Entscheidung getroffen: Fünf Athletinnen und Athleten werden die Vereinigten Staaten bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten. Nachdem Taylor Knibb und Morgan Pearson ihren Platz bereits sicher hatten, kam es im weiteren Nominierungsprozess gleich zu mehreren Überraschungen.
Wenn sich zwei streiten, freut sich die Dritte: Der Zweikampf um den dritten Frauenstartplatz für das olympische Team der USA hat ein Ende – mit einem vielleicht überraschenden Ergebnis. Denn weder Katie Zaferes noch Gwen Jorgensen wurden für die Spiele in Paris nominiert. Zwar lieferten sich beide Athletinnen einen harten Kampf um den letzten Slot, das Rennen machte schließlich Kirsten Kasper, für die es die Premiere bei Olympia wird.
Ergebnislose Fehde
Besonders Jorgensen kritisierte in der Vergangenheit immer wieder die Politik des amerikanischen Verbandes, wurde nicht für das WTCS-Rennen in Yokohama nominiert und anschließend kurzfristig von der Starterliste für den Wettkampf in Cagliari gestrichen. Ende 2022 gab die 38-Jährige ihr Triathlon-Comeback bekannt, nachdem sie im Anschluss an ihren Olympia-Sieg von 2016 zunächst in den Laufsport gewechselt hatte. Ihr Ziel war eine erneute Teilnahme an den Spielen – daraus wird nun nichts. Und auch Zaferes muss auf einen dritten Auftritt verzichten, obwohl sie in diesem Jahr durchaus gute Ergebnisse zeigte. Beim World Triathlon Cup in Hongkong wurde sie Zweite, die Indoor-WM beendete sie auf dem dritten Rang hinter Beth Potter (GBR) und der Französin Cassandre Beaugrand.
Nun kann sich Kirsten Kasper über den Startplatz freuen. Ungerechtfertigt ist die Entscheidung des amerikanischen Verbandes nicht. Kasper erlebte ein starkes Frühjahr. In Hongkong wurde sie hinter Zaferes Dritte, beim WTCS-Rennen in Yokohama Fünfte hinter den anderen beiden Starterinnen für die USA: Taylor Knibb und Taylor Spivey.
Diese liegen im WTCS-Rennen zurzeit auf den Rängen zwei und sechs. Gerade Knibb zeigte mit ihrem fünften Platz beim olympischen Testevent in Paris, dass ihr der Kurs liegt. Hier qualifizierte sie sich bereits vorzeitig für die Spiele. Das WTCS-Rennen in Cagliari war das erste, bei dem sie nicht in den Top Ten finishte – seit den Olympischen Spielen in Tokio.
Überraschung auch bei den Männern
Obwohl er der beste Amerikaner im olympischen Ranking ist (Platz 18), wurde auch Matthew McElroy nicht für die Spiele in Paris nominiert. Das Team USA werden Morgan Pearson und Seth Rider vertreten. Pearson gewann in diesem Jahr in Yokohama mit einer beeindruckenden Laufzeit von 29:10 Minuten über zehn Kilometer, er qualifizierte sich ebenfalls beim Testevent in Paris. Rider blieb dagegen unter den Erwartungen, belegte die Plätze 24, 26 und 20 in Hongkong, Yokohama und Cagliari. McElory postete als Antwort auf seine Nicht-Nominierung eine schwarze Kachel mit dem Schriftzug „Never give Up“ bei Instagram.
Die Athletinnen und Athleten zählen nicht nur in den Einzelrennen zu den großen Favoriten. Auch für die Mixed Relay ist das Team USA bestens aufgestellt. Mit Knibb und Spivey verfügt sie nämlich nicht nur über zwei der stärksten Frauen im Kurzdistanztriathlon, sondern mit Morgan Pearson noch über einen extrem guten Läufer. Damit gehören sie neben Frankreich, Großbritannien und Deutschland zu heißen Kandidaten für die Goldmedaille.