Mitten im Urlaub in Donegal absolviert der Extremsportler die sechste Ausgabe seiner Projektreihe. Bei der Irland Edition wird aus der Langdistanz mit Freunden eine herausfordernde Variante mit der Familie. Beim nächsten Stopp erwartet Jonas Deichmann weitaus mehr Begleiter.

„Es war die härteste Langdistanz, die ich je gemacht habe.“ Dieser Satz von einem, der bereits einen Triathlon um die Welt und 120 Langdistanzen in 120 Tagen absolviert hat, lässt aufhorchen. Wie herausfordernd müssen die Bedingungen in Irland für Jonas Deichmann gewesen sein? Der Abenteurer schiebt direkt hinterher: „Es war aber definitiv auch eine der coolsten Langdistanzen für mich.“ Aufatmen. Jonas Deichmann findet weiterhin in allen Lebenslagen etwas Positives. Die Irland Edition seiner Projektreihe „Langdistanz mit Freunden“ wurde zur Familienausgabe. Kaum ein Mensch verirre sich in den Norden Irlands rund um Donegal, bekräftigte Deichmann, der zugleich die Schönheit der Landschaft hervorhob. Und die „brutalen Bedingungen“. Deichmann: „Das Wetter ist so unbeständig, es kann innerhalb von einer Minute vom strahlenden Sonnenschein zu strömendem Regen wechseln, sodass man flexibel sein muss.“ Das Fazit: „Es war ein richtig toller Tag mit meinem Bruder zusammen. Mein Vater und seine Frau sind für die ersten 13 Kilometer beim Laufen auch noch dazugekommen.“
„Brutaler Wind“
Als Jonas Deichmann und sein Bruder Siddhartha in den 16 Grad kalten See stiegen, schickte sie ein strahlend blauer Himmel mit purem Sonnenschein auf die Reise. Malerische Bedingungen. Nach der Hälfte der 3,8 Kilometer zeigte sich Irland von seiner anderen Seite. Auch schön, aber weitaus herausfordernder. „Es kam ein brutaler Wind auf, inklusive Starkregen und Wellengang. Dieser Kampf im See hatte aber auch seinen Charme.“ Das Duo kam zeitweise kaum vom Fleck und beendete das Schwimmen nach 1:28 Stunden. „Das dürfte meine langsamste Zeit über die 3,8 Kilometer gewesen sein. Wir hatten am Ende mit der Kälte ein wenig zu kämpfen. Aber es hat richtig Spaß gemacht“, so Deichmann.
Starkregen und 2.500 Höhenmeter
An Aufwärmen war auf dem Rad anschließend nicht zu denken. Statt eines Rundkurses verbanden die beiden die Radtour mit einer Etappe in Richtung Flughafen Dublin, wo sie in den nächsten Tagen abfliegen. Sie machten sich also 180 Kilometer auf in den Süden. „Es war genau die falsche Richtung, wenn man sich den Wind anschaut“, verriet Deichmann. „Der ist den gesamten Tag brutal von vorn gekommen, es hat immer wieder stark geregnet. Die Straßen waren klein und der Asphalt schlecht.“ Die Ursprünglichkeit der Landschaft entschädigte beide für die Strapazen. Die Route mit insgesamt 2.500 Höhenmetern führte über einsame Berge, an der Küste entlang und vorbei an grünen Hügeln. „Auf den Pässen kam der Wind so stark von vorn, da musste man sich richtig klein machen, um irgendwie mit zehn Kilometern pro Stunde dagegen anzukommen. Das war schon richtig geil“, betonte Deichmann. Dementsprechend langsam ging es allerdings voran. „Wir haben 8:30 Stunden gebraucht. Für die Voraussetzungen war das vollkommen in Ordnung.“

Das „Läufchen“ führte das Duo schließlich nach Sligo. „Es war sehr lange hell dort oben im Norden, so konnten wir bis zur Halbmarathonmarke im Tageslicht laufen. Es war traumhaft, unter Sonnenschein am Meer entlang. In Sligo sind wir noch zwei Runden gelaufen und dann deutlich nach Mitternacht angekommen“, berichtete Deichmann.
Nächste Ausgabe: „Lactate Clarence Challenge“
Die nächste Langdistanz mit Freunden wird am Montag nach der Challenge Roth im Frankenland als „Lactate Clarence Challenge“ stattfinden. In diesem Jahr mit einer Einschränkung: Athleten, die die gesamte Langdistanz absolvieren möchten, können ebenso dabei sein wie Teilnehmer, die nur schwimmen oder lediglich laufen möchten. Wer nur den Radpart mitfahren möchte, darf nicht mitmachen. „Sonst werden wir zu viele Athleten auf der Strecke“, begründete Jonas Deichmann diese Maßnahme. „Wer Radfahren möchte, muss also die gesamte Langdistanz versuchen.“