Für Svenja Thoes ist es ein erfolgreicher Start ins neue Jahr gewesen. 2023 hat für die 31-Jährige mit einem Sieg begonnen – wenn auch mit einem verspäteten. Thoes hat jetzt nach eigenen Angaben den Erfolg beim Ironman Ireland in Cork am 14. August 2022 zugesprochen bekommen, nachdem sie seinerzeit kurz nach dem Rennen wegen unerlaubter Zuhilfenahme von außen disqualifiziert worden war. Thoes hatte gegen diese Entscheidung Protest bei einem unabhängigen Schiedsgericht im irischen Dublin (Triathlon Ireland Arbitration Tribunal Panel) eingelegt. „Besser hätte 2022 nicht enden und 2023 nicht starten können“, sagte die gebürtige Saarländerin auf Nachfrage von tri-mag.de. „Damit ist der unterschwellige Vorwurf einer Manipulation meinerseits und der Benachteiligung meiner Mitstreiterinnen ein für alle Mal widerlegt und vom Tisch. Die Widerlegung dieses Vorwurfs war mir besonders wichtig. Ich danke allen, die in dieser schweren Zeit weiterhin an mich geglaubt und mich auf dem schwierigen Weg unterstützt haben.“
PTO korrigiert Ergebnis, Ironman setzt Thoes wieder als Siegerin ein
In der Urteilsverkündung heißt es laut Thoes: „Die Beschwerdegegnerin hat die Beschwerdeführerin unverzüglich als Siegerin der Veranstaltung wieder einzusetzen.“ In der Rangliste der Professional Triathletes Organisation (PTO) ist das Ergebnis bereits korrigiert. Svenja Thoes ist dort mit drei Ironman-Siegen (Frankreich, Irland, Italien) aufgeführt. Den Ironman Ireland gewann die 31-Jährige demnach nach 9:24:54 Stunden vor der nun wieder zweitplatzierten Britin Simone Mitchell (9:27:49 Stunden) und Laura Zimmermann auf Rang drei (9:28:44 Stunden).
Auf Nachfrage von tri-mag.de erklärte Ironman: „Entgegen dem Ergebnis früherer Einsprüche gegen ihre Disqualifizierung hat ein unabhängiges Gericht inzwischen gefordert, die Disqualifizierung aufzuheben, da es der Ansicht war, dass die ihr gewährte Fremdhilfe keinen Unterschied für das Rennergebnis gemacht hat. Infolgedessen wird Svenja Thoes als Siegerin des Ironman Irland 2022 wieder eingesetzt. Ironman kann bestätigen, dass Svenja Thoes das Preisgeld des Siegers erhalten wird. Die ursprünglichen Preisgelder, die ausgezahlt wurden, und die Ironman-Weltmeisterschaftsplätze für 2023, die zur Verfügung gestellt wurden, bleiben erhalten. Ironman bleibt den Richtlinien für das Verhalten von Athleten in Bezug auf Unterstützung von außen verpflichtet.“
Das ist schon ganz schön unwürdig und unprofessionell, wie das im Triathlon läuft… Offizielle Äußerungen und Begründungen zu Strafen und Vergehen sind absolute Mangelware.
Wobei ich explizit nicht in den Chorus derjenigen einstimmen möchte, die z. B. Zeitstrafen grundsätzlich als unberechtigt einstufen, weil die Athleten sich im Anschluss keiner Schuld bewusst sind. Das ist doch immer so, hinterher hat keiner was gemacht und empfindet die Strafe als ungerecht.
Aber bei dem Rennen in Irland gab es ja auch im Nachhinein nie eine richtig kommuniziert Begründung für die Disqualifikation.
Ohne die bürokratischen Hintergründe zu kennen scheinen mir 4 Monate eine lange Zeit zu sein bis diese Entscheidung gefällt wurde
Es wäre interessant, einmal den genauen Vorwurf zu verstehen, um was ging es eigentlich bei der Disqualifikation?
Habe mal bei der PRO Rangliste nachgesehen, das Ergebnis taucht bei mir (noch) nicht auf.
Ist nicht der Sport (noch) der einzige Ort auf der Welt, wo FAIR PLAY gross geschrieben wird!? Wie kann es dann sein, dass Athletinnen sich auf solche Weise „anschwärzen“ und eine Rennleitung auch noch auf solche Behauptungen eingehen? Steht der Schiedsrichter/in nicht deshalb neutral, unabhängig und ohne Rennbeteiligung am Rand eines Wettkampfes?! Darüber sollte sich die Rennleitung Gedanken machen!