Mit einem Marathon-Streckenrekord hatte Tomás Rodríguez Hernández im April den Ironman Texas gewonnen – zur Überraschung der Experten und auch des Zweitplatzierten Patrick Lange. Nun stellte sich heraus: Der Mexikaner war offenbar gedopt.
Die International Testing Agency (ITA) berichtet heute im Namen des Veranstalters Ironman, dass die Probe des mexikanischen Triathleten Tomás Rodríguez Hernández ein „von der Norm abweichendes Analyseergebnis für Clomifen“ ergeben hat. Das Präparat gehört zur Gruppe der Hormon- und Stoffwechselmodulatoren und wird üblicherweise bei Frauen mit Kinderwunsch und Zyklusunregelmäßigkeiten eingesetzt. Die Probe sei laut ITA-Mittleilung während einer Anti-Doping-Kontrolle beim Ironman Texas am 27. April 2024 unter der Aufsicht der Testing Authority und Results Management Authority von Ironman entnommen worden. Man habe den Athleten über den Fall informiert und gemäß Artikel 7.4.2 der Anti-Doping-Regeln von Ironman vorläufig suspendiert.
B-Probe bestätigt Ergebnis der A-Probe
Der Athlet habe daraufhin die Öffnung und Analyse der B-Probe beantragt, die das Ergebnis der A-Probe bestätigte. Auch habe Hernández die Verhängung der vorläufigen Suspendierung angefochten. Der nächste Schritt sei nun eine Anhörung durch das International Hearing Panel, der ersten Instanz nach den Anti-Doping-Regeln von Ironman in der Verhandlung von Verstößen wie diesem. Da es sich um ein schwebendes Verfahren handele, werde die ITA vorerst keine weiteren Kommentare abgegeben.
Skepsis bereits zur Roth-Absage
Kommentare finden sich allerdings bereits in den sozialen Medien: „Der Plan für den Ironman Texas war ein Doppelsieg durch Katrina Matthews und Patrick Lange“, schreibt dessen Coach Björn Geesmann auf Instagram. „Jetzt haben wir ihn, aber das fühlt sich ganz anders an, als es am Renntag zu erleben.“ Triathlon-Influencer Talbot Cox meint, dass heute ein „trauriger und erfolgreicher Tag für unseren Sport“ sei. Patrick Lange selbst äußerte sich noch nicht öffentlich, hatte sich aber bereits bei der Challenge Roth zur kurzen Begründung der Absage von Hernández für das geplante Revanche-Rennen aus persönlichen Gründen skeptisch geäußert, dass der Mexikaner die ganze Wahrheit sage.