Ein altbekanntes Hausmittel erobert die Sportwelt: Natron. Was als Helfer im Haushalt begann, gilt heute als leistungssteigerndes Wundermittel im Ausdauersport. Profis schwören darauf – doch was steckt wirklich dahinter?
Bereits vor einigen Monaten hat der schwedische Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller Maurten mit seinem „Bicarb“ für Aufsehen gesorgt. Triathlonprofis wie Kristian Blummenfelt und Sam Laidlow schwören auf dieses vermeintliche Wundermittel. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype um das Bicarb – und warum spielt dabei Natriumhydrogencarbonat eine so zentrale Rolle?
Natriumhydrogencarbonat, besser bekannt als Natron, ist in den meisten Haushalten als vielseitiges Reinigungs- und Backtriebmittel bekannt. Doch längst hat es seinen Weg aus der Küche in die Sporttaschen der Profis gefunden. Im Triathlon setzen immer mehr Athleten auf die leistungssteigernden Effekte des weißen Pulvers. Was macht Natriumhydrogencarbonat so besonders und kann es auch Hobbysportlern einen Vorteil verschaffen?
Säurepuffer
Bei intensiver körperlicher Anstrengung steigt die Laktatkonzentration in den Muskeln an, wodurch vermehrt Wasserstoffionen (H⁺) freigesetzt werden. Dies führt zu einer Absenkung des intramuskulären pH-Werts (Azidose), was die Leistungsfähigkeit reduziert. Natriumhydrogencarbonat wirkt hier als Puffer und neutralisiert die anfallenden Wasserstoffionen. Dadurch kann die Muskelermüdung verzögert und die Leistungsfähigkeit länger aufrechterhalten werden. Zudem unterstützt es den Kohlenhydratstoffwechsel und kann das Schmerzempfinden reduzieren, was ebenfalls zu einer Leistungssteigerung beitragen kann.
Die International Society of Sports Nutrition (ISSN) hat Natriumhydrogencarbonat als leistungssteigerndes Supplement eingestuft, insbesondere bei hochintensiven Belastungen zwischen 30 Sekunden und 12 Minuten. Diese Erkenntnisse basieren auf einer umfassenden Analyse zahlreicher Studien, die eine deutliche Verbesserung bei intensiven Intervallbelastungen zeigen.