für Ditlev
Magnus Ditlev musste einen ersten Rückschlag hinnehmen, wenn auch dieser im Rahmen war. 1:15 Minuten nach der Spitze kam der Däne aus dem Pazifik. Gustav Iden kam 3:30 Minuten aufgebrummt. Lionel Sanders verlor 5:18 Minuten.
Und auch bei den Agegroupern gab es eine Überraschung: Sam Askey-Doran, der bereits das Hoala-Swim gewann, knackte den Schwimmstrecken-Rekord von Jan Sibbersen aus dem Jahr 2018 und benötigte für die 3,8 Kilometer 45:43 Minuten.
Mit einem Blitzwechsel machte Sam Laidlow anschließend klar, wohin die Reise geht: nach vorn. Der Franzose hatte nach rund sieben Kilometern bereits eine Lücke von einer Minute herausgefahren. Die Gruppe dahinter bestand aus 19 weiteren Athleten, zu denen auch Magnus Ditlev den Anschluss fand. Und der Däne machte Ernst. Schnell schob er sich an die Spitze der Verfolger und nahm das Zepter in die Hand, um Laidlow zu stellen. Laidlow hatte zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von zwei Minuten.
Blummenfelt mit Problemen
Der Däne und Kristian Blummenfelt setzten sich anschließend von der Gruppe ab und verkürzten den Abstand zum Führenden auf 1:40 Minuten. Dann ein kleiner Schockmoment: Der Norweger musste sich während des Radfahrens übergeben, verlor auch den Anschluss zu Ditlev und wurde von den weiteren Verfolgern gestellt.
Laidlow baut Vorsprung aus
Bis zum Turnaround in Hawi brachte Laidlow wieder etwas Luft zwischen sich und Magnus Ditlev (+2:30 Minuten). Die Verfolger fielen weiter zurück und waren nach der Hälfte fünf Minuten hinter dem Franzosen. Laidlow griff anschließend bei der Special-Needs-Station zu, verpasste jedoch die Littering-Zone und musste den Plastikbeutel zunächst auf dem Rad mitführen.
Langsam aber sicher schmolz die Dichte der Verfolgergruppe, dennoch waren immer noch viele Athleten dort vertreten. In dieser waren weiterhin die starken Läufer um Patrick Lange, Antonio Benito López und Gregory Barnaby sowie Kristian Blummenfelt, der sich nach den Magenproblemen scheinbar wieder etwas gefangen hatte.
Rund 40 Kilometer vor Ende der zweiten Disziplin versuchte der Schwede und starke Radfahrer Robert Kallinn sein Glück. Er löste sich von den Verfolgern und machte Zeit auf die Plätze eins und zwei gut. Bis gut zehn Kilometer vor der zweiten Wechselzone schloss er auf Ditlev auf. Beide lagen zu diesem Zeitpunkt fünfeinhalb Minuten hinter dem Führenden. Auch Kristian Høgenhaug löste sich etwas von der Gruppe, befand sich rund zwei Minuten hinter den beiden Laidlow-Jägern.
Nach 3:57:22 Stunden erreichte Sam Laidlow die Wechselzone – neuer Radstreckenrekord! Damit ist er mehr als sieben Minuten schneller als noch 2022. Kallinn löste sich noch etwas von Ditlev und wechselte mit einer Radzeit von 4:01:44 Stunden in die Laufschuhe und lag insgesamt knapp sechs Minuten hinter dem Franzosen. Kurz danach folgte Ditlev (+6:57 Minuten). Als Nächstes war Kristian Høgenhaug zurück in Kailua-Kona (+7:21 Minuten). Die anschließenden Verfolger hatten rund acht Minuten Rückstand auf die Führung (Matthew Marquardt, Léon Chevalier und Menno Koolhaas). Kristian Blummenfelt, Patrick Lange, Antonio Benito López, Gregory Barnaby und Kacper Stepniak folgten eine weitere Minute später. Finn Große-Freese kam als 19. an (+12:59 Minuten), Lionel Sanders und Paul Schuster auf den Positionen 25 und 26 (+17:05 Minuten).
Patrick Lange losgelöst
Magnus Ditlev hatte anschließend augenscheinliche Muskelprobleme und verlor schon während des Wechsels viel Zeit. Patrick Lange flog dagegen über die Laufstrecke. Schon auf den ersten sechs Kilometern nahm er dem Franzosen zwei Minuten ab. Bis Kilometer elf war die Lücke auf unter sechs Minuten geschrumpft.
Nach 6:02:13 Stunden Renndauer und etwa 18 Laufkilometern war es so weit: Patrick Lange überholte Sam Laidlow und führte von da an die Ironman-WM an. Dahinter schob sich Léon Chevalier auf den dritten Platz, Menno Koolhaas befand sich auf Rang vier, gefolgt von Magnus Ditlev, der langsam in das Rennen zurückfand (+5:21 Minuten).
Sam Laidlow hatte anschließend starke Probleme, musste mehrfach gehen und Stopps an Verpflegungsstationen einlegen. Ditlev war es möglich, sich auf den zweiten Platz nach vorn zu schieben. Léon Chevalier musste anschließend auch Rudy von Berg passieren lassen.
An der Spitze tat sich jedoch nichts mehr. Nach 7:35:53 Stunden überquerte Patrick Lange die Ziellinie und krönte sich zum dritten Mal nach 2017 und 2018 zum Ironman-Weltmeister – mit Streckenrekord. Magnus Ditlev erreichte den Alii Drive als Zweiter (7:43:39 Stunden), Rudy von Berg wurde Dritter (7:46:00 Stunden). Léon Chevalier belegte Platz vier (7:46:54 Stunden), Menno Koolhaas Rang fünf (7:47:22 Stunden). Gregory Barnaby wurde Siebter, Cameron Wurf, Kieran Lindars, Kristian Høgenhaug und Matt Hanson komplettierten die Top Ten.
Zweitbester Deutscher wurde Jonas Hoffmann auf Rang 16 (7:59:31 Stunden). Sam Laidlow, der das Rennen lange anführte, wurde 18. (8:02:01 Stunden). Paul Schuster kam als 19. ins Ziel (8:02:06 Stunden), Finn Große-Freese als 29. (8:14:48 Stunden). Leonard Arnold musste das Rennen auf der Laufstrecke beenden, ebenso wie Gustav Iden. Kristian Blummenfelt erreichte das Ziel als 35. (8:29:58 Stunden).
Ironman-Weltmeisterschaft 2024 | Profi-Männer
26. Oktober 2024 | Kailua-Kona (Hawaii/USA)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,195 km Run |
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1 | Patrick Lange | GER | 7:35:53 | 47:09 | 4:06:22 | 2:37:34 |
2 | Magnus Ditlev | DEN | 7:43:39 | 48:18 | 4:02:52 | 2:46:10 |
3 | Rudy von Berg | USA | 7:46:00 | 47:18 | 4:05:49 | 2:48:11 |
4 | Léon Chevalier | FRA | 7:46:54 | 50:43 | 4:01:38 | 2:49:56 |
5 | Menno Koolhaas | NED | 7:47:22 | 47:02 | 4:05:02 | 2:50:02 |
6 | Gregory Barnaby | ITA | 7:48:22 | 47:12 | 4:06:08 | 2:50:33 |
7 | Cameron Wurf | AUS | 7:51:26 | 52:25 | 4:03:59 | 2:50:11 |
8 | Kieran Lindars | GBR | 7:51:55 | 47:12 | 4:08:28 | 2:51:49 |
9 | Kristian Høgenhaug | DEN | 7:53:37 | 48:24 | 4:03:32 | 2:57:09 |
10 | Matt Hanson | USA | 7:54:50 | 50:37 | 4:14:11 | 2:45:25 |
11 | Bradley Weiss | RSA | 7:55:37 | 48:28 | 4:06:38 | 2:54:59 |
12 | Mathias Petersen | DEN | 7:56:50 | 48:54 | 4:10:35 | 2:52:40 |
13 | David McNamee | GBR | 7:57:48 | 47:28 | 4:18:10 | 2:47:09 |
14 | Kacper Stepniak | POL | 7:58:08 | 47:20 | 4:06:01 | 2:59:38 |
15 | Matthew Marquardt | USA | 7:58:43 | 47:18 | 4:04:55 | 3:01:43 |
16 | Jonas Hoffmann | GER | 7:59:31 | 50:39 | 4:18:30 | 2:45:46 |
19 | Paul Schuster | GER | 8:02:06 | 47:17 | 4:14:22 | 2:55:56 |
29 | Finn Große-Freese | GER | 8:14:48 | 47:16 | 4:10:20 | 3:12:40 |
DNF | Leonard Arnold | GER | – | 50:45 | 4:17:20 | – |