Angefangen hat die sportliche Reise 1994 – und „als Pummelchen“, wie Andy König selbst sagt. Mit einem stattlichen Gesamtgewicht von 85 Kilogramm bei 1,65 Metern Körpergröße. Sein Sportlehrer hat den damals 16-Jährigen überredet, auf eine Skilanglaufreise in die Dolomiten zu gehen. Ohne Training würde das nichts werden. Also arbeitete Andy König an seiner Kondition. Vor allem Schwimmen stand auf dem Programm. Nahezu jeden Tag. 1.000 Meter Brust im Schwimmbad am Berliner Poststadion. Dann kam die Skireise – und König entdeckte wenig später das Laufen für sich. „Im Hinterhof bei uns war ein Fahrradladen. Als logische Konsequenz kam also ein Rennrad dazu“, erinnert sich der Mindener an die Anfänge. Innerhalb eines Jahres verlor er 30 Kilogramm Körpergewicht und wagte den Sprung zum Triathlon. Die Leidenschaft hält bis heute an.
Kein sportliches Ziel in diesem Jahr
In der aktuellen Lage visiert der kaufmännische Angestellte keine sportlichen Ziele mehr an. „Die sind in diesem Jahr unwichtig“, betont König, der aber auf einer Sprintdistanz schon gern noch einmal „einen raushauen“ würde. Um nicht allzu sehr einzurosten, bis das wieder möglich wird, hält er sich in seiner persönlichen Pain Cave fit. Einrosten ist dort nahezu unmöglich. Mit einem Tacx-Smarttrainer, auf den er sein Canyon-Bike gespannt hat, einer Langhantelstange, Gewichten, Trainingsbank, Zugseil, Therabändern, Blackroll und Kettlebell befindet sich alles in dem Raum, was einen körperlich fordern könnte. Hinzu kommen ein Laptop, ein Tablet und ein TV-Gerät, die die Zeit auf dem Rollentrainer oder der Matte wie im Fluge vergehen lassen sollen. Im Winter verbringt der Mindener immerhin bis zu acht Stunden pro Woche in dem Raum, im weiteren Jahresverlauf immer noch vier. An seine sportliche Reise erinnern vereinzelt Startnummern, Medaillen, Urkunden und Pokale, die im Raum verteilt sind.
Laufschuhe bevölkern ein ganzes Regal
Das Equipment steht sortiert an seinem Platz. Neoprenanzug und Radtrikots hängen an einem Kleiderständer. In Boxen werden kleine Tools verstaut, Kommoden sorgen für einen aufgeräumten Eindruck, während oben drauf die Helme aneinander gereiht liegen. Genau so ordentlich sortiert wirken die Laufschuhe im Holzregal aus einem bekannten schwedischen Möbelhaus. „An den Schuhregalen kann man erkennen, dass ich ein kleiner Laufschuh-Nerd bin“, sagt König. 22 Paar bevölkern die Etagen und Boxen am Boden. „Seit ich nicht mehr bei einem Laufspezialisten arbeite, sind es aber deutlich weniger geworden“, schränkt er ein. Hinzu kommen fünf Paar Radschuhe – die Leidenschaft für die zweite Teildisziplin ist im Keller unverkennbar.
Schrauben in der eigenen Fahrradwerkstatt
Um nämlich in die Pain Cave zu gelangen, muss man zunächst durch Königs persönliche kleine Fahrradwerkstatt, die nebenbei der Heizungskeller ist. Dort schraubt der 42-Jährige an seinen Rennern. An das Regal im Trainingsraum gelehnt, steht sein Argon-18-Wettkampfrad. Angefangen hatte er 1997 mit seinem ersten Triathlonrad. „Es war ein apfelgrünes Principia-Teamrad. Damals war es der leichteste Triathlonrahmen, weil er nicht verspachtelt war“, sagt König. Bis heute war es also auch mit Blick auf das Material eine weite Reise.
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Smarttrainer, Laufband, Hantelstangen: Triathlontraining findet längst nicht mehr nur outdoor statt. Wir möchten zeigen, wir es in den privaten Trainingsräumen im Lande aussieht.
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