Die Stimmung erreichte bei der Pfalz Edition den Siedepunkt. Mit Rauchbomben und Raketen wurden die Teilnehmenden auf der Laufstrecke von den United Runners of Pfalz empfangen. Ein Gegenspieler machte den vierten Stopp des Projekts zur Herausforderung.

Das Fazit klang vertraut. „Es war ein gelungener Tag und wieder eine coole Langdistanz“, sagte Jonas Deichmann nach einem knapp 14-stündigen Tag auf der Strecke. Die Pfalz Edition, der vierte Stopp des Projekts „Langdistanz mit Freunden“, war eine besondere Ausgabe. Rund um Frankenthal und Ludwigshafen ging es nicht nur zum vorerst letzten Mal im Rahmen des Projekts in die Schwimmhalle, sondern auch durch ein Spalier an Feuerwerkskörpern und gegen einen Gegenspieler, der die Gruppe aber nicht aufhalten konnte. „Es war eine Wahnsinnsstimmung“, murmelte Deichmann immer wieder.
Lockerer Aufgalopp
Ab Mai geht es bei der Langdistanz mit Freunden ins Freiwasser. Daher musste der Abenteurer bei der Pfalz Edition darum bitten, dass nur diejenigen zum Schwimmen kommen, die die komplette Langdistanz finishen wollen. Der Platz war einfach begrenzt. „Das hat einigermaßen funktioniert. Wir waren 15 Schwimmer. Das war auf zwei Bahnen im öffentlichen Schwimmbad aber auch am Limit“, so Deichmann, der nach 1:08 Stunden aus dem Wasser stieg. „Das war ganz passabel und locker.“
Gruppen reißen auseinander
Nach dem Wechsel gingen insgesamt circa 100 Radfahrer, aufgeteilt in mehrere Gruppen, auf die Strecke. Die ersten 20 Kilometer legten die Athletinnen und Athleten flach durch die Rheinebene zurück, anschließend ging es Richtung Weinstraße und Pfälzer Wald. „Wir hatten dann 70 bis 80 hügelige Kilometer auf der Weinstraße – im Gegenwind – und ein paar Anstiege, zum Beispiel auf die Kalmit hoch“, erklärte Deichmann. „Es waren auf den ersten 100 Kilometern etwa 1.500 Höhenmeter. Plus der Gegenwind. Trotzdem wurde ganz schön Tempo gemacht. Wenn man in der ersten Radgruppe Personen hat, die nicht die komplette Langdistanz machen, sondern nur radeln und sich verausgaben wollen, ist das Tempo eben schnell. Dementsprechend wurde ausgesiebt. Wir sind an der einzigen Verpflegungsstation auf dem Rad bei Kilometer 110 angekommen – die die Triathlonabteilung des 1. FC Kaiserslautern organisiert hatte – da waren wir noch 15 Leute.“
In guter Radform
Entschädigung für die körperlichen Strapazen lieferte die Landschaft. „Der Abschnitt war wunderschön, die Weinstraße ist ein Auf und Ab mit toller Aussicht. Der Pfälzer Wald hat auch schöne Anstiege“, betonte Jonas Deichmann. „Ich bin aktuell in richtig guter Radform. Ab Kilometer 100 hatten wir die Radstrecke eigentlich geschafft. Ab da ging es noch 70 Kilometer mit Rückenwind, da sind wir fast einen 40er-Schnitt gefahren. Bei insgesamt 1.700 Höhenmetern haben wir 6:15 Stunden gebraucht und einen 29er-Schnitt. Das war anständig für die Höhenmeter und den Gegenwind.“

„Total verrückt“
Beim Läufchen begegnete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schließlich die angesprochene „Wahnsinnsstimmung“. Deichmann: „Die United Runners of Pfalz waren im positiven Sinne total verrückt und hatten einige Verpflegungszonen aufgebaut, mit Rauchbomben, Feuerwerk und Musik. Ein Maskottchen hatten sie auch dabei.“ Der Extremsportler fühlte sich erinnert an große Triathlon-Locations: „Es war echt Stimmung wie bei Kilometer 30 in Roth.“ Die Laufstrecke verlief abwechslungsreich durch Wälder und am Ende durch Mannheim und Ludwigshafen. „Durch die Verpflegungszonen war es eher eine langsame Marathonzeit. Bei der Partystimmung sind wir immer kurz stehen geblieben. Am Ende sind wir nach 14:30 Stunden angekommen.“ Erneut gab es einen Langdistanzdebütanten und mehrere Teilnehmer, die ihren ersten Marathon ins Ziel gebracht haben. „Mit Tobi und Till sind zwei dabei, die ihre Chance auf die Platinlangdistanz gewahrt haben, die also bei allen Ausgaben dabei sind“, lobte Deichmann.

Die nächste Ausgabe dürfte erneut eine besondere werden. Bei der Odenwald Edition am 11. Mai ist Timo Bracht mit von der Partie. „Es wird ein richtiges Highlight“, verspricht Jonas Deichmann.