In der aktuellen Ausgabe triathlon 218 berichten wir über den TRIndoor in Erfurt, einen Indoor-Triathlon. Die Wurzeln des Dreikampfs unter dem Hallendach reichen weit zurück: Heute vor 30 Jahren ging es in Paris ziemlich „rund“.
400 Meter Schwimmen, 8 Kilometer Radfahren und 3 Kilometer Laufen – was einer klassischen Supersprintdistanz ziemlich nah kommt, war am 6. März 1994 eine Sensation, denn: An diesem Tag fand in Paris der erste Indoor-Triathlon statt. Unter dem Dach des „Palais Omnisports de Paris-Bercy“ wurden die drei Sportarten erstmalig nicht an frischer Luft ausgetragen. Mitten in der Halle – im Zentrum der Radbahn – wurde eigens für das Rennen ein 50-Meter-Pool errichtet, anschließend wurde im Oval gefahren (40 Runden!) und um das Schwimmbecken gelaufen. Eine perfekte Location für die rund 9.000 Zuschauer, die die Rennen an beiden Ausrichtungstagen verfolgten.
Erst 26 Jahre später wurde das Format mit den „Arena Games“ der Super League Triathlon in Rotterdam wiederbelebt und ist seitdem ein fester Bestandteil im Rennkalender. Zahlreiche Profis probierten sich schon über die kurzen und harten Rennen aus. Darunter auch klassische Langdistanzathleten wie Lionel Sanders, Maurice Clavel oder Lucy Charles-Barclay. Seit 2022 wird im Rahmen der Arena Games ein „E-Sports World Champion“ gekrönt. Diesen Titel sicherte sich Justus Nieschlag gleich im selben Jahr.
Auch in Deutschland nehmen die Indoor-Veranstaltungen zu. Neben dem TRIndoor in Erfurt, über den du einen ausführlichen Bericht in der aktuellen Ausgabe der triathlon lesen kannst, gibt es unter anderem auch in Frankfurt und in Aschersleben eine Möglichkeit, den Dreikampf unter einem Dach durchzuführen.
Deutsches Podium bei Premiere
Zurück ins Frankreich der 90er-Jahre. Sechs Jahre vor der Premiere des Triathlons bei den Olympischen Spielen in Sydney zeigten die Australier bereits in Paris, warum man sie auf dem Schirm haben sollte. Bei den Männern gewann Miles Stewart, geboren 1971 in Sydney. Bei Olympia sollte er später als Sechster über die Ziellinie laufen. Im Frauenrennen siegte Rina Bradshaw-Hill, geboren 1969 in Brisbane. Zweite wurde Sabine Graf-Westhoff, die Europameisterin über die Kurzdistanz von 1993. Funfact: Im Männerrennen wurde ein gewisser Luc Van Lierde letzter – um nur zwei Jahre später den Ironman Hawaii zum damals ersten Mal zu gewinnen. Wie es damals im Palais Omnisport de Paris-Bercy zuging, seht ihr im Video: