Freitag, 22. November 2024

Yvonne van Vlerken verabschiedet sich mit Sieg

Beim Schwimmen war es der Brite Kieran Lindars, der schnell eine Lücke reißen konnte und auch als Erster nach 46:51 Minuten aus dem knapp 18 Grad warmen Weerwater stieg. Mit 1:17 Rückstand folgten der Russe Georgi Kaurov und Aleksandr Vasilievich (BLR). Matt Trautman konnte sich auf Rang sechs positionieren mit knapp drei Minuten Rückstand auf den Führenden. Kristian Hogenhaug, der Sieger des Ironman Hamburg, kam als Zehnter aus dem Wasser. 

Auf dem Rad wurden die Karten schnell neu gemischt. Bis Kilometer 45 fuhr Kieran Lindars an der Spitze, Matt Trautman hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings schon viel Boden bis zur zweiten Position gutgemacht. Kristian Hogenhaug demonstrierte wie bereits in Hamburg seine Radstärke und fuhr an dritter Stelle. Kurz vor der 70-Kilometer-Marke war es schließlich der Österreicher Thomas Steger, der sich an die Spitze setzen konnte und eine Gruppe aus fünf Athleten anführte. Hinter Steger, unverändert, Trautman und Hogenhaug auf zwei und drei mit lediglich drei und fünf Sekunden Rückstand. In der Gruppe befanden sich außerdem Sven Strijk und Tomas Renc. An dieser Konstellation änderte sich bis kurz vor der Hälfte der 180 Kilometer nichts. 

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Streckenrekord für Matt Trautman

Der Erste in T2 war allerdings nach insgesamt 5:03:40 Stunden Matt Trautman, dicht gefolgt Kristian Hogenhaug. Kurz nach der Halbmarathon-Marke betrug der Abstand weniger als dreißig Sekunden. Trautman konnte das Tempo von etwa 3:50 min/km jedoch stabiler halten als Hogenhaug, der bis Kilometer 30 schließlich doch noch zweieinhalb Minuten Rückstand aufgebrummt bekam. Dieser vergrößerte sich zunehmend. Trautman lief unterdessen konstant seinem Sieg entgegen. Nach 7:50:15 Stunden überquerte er die Ziellinie und unterbot damit den im vergangenen Jahr aufgestellten Streckenrekord um gut fünf Minuten. Kristian Hogenhaug folgte gut dreieinhalb Minuten später nach einer Gesamtzeit von 7:53:52 Stunden. Auch er blieb damit noch unter dem alten Streckenrekord. Hogenhaug ist damit ETU-Langdistanz-Europameister. Dritter wurde der Tscheche Tomas Renc (8:00:44 Stunden).

Challenge Almere-Amsterdam 2019 | Pro Männer

14. September 2019 | Almere (Niederlande)

NAMELANDGESAMT3,8 KM SWIM180 KM BIKE41,3 KM RUN
1Matthew TrautmanRSA7:50:1549:49 Minuten4:11:48 Stunden2:44:44 Stunden
2Kristian HogenhaugDEN7:53:5250:12 Minuten4:11:27 Stunden2:48:31 Stunden
3Tomáš ŘenčCZE8:00:4448:47 Minuten4:15:31 Stunden2:52:13 Stunden
4Morten Brammer OlesenDEN8:01:2652:55 Minuten4:20:17 Stunden2:43:46 Stunden
5Pete DysonGBR8:13:2255:46 Minuten4:21:06 Stunden2:52:23 Stunden

Streckenrekord auf dem Rad bei den Frauen

Bei den Frauen kam die Niederländerin Sarissa de Vries nach 51:29 Minuten als erste Athletin aus dem Wasser. Yvonne van Vlerken folgte schließlich mit einem Rückstand von siebeneinhalb Minuten.

Auf dem Rad konnte Yvonne van Vlerken bereits bei Kilometer 15 bis auf Position vier nach vorn fahren. Ihr Rückstand auf die Führende Sarissa de Vries betrug zu diesem Zeitpunkt noch gut siebeneinhalb Minuten. Dieser veränderte sich bis Kilometer 45 zwar nicht, doch van Vlerken rückte eine weitere Position vor und lag bei der 70-Kilometer-Marke schließlich auf Rang zwei. De Vries hielt ganz vorn das Tempo hoch, ihre Verfolgerin erhöhte ihres gleichzeitig. Van Vlerken hatte zu diesem Zeitpunkt nach wie vor einen Rückstand von siebeneinhalb Minuten, ihr Vorsprung auf die Drittplatzierte Ilona Eversdijk betrug zwei Minuten. Sarissa de Vries fuhr schließlich erwartungsgemäß als Erste in die zweite Wechselzone und stellte dabei einen neuen Streckenrekord über die gut 180 Kilometer auf: 4:38:06 Stunden. Ihr Vorsprung auf van Vlerken vergrößerte sich um einige Minuten. Das restliche Frauenfeld lag mehr als 17 Minuten hinter den zwei führenden Athletinnen.

Yvonne van Vlerken verwandelt Rückstand in Vorsprung

Auf der Laufstrecke hatte de Vries nach knapp zehn Kilometern ihren Vorsprung auf komfortable zwölf Minuten ausgebaut. Van Vlerken konnte diesen allerdings stetig reduzieren, bis er bei Kilometer 28 nur noch fünf und kurz nach der 30-Kilometer-Marke weniger als zwei Minuten betrug. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Sarissa de Vries erlebte einen heftigen Einbruch mit Kilometersplits von zwischenzeitlich 6:38 min/km. Yvonne van Vlerken legte unterdessen ein sehr konstantes Pacing hin, hatte die Führung bei Beginn ihrer letzten Laufrunde übernommen und bei Kilometer 35 bereits einen Vorsprung von mehr als sechs Minuten herausgelaufen. Sie ließ sich den Sieg bei ihrer letzten Langdistanz und auch den Titel der Langdistanz-Europameisterin nicht mehr nehmen. Nach 8:56:10 Stunden lief sie unter frenetischem Jubel des heimischen Publikums ins Ziel. Direkt hinter der Ziellinie blieb sie stehen, zog ihre Schuhe aus und schmiss diese in die Menge – ein Abschied, der seinesgleichen sucht. Serissa de Vries konnte ihren zweiten Platz nicht mehr retten. Diesen sicherte die Deutsche Lina-Kristin Schink mit einer Zeit von 9:11:27 Stunden. De Vries wurde schließlich Dritte. Für sie blieb die Uhr nach 9:12:29 Stunden stehen.

Challenge Almere-Amsterdam 2019 | Pro Frauen

14. September 2019 | Almere (Niederlande)

NAMELANDGESAMT3,8 KM SWIM180 KM BIKE41,3 KM RUN
1Yvonne van VlerkenNED8:56:10 Stunden59:05 Minuten4:46:33 Stunden3:06:31 Stunden
2Lina-Kristin SchinkGER9:11:27 Stunden1:05:25 Stunden4:49:07 Stunden3:11:40 Stunden
3Sarissa de VriesNED9:12:29 Stunden51:29 Minuten4:38:12 Stunden3:38:03 Stunden
4Miriam van ReijenNED9:18:40 Stunden1:00:14 Stunden4:57:38 Stunden3:14:14 Stunden
5Simona KrivankovaCZE9:21:39 Stunden1:05:06 Stunden4:58:47 Stunden3:12:26 Stunden

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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