Es wäre das große Aufeinandertreffen der Top-Stars geworden: die Challenge Roth 2020. Alle Athleten, die bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii im vergangenen Jahr auf dem Podium standen, wären am 5. Juli im Frankenland an den Start gegangen und hätten dem Wettkampf ein wohl zuvor noch nie so stark besetztes Feld und ein Triathlon-Spektakel beschert. Nachdem nahezu alle bisher geplanten Wettkämpfe in diesem Jahr aufgrund des Coronavirus abgesagt oder auf einen späteren Zeitraum im Jahr verschoben wurden, hat heute auch das Team rund um Felix Walchshöfer die Notbremse gezogen und das Rennen für dieses Jahr abgesagt. Für den amtierenden Hawaii-Champion Jan Frodeno war dieser Schritt die einzige und absolut richtige Entscheidung. „Es ist natürlich sehr schade, nun diese Gewissheit zu haben. Aber es war ja bei der aktuellen Entwicklung unausweichlich und ich habe mit nichts anderem gerechnet“, sagte Frodeno auf Nachfrage von tri-mag.de. In diesen Tagen müssten solche Entscheidungen aufgrund der extrem angespannten Lage durch die Pandemie getroffen werden, auch wenn sie alle Sportler betreffen und auch vielen wehtun würden. „Ich wäre gern in Roth am Start gewesen – aber es gibt auch noch Jahre nach 2020“, sagte Frodeno.
„Jeder sollte sich zum Thema Solidarität Gedanken machen“
Nachdem nun an vielen Stellen durch die zahlreichen Absagen über die Rückerstattung von Startgeldern diskutiert wird, ruft Frodeno zur Solidarität gegenüber den Veranstaltern auf, zu der sich jeder Gedanken machen solle. „Denn auch in den kommenden Jahren wollen wir alle solche tollen Veranstaltungen wie Roth erleben. Deshalb ist es wichtig, dass man jetzt nicht, wenn zwingend notwendig, auf sein Recht pocht. Ich hoffe sehr, dass die Solidarität in der Triathlonszene so sein wird, wie ich sie erwarte“, sagte Frodeno. Momentan sei der Wettkampfsport im Weltgeschehen völlig unwichtig. Aber hoffentlich bald werde er wieder zu schönsten Nebensache der Welt, so der 38-Jährige abschließend.