Samstag, 5. Oktober 2024

Die richtige Gangart: So gelingt das Schalten

Richtiges Schalten ist eine Kunst und will gelernt sein – was jeder Fahrschüler erfahren muss, gilt auch für Triathleten. Mit unserem Guide bringst du dein Getriebe zum Schnurren.

Felix Rüdiger

Bei vielen Triathleten fristet der Antrieb ein vergleichsweise tristes Dasein. Anders als bei allem, was aus Carbon besteht oder aerodynamisch optimiert ist, wird sich hierbei oft damit zufriedengegeben, dass Kette, Ritzelpaket und Kettenblätter einfach irgendwie funktionieren. Viele wissen nicht einmal, welche Übersetzungen sie zumindest theoretisch zur Auswahl hätten. Wohlgemerkt hätten, denn in der Praxis gibt es bei Zweifachantrieben einige Überschneidungen bei den 22 und mehr Gängen. Auch solche No-Gos wie die Kombination aus großem Blatt vorn und größtem Ritzel hinten sieht (und hört) man immer wieder. Dabei lohnt sich hier der Blick auf die Details, um aus dem für viel Geld angeschafften Equipment auch das Maximum herauszuholen. Denn eine gut funktionierende Schaltung macht dich im Zweifelsfall nicht nur schneller, sondern es macht einfach Spaß, wenn alles wie eine Präzisionsuhr läuft. Nicht selten mit Batterie, manchmal sogar per Funk.

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Das gibt der Markt her

Aktuell hast du als Kunde so viele Auswahlmöglichkeiten wie noch nie. Etwa klassische Kombinationen aus 53 und 39 Zähnen vorn und hinten 11 bis 28 bei Shimanos 11-fach-Gruppen. Nach oben reicht das Programm der Japaner bis 55/42, es gibt aber auch die leicht abgespeckte Semi-Kompaktlösung mit 52/36 oder gleich 50/34 Zähnen. Ordentlich Gas gibt auch Sram mit seinem Gang-Portfolio, etwa mit dem 12-fach-Aufschlag mit 50/37 Zähnen vorn und hinten dafür zwölf Ritzeln von 10 bis 28, 33 oder 36 Zähnen – wohlgemerkt für Straßenanwendungen, nicht für das Gelände!

Hersteller Wer mit einer Shimano-­Schaltung „einfach“ unterwegs sein will, braucht ein spezielles Kettenblatt.

War es jahrelang so, dass beide Anbieter pauschal immer mehr Gänge anboten und bei den Ritzeln kleiner wurden (Sram aktuell runter bis auf zehn Zähne), so kommt speziell an den Bikes der Profis immer häufiger ein Antrieb mit nur einem Kettenblatt vorn und hinten dann elf oder zwölf Ritzeln und damit auch Gesamtgängen zum Einsatz. Das schon einmal vorab: Die dazugehörigen Kettenblätter werden wieder größer. Und es gibt Nischenanbieter hierfür, wie etwa die Firma Garbaruk aus Polen, die nur Blätter für einfach anbieten, inklusive spezieller Zahnformen, damit die Kette nicht ins Off abfällt. Groß scheint zumindest hier der Trend zu sein, es gibt Versionen mit bis zu 60 Zähnen!

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Marcus Baranski
Marcus Baranskihttps://www.derbaranski.de/blog
Marcus Baranski ist unser Zeitfahrer. Weil es dabei neben hartem Training vor allem auf Material und Sitzposition ankommt, beschäftigt er sich seit über 15 Jahren mit allen Stellschrauben, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Dass sich Detailverliebtheit hierbei auszahlt, zeigen seine Erfolge: 2019 wurde er in seiner Altersklasse Vizeweltmeister der UCI.

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