Petition zur Rettung des Ironman Hawaii in seiner Ursprungsform soll Druck auf den Veranstalter ausüben

Nils Flieshardt / spomedis

Eine Ironman-Weltmeisterschaft außerhalb Hawaiis? Dieses Szenario ist einmal vorgekommen, als die WM 2021 im Mai 2022 in St. George im US-Bundesstaat Utah ausgetragen wurde. Zuletzt hat der weltgrößte Triathlon-Veranstalter angekündigt, dass die WM auch 2023 aus Kailua-Kona an einen anderen Ort verlegt werden soll – zumindest für die Männer. Ort und Datum stehen noch nicht fest. Die Frauen dürfen im kommenden Jahr ihre Titelkämpfe auf Hawaii austragen. Dieser Modus könnte im jährlichen Wechsel stattfinden.

Chance oder unentschuldbarer Traditionsbruch?

Das Triathletenlager ist gespalten. Während die einen mit dem Umzug zugleich Chancen für die Zukunft des Events wittern, sehen die anderen die Abkehr von der Inselkette im Pazifik als unentschuldbaren Traditionsbruch. Auf change.org, einer Petitionsplattform für gesellschaftliche Veränderung sammelt Antoine Abu-Samra nun Unterschriften, um das Rennen in seiner ursprünglichen Form zu retten. „Bring back Ironman Kona yearly for both women and men“ heißt seine Petition, also: „Bringt den Ironman Kona jährlich sowohl für Frauen als auch für Männer zurück“.

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Ziel sind 1.000 Unterschriften

Abu-Samras begründet seinen Aufruf damit, dass die Ironman-Weltmeisterschaft in Kona der „ultimative Test für Triathleten“ sei. „Sie ist der Grund, warum viele in den Sport eingestiegen und dabei geblieben sind. Die Entscheidung, die Weltmeisterschaften ab 2023 in zwei Städten auszutragen, war ein Schlag für viele aufstrebende Triathleten.“ Abu-Samras weiter: „Der Grund für diese Entscheidung ist das Zwei-Tages-Format, mit dem der lokalen Gemeinschaft auf Hawaii mehr Respekt entgegengebracht werden soll. Aber viele Jahre lang lief die eintägige Veranstaltung sehr gut. Warum also nicht zu diesem Format zurückkehren? Auch wenn das bedeutet, dass es schwieriger wird, sich für die Veranstaltung zu qualifizieren.“ Ziel der Petition sei es, „Druck auf den Veranstalter auszuüben, damit dieser seine Entscheidung revidiert und die Wünsche der Triathleten auf der ganzen Welt berücksichtigt und nicht nur finanzielle Ziele verfolgt.“ 1.000 Unterschriften sind anvisiert, bis Freitagnachmittag waren bereits mehr als die Hälfte an Unterzeichner zusammengekommen.

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27 Kommentare

  1. Netter Versuch….wird aber nichts bringen. Ironman ändert sich nur dann, wenn „wir“ seine Rennen nicht mehr buchen, das ist die einzige Sprache (die des Marktes) auf die der CEO regieren wird.

    Und das wird – so glaube ich – genauso ausgehen wie der Protest der Fussballer in Katar….der Rest der Welt macht munter weiter (wie im übrigen auch beim Thema CO2, siehe Ägypten Klimakonferenz).

  2. Ich bin froh, wenn der Kona Wahnsinn endlich vorbei ist und bin für die vollkommene Abkehr von Hawaii. Lasst die WM jedes Jahr woanders stattfinden, so wie in jeder anderen Sportart auch. Dann sind auch die Preise für Flüge und Übernachtung wieder bezahlbar und es können (von den Agegroupern) die teilnehmen, die sich qualifiziert haben und nicht nur die Superreichen. Dann wird’s dem Namen WM auch wieder gerecht. In ein paar Jahren werden sich alle daran gewöhnt haben. Der Mythos Hawaii ist vollkommen überzogen und interessiert außerhalb unserer Triathletenblase niemanden.

  3. 2019: 2500 Starter, davon ca. 1825 männlich (73%) und ca. 675 weiblich (27%)
    2023: 2500 Starter, davon 1250 männlich und 1250 weiblich

    Folglich fallen bei den Männern ca. 575 Startplätze weg, hauptsächlich in den finanzstarken Altersgruppen 40 bis 60, wenn weiterhin jede Altersgruppe mindestens einen Startplatz bekommt. Da aber schon einige qualifizierte Männer ihren Startplatz für 2023 angenommen/verschoben haben, bleiben nicht so viele Slots übrig.

    • Ironman wird mit sicherheit nicht die startplätze auf jeweils nur 1250 limitieren. Die slotplätze der männer werden gerade neu gesetzt (ironman seite ‚TBD‘). Insgesamt gab es zuletzt ankündigung von knapp 2000 slots pro geschlecht, mit den verschiebern werden dass dann jeweils deutlich mehr als 2000 pro location in 2023 werden.

  4. Ist das euer Ernst?
    IRONMAN ist nicht irgendein Parlament, dass verpflichtet ist sich mit einer netten Bitte von 1000 Leute zu beschäftigen. Die werden nicht einmal mit einem Statement reagieren.
    Die Zahl der Triathleten, die zur WM wollen – und die mit dem nötigen Kleingeld -, werden auch diese Aktion mitmachen.
    Die Spielregeln werden nicht von Spielern gemacht.

  5. Was soll denn eine Petition bringen. Es müssen neue Veranstalter her. 60.00 DTU Mitglieder, davon 27.000 Startpassinhaber und weit überdurchschnittliche Einkommen können mehr bewirken als eine Petition!
    Vielleicht kann es die PTO oder ein neuer gemeinnütziger Veranstalter. Wir alle sind der Triathlon.

  6. Hört auf mit dem Rumgejammere . Ironman ist eine extrem profitorientierte Firma, und wer da mitteilen und bezahlen möchte, bitteschön, egal wo und für wieviel Geld. Und die sog. Ironman WM ist dabei auch noch selbsternannt, genau wie die EM in Frankfurt. Eine offizielle WM oder EM ist es jedenfalls nicht.
    Wer offiziell ITU Weltmeister oder ETU Europameister werden will, soll eben dahin gehen, es kostet auch weniger ! Und die Locations sind auch nicht unattraktiv, WM auf Ibiza , EM in Almere, Mitteldistanz in Belgien ! Nix wie Hin !
    Kalli N.

  7. Ein exemplarisches Beispiel dessen, was es mit dem Begriff „Westliche Dekadenz“ auf sich hat. Das genau ist dieser sogenannte „Ironman“ auf Hawaii. Westliche Dekadenz. Um 10 Tausend Euro ausgeben zu dürfen, damit man bei einem sportlichen Event starten darf, wird eine Petition ins Leben gerufen. Meine Fresse…. geht es nicht ne Nummer kleiner ?

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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