Du planst dein Training sorgfältig und achtest auf die richtige Regeneration sowie Ernährung. Doch eine entscheidende Phase wird häufig unterschätzt: die Zeit nach dem Essen. Eine fettreiche, kohlenhydratreiche Mahlzeit kann im Körper eine akute Entzündungsreaktion auslösen.

Die sogenannte postprandiale Entzündung kann kurzfristig die Zellfunktion stören. Sie entsteht primär dann, wenn eine fettreiche, kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich genommen wird. Ebenso kann die Insulinsensitivität reduziert sein und die Erholung behindert werden. Langfristig kann das sogar zu endothelialer Disfunktion und Atherosklerose beitragen – Risikofaktoren für Sportlergesundheit und Leistungsfähigkeit.
Orangensaft als Entzündungshemmer?
In einer klinischen Studie der Universität Buffalo wurden drei Gruppen gesunder, normalgewichtiger Probanden untersucht, die jeweils eine standardisierte, hochkalorische Mahlzeit mit hohem Fett- und Kohlenhydratanteil (HFHC) zu sich nahmen. Diese wurde jeweils mit Wasser, einer Glukoselösung oder Orangensaft kombiniert. Die Ergebnisse zeigten, dass der Verzehr der HFHC-Mahlzeit zusammen mit Wasser oder Glukose zu einem signifikanten Anstieg verschiedener Entzündungs- und Stressmarker im Blut führte. Dazu zählten eine erhöhte Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) durch Immunzellen, ein Anstieg der mRNA- und Proteinexpression der Toll-like-Rezeptoren TLR2 und TLR4 sowie erhöhte Konzentrationen von Endotoxin im Plasma. Zusätzlich stiegen die Werte des entzündungsassoziierten Proteins SOCS-3, das die Insulin-Signalweiterleitung hemmt, sowie die Expression und Konzentration der Matrix-Metalloproteinase MMP-9, die mit vaskulärer Entzündung in Verbindung gebracht wird. Wurde die identische Mahlzeit jedoch mit Orangensaft konsumiert, blieben diese Marker auf dem Ausgangsniveau oder stiegen nicht signifikant an. Die Autoren führen diesen schützenden Effekt auf die im Orangensaft enthaltenen Flavonoide wie Hesperidin und Naringenin zurück, die in vorangegangenen Studien eine stark antioxidative und entzündungshemmende Wirkung gezeigt hatten. Der verwendete Orangensaft war ein handelsüblicher, pasteurisierter Saft nicht aus Konzentrat – aber auch kein frisch gepresster Saft im klassischen Sinne. Das bedeutet, dass die antientzündliche Wirkung auch mit qualitativ hochwertigem verpacktem Orangensaft erreichbar ist, sofern er direkt gepresst und nicht aus Konzentrat hergestellt wurde.