Donnerstag, 28. November 2024

Frankreich verteidigt WM-Titel, Deutschland auf Platz acht

Die mutige Aufstellung des deutschen Teams und Vizeweltmeisters von 2019 wird nicht belohnt: Die aus Lisa Tertsch, Jonas Schomburg, Laura Lindemann und Lasse Lührs bestehende Mannschaft landet bei der Staffel-WM in Hamburg auf Platz acht. An der Spitze verteidigt Frankreich ein weiteres Mal den WM-Titel im Team und gewinnt zum dritten Mal in Folge. Hinter den Franzosen landen die USA und Großbritannien auf den zwei weiteren Medaillenrängen.

Tertsch verpasst erste Radgruppe, Blummenfelt mit zwischenzeitlicher Führung für Norwegen

Absolviert wurden von jeweils vier Athleten der verschiedenen Nationen eine Supersprint-Distanz von 300 Metern Schwimmen, sechseinhalb Kilometern Radfahren und 1,7 Kilometern Laufen. Abwechselnd gingen zuerst eine Frau und im Anschluss ein Mann auf die Strecken im Hamburger Stadtpark. Für das deutsche Team nahm die 21-jährige Lisa Tertsch die erste Teilstrecke in Angriff. Die mutigere der beiden Varianten, um mit Laura Lindemann an dritter Stelle gegebenenfalls noch die Möglichkeit zu haben, sich im Kampf um die vorderen Plätze zwischenzeitlich abzusetzen oder die Attacken der starken Konkurrentinnen kontern zu können. Eine Risikobereitschaft, die dieses Mal nicht belohnt wurde: Auf den 300 Schwimmmetern, die mit Neoprenanzug absolviert wurden, und beim anschließenden Wechsel verpasste Tertsch um einige Sekunden die erste Radgruppe. In einem Quartett fuhr die junge Harvard-Studentin der relativ großen Führungsgruppe aus rund zehn Athletinnen hinterher, die durch kluge Zusammenarbeit den Vorsprung bis zum Laufen auf 30 Sekunden ausbauen konnten. Eine Lücke, die das deutsche Team nicht mehr schließlich konnte. Während Jonas Schomburg als zweiter Athlet der deutschen Staffel durch ein starkes Schwimmen und einen schnellen Wechsel einige Athleten einholen konnte, war er auf dem Rad zunächst auf sich alleine gestellt und hatte keine Chance, noch weiter nach vorne zu gelangen.

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Frank Wechsel / spomedis Jonas Schomburg schwamm stark und wechselte schnell, konnte aufgrund fehlender Unterstützung auf dem Rad allerdings keine entscheidende Zeit nach vorn gewinnen.

An der Spitze sorgte währenddessen Kristian Blummenfelt durch eine starke Radfahrt und mit dem schnellsten Einzelgesamtsplit des Tages (18:33 Minuten) für eine alleinige Führung der Norweger, die zum allerersten Mal bei einem Mixed-Relay-Wettkampf teilnahmen. Den Vorsprung von gut zehn Sekunden nach dem Laufen musste Teamkollegin Stine Dale allerdings bereits im Wasser schnell wieder einbüßen. Laura Lindemann präsentierte sich nach WM-Bronze am Vortag auch im Staffelrennen in starker Verfassung, konnte den Rückstand auf die führenden Nationen Frankreich, USA und Großbritannien allerdings nicht entscheidend verringern und übergab knapp hinter Belgien, Dänemark und Norwegen an siebter Stelle an den deutschen Schlussathleten Lasse Lührs.

Frank Wechsel / spomedis Nach WM-Bronze am Vortag im Einzelrennen überzeugte Laura Lindemann auch in der Staffel mit einer starken Leistung.

Coninx sorgt für Vorentscheidung auf dem Rad

Im Kampf um den WM-Titel gingen die drei Athleten Dorian Coninx (FRA), Morgan Pearson (USA) und Alex Yee (GBR) gemeinsam ins Wasser und hatten so viel Vorsprung, dass nur noch die Reihenfolge der Medaillen ausgemacht werden musste. Im Schwimmen konnte sich Coninx entscheidend von seinen beiden Mitstreitern lösen und fuhr im Anschluss auf dem Rad in Aeroposition weitere wertvolle Sekunden heraus, während sich Pearson ebenfalls von Yee absetzen konnte.

An dieser Reihenfolge sollte sich auch beim abschließenden Laufen nichts mehr ändern: 16 Sekunden Vorsprung reichten den Franzosen, um sich schließlich in der Besetzung von Leonie Periault, Léo Bergere, Cassandre Beaugrand und Dorian Coninx mit einer Endzeit von 1:18:25 Stunden den dritten WM-Titel in Folge zu sichern. Acht Sekunden dahinter sicherte Morgan Pearson Silber für die USA, der Brite Alex Yee erreichte das Ziel 26 Sekunden hinter Pearson als Dritter. Rang vier ging beim Staffel-Debüt an Norwegen (1:19:38 Stunden), gefolgt von Belgien und Dänemark. Im Kampf um den siebten Platz zog der Schweizer Max Studer mit der schnellsten Laufzeit des Tages kurz vor dem Ziel noch am deutschen Schlussmann Lasse Lührs vorbei und verdrängte Deutschland damit auf Position acht (1:20:08 Stunden). Österreich und Italien komplettierten die Top 10.

ITU Mixed Relay World Championships

6. September 2020 in Hamburg
PlatzTeamZeit
1Frankreich1:18:25
2USA1:18:33
3Großbritannien1:18:59
4Norwegen1:19:38
5Belgien1:19:44
6Dänemark1:19:47
7Schweiz1:20:01
8Deutschland1:20:08
9Österreich1:20:17
10Italien1:20:20
11Niederlande1:20:23
12Ungarn1:20:33
13Brasilien1:20:45
14Spanien1:20:54
15Russland1:21:10
16Tschechien1:22:43
Disq.PortugalLAP
Disq.PolenLAP
Disq.IrlandLAP

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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