Die Pechsträhne bei Ruth Astle will nicht abreißen. Nun hat die Britin ihre ursprüngliche Saisonplanung über den Haufen geworfen und rückt neue Ziele in den Fokus – dabei entscheidet sie sich bewusst gegen die Ironman-WM.

Erst die Wade, jetzt die Hüfte. Die Britin Ruth Astle rutscht von einer Verletzung in die nächste. Für den Ironman Südafrika hatte sie wieder konstant trainieren können, erwischte dort jedoch einen gebrauchten Tag und kam nicht ins Ziel. Bisher stand sie beim Ironman Les Sables d’Olonne auf der Meldeliste, denn die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft am 11. Oktober auf Hawaii hat Astle noch nicht in der Tasche. Dabei wird es allerdings bleiben. Ein großer Bluterguss in der Hüfte bremst sie erneut aus – und stellt für die Britin letztlich alles auf den Kopf.
WM nur in Bestform
Bei Instagram verkündete die 35-Jährige, dass sie in diesem Jahr bewusst auf die Titelkämpfe in Kona verzichten wird und entsprechend keinen weiteren Qualifikationsversuch anstrebt. Die aktuelle Verletzung ist jedoch nur zum Teil dafür ausschlaggebend. Sie gibt an, dass sie es sich ebenso emotional – und finanziell – nicht leisten könne, in einem nicht konkurrenzfähigen Zustand auf die Pazifikinsel zu fliegen. „Ich verpasse einen weiteren Monat Lauftraining und glaube angesichts der Leistungsentwicklung nicht, dass ich mein Bestes geben kann“, so Astle.
Diese Situation ist eine echte Umgewöhnung in ihrer Jahresplanung: Seit 2017 war es Ruth Astle stets gelungen, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Zuerst als Agegrouperin, dann als Profi. Ihre beste Platzierung war Rang fünf bei der Ironman-WM 2022 in St. George. Auf Hawaii kam sie als Profi nicht über Platz zwölf hinaus, das WM-Rennen in Nizza im vergangenen Jahr beendete sie vorzeitig.
Bucket-List-Rennen als neues Ziel
Trübsal blasen war jedoch nur kurz angesagt, denn Astle hat sich ein neues Ziel gesetzt, für das bislang kein Platz im Kalender war. Am 21. September will sie beim Ironman Wales an den Start gehen, der als eines der anspruchsvollsten Langdistanzrennen überhaupt gilt. „Ich dachte nicht, dass ich in der Lage sein würde, einen weiteren Aufbau nach einer Verletzung zu bewältigen, aber das Feuer ist immer noch da und ich habe Triathlonziele, die ich noch erreichen möchte.“