Montag, 28. April 2025
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Der Saucony Liberty ISO im Test

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Der Liberty ISO fällt in die Kategorie Stabilschuh, trotzdem ist er leicht und mit 4 mm Sprengung nah an der Grenze zum Neutralschuh. Lediglich eine im Mittelfußbereich verbaute Stütze unterscheidet ihn vom Freedom ISO, dem neutralen Schwestermodell. Die dezente Stütze fällt beim Laufen kaum auf und soll einer Überpronation, also dem Abknicken des Sprunggelenks nach innen, vorbeugen und den Fuß des Läufers sauber durch die Abrollbewegung führen. Mit 275 g ist der Schuh eher im Mittelfeld der Gewichtstabelle anzusiedeln. Das durchgehend eingesetzte Everun-Dämpfungsmaterial gibt reichlich Aufprallenergie an den Läufer zurück.

Liberty ISO
Hersteller Die Sohle des Saucony Liberty ISO gibt auch auf rutischigem Untergrund ausreichend Halt.

Der Schuh vermittelt beim Laufen ein Gefühl von Agilität und ist dabei gleichzeitig stabil. Schwerere Läufer mit Tendenz zur Überpronation bekommen hier die notwendige Unterstützung. Aber auch neutrale Läufer die einen Schuh für längere Trainingsläufe oder Rennen suchen, der gegen Ende für ausreichend Unterstützung sorgt, sind hier gut beraten. Bei Tempi um die vier Minuten pro Kilometer machte der Schuh auch auf rutschigem Untergrund einen zuverlässigen Eindruck, besonders überzeugt hat seine sockenähnliche Passform. Der Liberty ISO eignet sich für Läufer, die für ihren Halbmarathon oder Marathon einen Schuh mit ausreichender Dämpfung suchen. Der Saucony macht einen hochwertigen Eindruck und hält was er verspricht, 180 Euro sind trotzdem ein stolzer Preis.

Unser Fazit: Der Liberty ISO von Saucony ist ein agiler Allrounder für Training und Wettkampf.

Wie hat dieser Schuh bei den triathlon-Lesern abgeschnitten? Zehn Lesertester erhielten die Möglichkeit, den Liberty ISO auszuprobieren, auf der Straße, im Gelände und auf dem Laufband. Das Ergebnis des Lesertests lesen Sie in der triathlon 156, die ab dem 20.12.17 im Handel erhältlich ist.

Liberty ISO
Hersteller Der Liberty ISO von Saucony ist auch in dezenten „Lifestyle“-Farben erhältlich.
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Der Elite Direto im Test

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Das Rollentraining für Triathleten wird nicht nur immer beliebter, sondern auch abwechslungsreicher und vielseitiger. Der Grund dafür sind die vielen interaktiven Rollentrainer und Smart-Trainer, die es mittlerweile auf dem Markt gibt. Mit vielen unterschiedlichen Funktionen und in allen Größen und Preisklassen sind die hochentwickelten Geräte zu haben und erschweren somit die Kaufentscheidung enorm. Um bei der Entscheidung behilflich sein zu können, haben wir einige beliebte Modelle ausführlich getestet. Dieses Mal war der Direto, die Neuheit von Elite, an der Reihe. 

Der Direto ist ein interaktiver Trainer, kann also mit kompatibler Software von alleine den Widerstand steuern und somit gleichmäßiges Treten bei konstanter Leistung ermöglichen. Verbunden werden kann die Rolle kabellos über ANT+ und Bluetooth, weshalb die Nutzung von den großen Trainingssoftwares wie Zwift, TrainerRoad, Sufferfest, Kinomap und Bikevo unkompliziert ist und sofort funktioniert. Ausgestattet ist der Direto mit einem integrierten OTS (Optical Torque Sensor), einem Leistungsmesser, der die Leistung mit einer Genauigkeit von +/- 2,5 Prozent messen soll. Dabei wird die Kraftübertragung während der gesamten Pedalbewegung an zwölf verschiedenen Punkten gemessen. Genutzt werden kann das Gerät mit Rennrad und Mountainbike, da es mit 142×12-Naben und allen Steckachsen von Shimano, SRAM und Campagnola kompatibel ist. Preislich liegt das Gerät bei 890 Euro.

Montage und Inbetriebnahme

Die Montage und Inbetriebnahme des Direto gestaltete sich als sehr einfach und ist klug durchdacht. Denn um nach dem Auspacken sofort loslegen zu können, bedarf es nur weniger Schritte: Zunächst muss eine kompatible Kassette auf dem Freilauf montiert werden, im Anschluss werden drei „Arme“ zur Stabilisierung an der Rolle festgeschraubt. Jeweils einen zu jeder Seite nach außen und einen nach vorne. Dazu muss man diese Ständer nur in die vorgesehenen Vorrichtungen klemmen und jeweils zusätzlich mit einer der mitgelieferten Schrauben stabilisieren. Stellt man den Trainer danach auf, ist er zu allen Seiten stabil und bietet festen Halt. Im Anschluss musste nur noch das Verbindungskabel in Gerät und Steckdose gesteckt werden und nach dem Einspannen des Rades konnte sofort mit dem Training begonnen werden. Dieser Vorgang hat (inklusive des Lesens der Kurzanleitung) etwa 20 bis 25 Minuten gedauert. 

Zur Inbetriebnahme haben wir den Direto mit einer Trainingssoftware verbunden und zusätzlich mit der Elite-App ausprobiert. Beide Optionen verliefen problemlos. Der Trainer wurde sofort gefunden, stellte die Verbindung her und zeigte die Werte zuverlässig an.

Elite Direto
Privat Für die vollständige Montage des Diretos braucht man nur die drei Halterungen (inklusive Schrauben), einen Schnellspanner und das Verbindungskabel.

Der Praxis-Test

Um einen umfassenden Eindruck vom Direto zu bekommen, sind wir auf dem Gerät kurze und längere Intervalle gefahren, haben ihn mit hoher und niedriger Trittfrequenz ausprobiert und sowohl im ERG-Modus als auch bei der freien (virtuellen) Fahrt ausprobiert. Um die Genauigkeit der Leistungsmessung in Watt einschätzen zu können, haben wir den Direto gleichzeitig mit dem beidseitigen Favero Assioma Pedal-Powermeter ausprobiert. Nicht, um sagen zu können, ob ein Wert bis auf das Watt genau stimmt, denn beide Geräte können Abweichungen haben, sondern um gegebenenfalls größere Differenzen (Abweichungen über 5 Prozent) erkennen und überprüfen zu können. Um an diesem Punkt gleich weiterzumachen: Die Wattwerte der beiden Geräte waren während den Einheiten fast deckungsgleich und lagen nur um wenige Watt auseinander. Das galt für alle Belastungen, egal mit welcher Intensität oder welcher Trittfrequenz wir gefahren sind. Gefallen hat uns außerdem, dass der Direto zu jeder Zeit einen sicheren Stand ermöglichte. Selbst dann, wenn man für kurze Sprints aus dem Sattel ging. 

Zum Fahrgefühl: eine große Stärke des Gerätes. Das Treten auf dem Direto kommt einer Outdoor-Fahrt verblüffend nahe. Besonders, wenn man nicht den ERG-Modus (voreingestellter Widerstand) nutzt, sondern selbst durch das Schalten die Leistung bestimmt. Es wird ein runder Tritt ermöglicht, was nicht bei vielen Rollentrainern der Fall ist. Betrieben wird der Direto mit einem 4,2 Kilo schweren Schwungrad. 

Wir vermuten, dass das realistische Fahrgefühl mit der schnellen Widerstandsregulierung des Trainers zusammenhängt. Denn diese geschieht unmittelbar. Bei einem Programm mit voreingestelltem Widerstand dauert es nur den Bruchteil einer Sekunde, bis der Direto die Leistung angepasst hat. Dadurch entstehen keine Verzögerungen im Tritt und gerade bei intensiven Intervallen mit hohen Wattzahlen ist es angenehm, dass der Widerstand nach Ende der Belastung nicht langsam, sondern schlagartig weniger wird. Außerdem konnte der Direto – unabhängig von der Intensität – mit einer geringen Geräuschkulisse während der Fahrt überzeugen. Unangenehmes Surren, Brummen oder ein lautes Pfeifen, wie es bei manchen Rollentrainer gerade bei hohen Widerstanden auftritt, konnten wir zu keinem Zeitpunkt feststellen.

Elite Direto
Hersteller Der Direto überzeugte mit realistischem Fahrgefühl, sehr schneller Widerstandsregulierung und einer präzisen Leistungsmessung.

Fazit

Mit 890 Euro gehört der Direto bei den interaktiven und Smart-Trainer preislich zum Mittelfeld. Funktional ist der Direto allerdings bei den Spitzenmodellen anzusiedeln, denn er überzeugt erfolgreich mit allen wichtigen Eigenschaften, die ein interaktiver Trainer mitbringen sollte. Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, ist der Direto ganz vorne mit dabei. Den teuersten Modellen auf dem Markt ist Elites Neuheit nur in Bezug auf die maximale Widerstandsfähigkeit und maximal simulierbare Steigung unterlegen. Das hängt damit zusammen, dass das Schwungrad des Direto nur 4,2 Kilo schwer ist, während die absoluten High-End-Modelle meistens eines mit über zehn Kilo verwenden. Ob das ein Nachteil ist, muss jeder Fahrer für sich entscheiden. Denn damit ist der Direto insgesamt auch deutlich leichter als die Spitzenmodelle auf dem Markt. Und weil die meisten Athleten im Training wahrscheinlich selten in Bereichen jenseits der 1.400 Watt unterwegs sind, ist diese „Unterlegenheit“ des Direto wohl eher als Schönheitsfehler zu klassifizieren. Wer auf der Suche nach einem interaktiven Rollentrainer mit allen Features ist, aber nicht über 1.200 Euro für die Top-Modelle ausgeben will oder kann, macht mit dem Direto alles richtig.

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Der Favero Assioma im Test

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Der „Assioma“ von Favero ist die Weiterentwicklung des bePRO-Powermeters. Einige fragen sich vielleicht, warum dafür extra ein komplett neuer Produktname ausgewählt wurde, anstatt den Fortschritt beispielsweise mit einer Bezeichnung wie „bePRO 2“ kenntlich zu machen. Der Hauptgrund dafür besteht darin, dass sich „bePRO“ in einigen Ländern nicht markenrechtlich schützen lassen konnte, weshalb ein neuer Name gesucht werden musste. Wie auch beim Vorgängermodell soll das Powermeter durch sein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Preislich liegen die Geräte bei 799 Euro (beidseitige Messung) und 499 Euro (einseitige Messung). 

Favero Assioma im Detail

  • Datenübertragung: Bluetooth, ANT+
  • Links-/Rechts-Messung: ja
  • Klicksystem / Cleats: Favero Cleats, Look Keo
  • Messgenauigkeit: +/- 2 Prozent
  • Batterie: aufladbarer Akku
  • Laufzeit (lt. Hersteller): bis zu 50 Stunden
  • Gewicht (inkl. Batterie): 300 g
  • Bauhöhe: 10,5 mm

Montage und Inbetriebnahme

Aber nicht nur der Name hat sich verändert, sondern auch die Pedalen wurden stark überarbeitet und überzeugen mit einigen neuen Features. Beim Vorgängermodell mussten die Pedalen für eine möglichst genaue Messung noch mithilfe von Ausrichtungsaufklebern und Montagescheiben montiert werden. Beim Assioma funktioniert dies nun ganz einfach per „Plug & Play“, das Pedal muss also nur festgeschraubt werden und ist einsatzbereit. Es entsteht kein zusätzlicher Aufwand im Vergleich zu einer Montage von Pedalen ohne integrierte Wattmessung. Positiv fällt weiterhin auf, dass der günstige Leistungsmesser sowohl mit ANT+ als auch mit Bluetooth funktioniert. 

Bevor man den Assioma im Trainingsalltag nutzen kann, muss man ihn über die Assioma-App einmalig online aktivieren. Zwei Kleinigkeiten könnten einem dabei unangenehm aufstoßen: die Bekanntgabe seiner E-Mail-Adresse und die Voraussetzung, ein Smartphone zu besitzen. Die Aktivierung selbst ist sehr unkompliziert und schnell erledigt. Danach war die Kopplung mit verschiedenen Endgeräten sofort möglich und lief problemlos ohne Ausfälle. Bevor die Aufzeichnung der Leistung gestartet wird, sollte allerdings eine Kalibrierung durchgeführt werden. Zwar wird jedes Assioma-System bereits bei Favero im Werk kalibriert, muss aber vor der Nutzung mit dem Radcomputer noch durch eine Nullstellenkalibrierung ergänzt werden, was für jedes Powermeter gewöhnlich ist. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden. 

Der Praxis-Test

Bis auf die um die Pedalachse montierte Sendereinheit sieht der Assioma aus wie jedes andere Pedal. Auf dem runden Sender zeigen vier LEDs auf jeder Seite gut sichtbar den Betriebs- und Ladezustand an. Gut gefallen hat uns, dass der Assioma – wie auch schon das Vorgängermodell bePRO – einen verbauten Akku besitzt und nicht mit Batterien betrieben wird. Neu sind allerdings die Magnetstecker, die für das Aufladen verwendet werden. Zuvor wurde beim bePRO noch ein herkömmliches Mini-USB-Kabel verwendet. In unseren Augen eine klare Weiterentwicklung. Ob der aufladbare Akku mit der Zeit an Lebensdauer einbüßen muss, können wir erst im Langzeittest feststellen. Sowohl bei den Einheiten auf der Rolle als auch draußen auf dem Rennrad leistete sich das Powermeter keine Ausfälle. Wer seine Leistung lieber einseitig messen will oder nicht zu tief in die Tasche greifen möchte, bekommt für 499 Euro den Assioma Uno. Dabei wird mit der gleichen Messtechnik, allerdings nur auf einer Seite, die Leistung aufgezeichnet und angezeigt. Beide Varianten überzeugen durch ihr großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Mehr Qualität für weniger Geld geht kaum. 

Der Labortest

Der Hersteller gibt die Messgenauigkeit im Bereich von +/- 2 % an. Im Labor von STAPS haben wir die Pedale von den Trainings- und Diagnostikexperten testen lassen. Als Referenzgerät nutzten wir ein Hochleistungsergometer von SRM. Die Testprotokolle, die mehrmals gefahren wurden, sollten alle relevanten Trainings- und Leistungsbereiche abdecken. Die Pedale wurden mit dem Radcomputer Garmin Edge 820 gekoppelt.

  • Intervalle im hochintensiven Bereich (IE): 30 Sekunden, Belastung 360 Watt
  • Intervalle im Spitzenbereich (SB): 2 Minuten, Belastung 300 Watt
  • Sprinttest: 15 Sekunden lang bis zur maximalen Belastung, abgeriegelt bei einer Trittfrequenz von 130 Umdrehungen pro Minute
  • G2-Intervalle: 12 Minuten, Belastung 200 Watt
  • K3-Intervalle: 6 Minuten, Trittfrequenz-Limit bei 60 Umdrehungen pro Minute, etwa 240-260 Watt
PROTOKOLLGEMESSENE LEISTUNG (SRM)GEMESSENE LEISTUNG (ASSIOMA)ABWEICHUNG IN PROZENT
IE357 Watt348 Watt2,59 Prozent
SB299 Watt289 Watt3,46 Prozent
Sprint1.087 Watt1.066 Watt1,97 Prozent
G2199 Watt195 Watt2,05 Prozent
K3240 Watt232 Watt3,45 Prozent

Fazit des Labortests

Bei der Bewertung der Messergebnisse ist wichtig, dass man zwischen Genauigkeit und Präzision differenziert. Unter Genauigkeit versteht man, wie groß die Abweichung zwischen angegebener und im Labor gemessener Leistung ist. Unter Präzision versteht man die Streuung der Werte. Ein Leistungsmesser kann daher genau, aber unpräzise sein.

Die von Favero angegebene Messgenauigkeit von +/- 2 Prozent konnte in unseren Messungen teilweise bestätigt werden. Im G2- und Sprint-Test betrug die Abweichung fast exakt 2 Prozent, im IE-Bereich lag sie leicht darüber (2,59 Prozent). Nur im SB- und K3-Bereich lag die Abweichung relativ deutlich über den angegebenen zwei Prozent (3,46 und 3,45 Prozent). Im Schnitt liegt die Abweichung etwa bei  2,7 Prozent. Ein guter Wert, auf den man vertrauen kann. Besonders überzeugend war die schnelle Reaktionsfähigkeit bei den Sprints in Kombination mit den äußerst genauen Werten, auch jenseits der 1.000 Watt. 

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Garmin Vector 3 im Test

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Mit großer Spannung wurde die neue Generation des Vector erwartet. Bei der diesjährigen Eurobike ist das pedalbasierte Powermeter von Garmin „Eurobike Preisträger 2017“ geworden – die Erwartungen waren entsprechend groß. Als erstes fällt das gelungene und moderne Pedaldesign auf: Optisch erinnert der Vector 3 von Garmin nämlich stark an Shimano SPD-SL-Pedale. Besitzer des Vector 2 hatten stets Kritik an der zusätzlichen Sendeeinheit geübt – ein für Beschädigungen anfälliges Plastikzubehör, das zwischen Pedal und Kurbelarm festgeschraubt wurde. An dieser Stelle hat Garmin ordentlich nachgebessert: Die ­Sende- und Messtechnik des Pedals ist nun in der Achse verbaut. Außerdem ist das Pedal leichter geworden, hat aber minimal (jetzt 120 Stunden) an Batteriedauer eingebüßt. Sollte das Gerät ursprünglich im 3. Quartal 2017 erhältlich sein, wurde die Auslieferung ins 1. Quartal 2018 verschoben. Nur ausgewählte Premiumhändler konnten bereits die ersten Geräte an den Endkunden verkaufen.

Montage und Verbindung

Bei der Montage geben wir dem Vector 3 eine Eins mit Sternchen. Das Anschrauben funktionierte ohne Probleme und ist auch für Einsteiger geeignet: Dem Produkt liegt eine Montage-Anleitung bei, in der alle wichtigen Schritte erklärt werden. Beispielsweise empfiehlt der Hersteller einen Abstand von Kette zu Pedale von mindestens 2 mm und liefert Abstandsvergrößerer mit. Auch der Batteriewechsel gestaltet sich denkbar einfach: Mit einem Inbusschlüssel lässt sich das Batteriefach an der Pedal­seite öffnen und wieder verschließen.

Die Verbindung zum Radcomputer von Garmin oder anderen Herstellern funktionierte ohne Störung. Wir empfehlen, den Wattmesser auch mit der „Connect“-App von Garmin zu verbinden, um etwa die richtige Kurbellänge einzustellen. Zudem können über die App entsprechende Software-Updates gefahren werden. Dem Vector 3 hat Garmin nun auch Bluetooth spendiert, Besitzer des 2er-Modells mussten mit ANT+ Vorlieb nehmen.

Garmin Vector 3 im Detail

  • Datenübertragung: Bluetooth, ANT+
  • Klicksystem: Look Keo
  • Batterie: LR44/SR44 (4 Stk.)
  • Laufzeit: bis zu 120 Stunden
  • Gewicht: 322 g (mit Batterie)
  • Website: garmin.com
  • Preis: 999,99 Euro (beidseitig) und 599,99 Euro (einseitig)

Der Praxis-Test

Die Standfläche auf dem Pedal ist ausreichend und die flache Bauhöhe gibt ein gutes Fahrgefühl. Herausragend ist die – bereits erwähnte – extrem einfache Installation des Vector 3: anschrauben, koppeln, kalibrieren – in drei Schritten ist der Powermeter startklar. Im Vergleich zum Vorgängermodell fällt auf, dass der Leistungsmesser deutlich schneller auf eine Veränderung der Leistungsabgabe reagiert – auch dann, wenn sich die klimatischen Bedingungen änderten. Wasser oder Flüssigkeiten machen dem Vector 3 nichts aus.  Die Werte waren plausibel (siehe hierzu Labortest auf der nächsten Seite) und das Signal war stets stabil, anders als beim Vector 2, wo gelegentlich mal die Verbindung abreißen konnte. Fazit: Der Vector 3 ist seinem Vorgänger in allen Bereichen überlegen, optisch von einem Pedal ohne Powermeterfunktion nicht zu unterscheiden und so einfach zu installieren, dass keinerlei Schrauberfahrung notwendig ist. Und das Beste: Das Gerät ist im Vergleich zum Vector 2 auch noch über 100 Euro günstiger geworden.

Der Labortest

Der Hersteller gibt die Messgenauigkeit im Bereich von +/- 1 % an. Im Labor von STAPS haben wir die Pedale von den Trainings- und Diagnostikexperten testen lassen. Als Referenzgerät nutzten wir ein Hochleistungsergometer von SRM. Die Testprotokolle, die mehrmals gefahren wurden, sollten alle relevanten Trainings- und Leistungsbereiche abdecken. Die Pedale wurden mit dem Radcomputer Garmin Edge 820 gekoppelt.

  • Intervalle im hochintensiven Bereich (IE): 30 Sekunden, Belastung 360 Watt
  • Intervalle im Spitzenbereich (SB): 2 Minuten, Belastung 300 Watt
  • Sprinttest: 15 Sekunden lang bis zur maximalen Belastung, abgeriegelt bei einer Trittfrequenz von 130 Umdrehungen pro Minute
  • G2-Intervalle: 12 Minuten, Belastung 200 Watt
  • K3-Intervalle: 6 Minuten, Trittfrequenz-Limit bei 60 Umdrehungen pro Minute, etwa 240-260 Watt
PROTOKOLLGEMESSENE LEISTUNG (SRM)GEMESSENE LEISTUNG (VECTOR 3)ABWEICHUNG IN PROZENT
IE358 Watt350 Watt2,29 Prozent
SB299 Watt293 Watt2,05 Prozent
Sprint971 Watt948 Watt2,43 Prozent
GA2199 Watt195 Watt2,05 Prozent
K3239 Watt228 Watt4,82 Prozent

*bei den IE-Intervallen muss man bei Betrachtung jedes einzelnen Intervalls einschränkend erwähnen, dass sich die Abweichung innerhalb einer Einheit teilweise deutlich unterscheidet.

Fazit des Labortests

Bei der Bewertung der Messergebnisse ist wichtig, dass man zwischen Genauigkeit und Präzision differenziert. Unter Genauigkeit versteht man, wie groß die Abweichung zwischen angegebener und im Labor gemessener Leistung ist. Unter Präzision versteht man die Streuung der Werte. Ein Leistungsmesser kann daher genau, aber unpräzise sein.

Die von Garmin angegebene Messgenauigkeit von +/- 1 Prozent konnte im Labor von STAPS nicht reproduziert werden. Die Tests haben ergeben, dass der Vector zwischen 2 und 2,5 Prozent von der angegebenen Messgenauigkeit abweicht – das ist im Vergleich zu anderen pedalbasierten Powermetern aber immer noch ein guter bis sehr guter Wert. Kopfschmerzen haben uns die K3-Intervalle bereitet. Denn hier lag die Abweichung bei mehreren Feldtests bei fast 5 Prozent (228 Watt beim Vector, 239 Watt beim SRM), obwohl alle anderen Protokolle sich bei rund 2 Prozent einpendelten.

Interessant wird es, wenn man die Messergebnisse nach Mustern durchsucht. Denn dann zeigt sich, dass der Vector im Vergleich zum SRM konstant weniger Leistung anzeigt. Die Messung der Garmin-Pedale ist also sehr präzise – eine Eigenschaft, die mindestens genauso wichtig ist. Zur Erklärung: Angenommen ein Pedal misst bei SB-Intervallen zu viel und bei GA2-Intervallen zu wenig Leistung, so ist die Streuung der Werte groß und damit nicht skalierbar. Die Folge: Ein Trainingsbereich würde zu leicht fallen, der andere zu schwer – effizientes Training wäre nicht möglich. Anders beim Vector 3: Da das Pedal konstant rund 2 Prozent weniger Leistung in allen Leistungsbereichen (mit Ausnahme K3) anzeigt, können Leistungsfortschritte wesentlich besser verifiziert werden. Oder anders gesagt: Die Verlässlichkeit der angegebenen Werte ist größer.

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Neue Sporternährung von Orthomol Sport

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Das geläufigste Produkt von Orthomol ist wahrscheinlich „Orthomol Immun“, das in der Apotheke in kleinen Ampullen für die Immunabwehr verkauft wird. Speziell für Sportler hat das deutsche Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Langenfeld die Sparte „Orthomol Sport“ entwickelt. Bisher konnte man hierunter einen Mineral- und Vitamin-Cocktail finden, „Orthomol Sport“ gennant. Vor kurzem hat das Unternehmen, das ausschließlich in Deutschland produziert, seine Produktpalette im Sportbereich erweitert und gleich eine ganze Reihe neuer Produkte präsentiert. Dieses umfasst einen Energieriegel („Prepare“), ein zu mischendes Granulat für Zeit während der Belastung („Perform“) und zwei Regenerationspulver („Protein“ / „Recover“). Nach eigener Aussagen soll der Sportler ganzheitlich im Training unterstützt werden.

Wer sich zusätzlich zu einer gesunden Basisernährung mit Produkten, wie denen von Orthomol, versorgen muss, ist stets eine individuelle Frage und sollte im Zweifel mit einem Mediziner abgeklärt werden. Unbestritten ist allerdings, dass Sportler und vor allem Triathleten – insbesondere in intensiven Trainingsphasen – einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen haben. Bisher gab es Orthomol-Produkte nur in der Apotheke zu kaufen. Das soll sich bei den neuen Sportprodukten ändern. Neben einem Online-Vertrieb sollen die Produkten auch im Einzelhandel erhältlich sein. Alle Sportprodukte sind auf der Kölner Liste zu finden und ab 29. November im Online-Shop von Orthomol erhältlich.

Die neuen Produkte im Test

Orthomol Sport Prepare, 40,80 Euro für 16 Riegel : Den Energieriegel „Prepare“, der eine Stunde vor der Trainingseinheit konsumiert werden soll, gibt es bisher ausschließlich in der Geschmacksrichtung Apfel-Dattel-Mandel. Die fruchtige Note überzeugt vollends – es fällt schwer, die Ration auf einen Riegel zu beschränken. Die Konsistenz ist leicht klebrig, aber nicht zu zäh, ähnlich einer Fruchtschnitte. Es bedarf aber schon etwas Kieferarbeit, um den Riegel hinunterzuschlucken. Damit ist der Riegel nichts für die Zeit während einer Belastung – dafür ist er aber auch nicht vorgesehen. 36 Gramm bringt der „Prepare“ auf die Waage und liefert damit 131 Kalorien. Zudem sind jedem Riegel 80 mg Koffein enthalten, also etwa zwei Espressi. Man weiß, dass die Koffein-Wirkung rund 20 Minuten nach Einnahme einsetzt, daher ist es wichtig, sich an die Verzehrempfehlung zu halten. Der Ballaststoffgehalt im Riegel ist relativ hoch: Das sorgt für ein angenehmes Völlegefühl vor der Trainingseinheit. Dem Riegel sind außerdem eine Reihe von Aminosäuren beigemischt.

Orthomol Sport Prepare
Daniel Eilers / spomedis Energieriegel Orthomol Sport Prepare

Orthomol Sport Perform, 25,55 Euro für 24 Beutel: Wie bekömmlich ist das Produkt unter Belastung? So lautete die erste Frage, die aufkam. Deswegen wählten wir eine hochintensive Radeinheit oberhalb der individuellen anaeroben Schwelle. Als erstes fiel die sehr angenehme Süße (Geschmacksrichtung Johannisbeere) auf. Wir hören immer wieder von Leserinnen und Lesern: Viele Produkte auf dem Markt sind einfach zu süß, um sie über einen längeren Zeitraum konsumieren zu können. Das Produkt Orthomol Sport Perform ist eine erfreuliche Ausnahme. Auch dem „Perform“-Granulat ist Koffein beigemischt, pro Beutel (28 g) sind es 25 mg, das ist etwas weniger als ein Espresso. Mit jeder Mischung nehmen Sportler 700 mg Salz sowie die Mineralstoffe Kalium, Chlorid, Calcium und Magnesium auf. Was uns besonders gut gefallen hat, war die Lösbarkeit des Granulats: Das Umrühren kann praktisch entfallen. Ein Päckchen soll mit rund 600 ml Wasser angerührt werden. Legt man einen durchschnittlichen Schweißverlust von etwa einem Liter pro Stunde zugrunde, könnte man laut Herstellerempfehlung rund zwei Päckchen pro Stunde zuführen. Darin sind dann 20 Gramm Kohlenhydrate enthalten. Für einen Triathleten im Wettkampf wäre diese Kohlenhydratmenge allerdings viel zu niedrig. Zur Aufrechterhaltung der Leistung während langer und nicht allzu intensiver Trainingseinheiten eignet sich das „Perform“ bestens. Was nicht so gefallen hat, war der etwas fade Nachgeschmack.

Orthomol Sport Protein, 21,95 Euro für 12 x 40 Gramm Pulver: Das Proteinpulver ist eine Mischung aus gut verträglichem Molkenprotein und an der Muskelregeneration beteiligten BCAAs sowie Glutamin. Zudem sind Ballaststoffe aus Flohsamenschalen beigefügt, um ein Sättigungsgefühl zu erreichen. Das Pulver gibt es bisher nur in der Geschmacksrichtug Schokolade. Laut Empfehlung soll es in 350 ml Milch gerührt werden. Genauso gut kann man das Pulver auch kalorienarm mit Wasser anrühren – im Gegensatz zu anderen Proteinen, die wir schon getestet haben, geht dadurch wenig Geschmack verloren. Der Geschmack hat total überzeugt: Die Schokoladennote ist nicht übertrieben süß, sondern sehr vollmundig. Molkenprotein zeichnet sich dadurch aus, dass es gut verträglich ist. Wer einen empfindlichen Magen hat, kann auf dieses Eiweißpulver zurückgreifen. Mit 21,95 Euro für rund 500 g ist das Produkt allerdings etwas teurer als die Konkurrenz. Und einen kleinen Kritikpunkt haben wir dennoch: Uns hat nicht so gut gefallen, dass das Pulver bereits portioniert ist. So muss man immer in 40-g-Schritten dosieren.

Orthomol Sport Recover, 29,95 Euro für 12 x 50 Gramm Pulver: Nach intensiven Einheiten sollten Sportler ihre Glykogenspeicher schnell wieder auffüllen, Stichwort „Open Window“. Hierfür hat Orthomol das „Recover“-Pulver entwickelt, eine Kombination aus Protein- und Kohlenhydratgetränk. Drei verschiedene Eiweiße kommen zum Einsatz: Molkenprotein, Casein (das länger verdaut wird) und einem pflanzlichen Erbsenprotein. Zur Stärkung des Immunsystems sind Zink und Vitamin C beigefügt. Wie auch das Orthomol Sport Protein lässt sich das „Recover“ hervorragend sowohl in Milch als auch in Wasser lösen. In der einzigen Geschmacksrichtung Schokolade ist das Getränk angenehm süß, aber nicht zu süß. Das Erbsenprotein schmeckt man glücklicherweise nicht raus. Das Produkt ist mit 30 Euro pro 600 Gramm hochpreisig.

Fazit

Die neuen Sportprodukte von Orthomol sind eine sinnvolle Nahrungsergänzung für Sportler. Über die Notwendigkeit lässt sich – wie erwähnt – herrlich streiten, idealerweise mit dem eigenen Hausarzt. Wer wenig Erfahrung hat mit Nahrungsergänzungsmitteln und sich im Dschungel der Zusatzstoffe nicht auskennt, wird dank der komplett auf die Bedürfnisse von Sportlern abgestimmten Produkte rundum versorgt. Triathleten wird das Energiegel im Sortiment fehlen, das etwas mehr Energie als das „Perform“-Getränk liefert. Und bisher gibt es jedes Produkt in nur einer Geschmacksrichtung. Die Orthomol-Produkte sind im hart umkämpften Markt der Nahrungsergänzungsmittel für Sportler sehr hochpreisig. Aber hochwertige Produkte haben ihren Preis – uns ist im Test nichts Negatives aufgefallen. Und das vielleicht Wichtigste zum Schluss: Alle Produkte sind auf der Kölner Liste für dopingfreie Nahrungsergänzungsmittel zu finden.

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Der Cloud X von On im Test

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Die Rubrik, in der On den Cloud X einordnet, heißt „Running remixed“. Mit dem neusten Trainingsschuh will der Schweizer Laufschuh-Hersteller Läufer, Gelegenheitssportler und Drinnen-Trainierer gleichermaßen ansprechen. Wir haben den Cloud X natürlich zunächst auf der Laufstrecke ausprobiert.

Und dort macht dieser Schuh richtig Spaß: Ein Fahrtspiel, bei teilweise nassem und wechselndem Untergrund mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, bergauf und -ab, und über Treppenstufen. Die Dämpfung ist ausreichend, ohne dabei zu weich oder schwammig zu sein. Das Gewicht (252 g bei US-Größe 11) fällt ebenfalls positiv auf, beziehungsweise fällt so gut wie gar nicht auf. Geschwindigkeiten von über 4 Minuten pro Kilometer macht der Cloud X mit, auch wenn er nicht als Wettkampfschuh konzipiert ist.

Wie gut läuft On bei Nässe?

Ein viel diskutierter Punkt ist bei den Schuhen von On nach wie vor, wie gut der Grip bei Nässe ist. Aufgrund der geringeren Fläche der Außensohle mussten Cloudsurfer, Cloudflow und Co. oft Kritik einstecken. Nach einigen Läufen im Herbst können wir sagen, dass der Cloud X in diesem Punkt nicht schlechter ist als seine Mitbewerber mit durchgehender Außensohle. Auch auf nasser Straße oder rutschigen Untergründen läuft man ausreichend sicher.

On Cloud X Aussensohle
Lennart Klocke / spomedis Gute Idee: Die Innenseiten der „Cloud“-Dämpfungselemente sind angeschrägt, dadurch bleiben Steinchen nicht mehr so leicht stecken.

Die Passform ist so, wie wir sie uns von einem Trainingsschuh wünschen: Im Mittelfußbereich sitzt der Cloud X schön stramm, an den Zehen ist genug Platz. An der Ferse rutscht nichts. In puncto Verarbeitung gefällt uns der neuen On-Schuh ebenfalls überdurchschnittlich gut, das Obermaterial macht einen hochwertigen Eindruck.

On Cloud X Ferse
Lennart Klocke / spomedis Der Fersenbereich ist gut verarbeitet, oft zeichnen sich On-Schuhen durch viele hochwertige Details aus.

Allround-Schuh

Kann der Cloud X noch mehr als nur laufen? Eine schlechte Wahl ist der Schuh für Fitnessstudio, Stabi-Übungen oder Lauf-Abc jedenfalls nicht. Auch bei seitlichen Bewegungen bietet das Modell viel Stabilität, was auch an der flachen Konstruktion liegt. Allerdings kann man auch mit den meisten anderen Laufschuhen bedenkenlos Ergänzungssport machen, hier liegt unseres Erachtens kein zusätzlicher Kaufanreiz für Triathleten.

On Cloud X Innensohle
Lennart Klocke / spomedis Die Innensohle besteht aus zwei Teilen, auch hier macht On mehr als die meisten Mitbewerber.

Das Fazit zum Cloud X von On

Unser Gesamteindruck vom On Cloud X ist ein äußerst positiver: Der Laufschuh ist schön leicht, sitzt gut und kann für unterschiedliche Trainings genutzt werden. Für Wettkämpfe würden wir schnellen Läufern einen direkteren Schuh empfehlen, wer in der dritten Disziplin lieber auf Komfort setzt, kann jedoch auch den Cloud X verwenden.

Die Anforderungen an einen Schuh für Fitnesstraining sind nicht ganz so hoch wie die an einen Laufschuh. Wer mag, kann den Cloud X zum Kraft- und Stabitraining anbehalten, einen wesentlichen Mehrwert sehen wir in diesem Bereich nicht.

Mit einem Preis von 149,95 Euro liegt der Schuh im gehobenen Mittelfeld. Dafür ist das Modell an keiner Stelle billig verarbeitet und rechtfertigt den Preis als Trainingsschuh für alle denkbaren Einsatzbereiche.

On Cloud X
Hersteller Im Profil ist die Außensohle des Cloud X leicht abgerundet, damit dürfte der Schuh auch Fersenläufern entgegenkommen.
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Neoprenanzug AI2 von Tri11 im Test

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Zwei Eigenschaften machen einen guten Neoprenanzug aus: Flexibilität und Auftrieb. Zwar glauben viele Triathleten immer noch, dass bei schwächeren Schwimmern der Auftrieb wichtiger ist als die Flexibilität – doch das ist ein Gedankenfehler, der im Wasser wertvolle Sekunden und Minuten kosten kann. Der Grund liegt auf der Hand: Wer eine wenig gut ausgebildete Schwimmtechnik hat, wird umso ineffizienter, je mehr der Neoprenanzug an den neuralgischen Punkten (Schulter- und Achselbereich) die Bewegungsfreiheit einschränkt. Bei der Frage, wie gut ein Neoprenanzug ist, geht es also immer darum, einen perfekten Kompromiss aus Flexibilität und Auftrieb – abgestimmt auf den jeweiligen Schwimmer – zu finden.

Das Modell AI2 vom Direktvertrieb Tri11 aus Hamburg soll diesen perfekten Kompromiss bieten. Hierfür greift der Hersteller auf hochwertige Materialien zurück: Yamamoto 39 und 40. Je höher die Ziffer, desto höher ist die Güte des verwendeten Neoprens des japanischen Herstellers Yamamoto. Das bedeutet aber auch: Je höher die Ziffern, desto teurer wird der Anzug. Für den AI2 müssen Triathleten 599 Euro bezahlen. Dafür bekommen Käufer aber auch viel Neopren: Der Brustbereich ist 4,5 Millimeter dick und auch im Rücken- und den Oberschenkelbereich bietet der Anzug satte 4 Millimeter Neopren. Soviel Neopren am Körper sorgt natürlich für ordentlich Auftrieb – das Gefühl, auf dem Wasser zu liegen, werde viele Triathleten kennen. Beim AI2 ist dieses Gefühl besonders stark ausgeprägt.

Weniger gefallen hat beim ersten Testschwimmen im Schwimmbad – zunächst! – der gummierte Nackenschutz, da sich hier Scheuerstellen bildeten. Doch die Ursache lag nicht beim Material. Nach Rücksprache mit dem Hersteller war das Übel schnell gefunden: Der Klettverschluss wurde nicht ordnungsgemäß verschlossen. Danach trat das Problem nie wieder auf – und auch andere Scheuerstellen blieben aus.

Bis zu 10 Sekunden pro 100 Meter schneller

Ein Blick auf die Schwimmzeiten kann sicherlich trügen – zu viele Tagesfaktoren beeinflussen das Ergebnis, aber zur Einordnung wurde ein Programm (3 x 1.000 m) binnen zwei Wochen dreimal geschwommen. Zunächst ohne, dann zweimal mit Neoprenanzug. Und tatsächlich verringerte sich das Schwimmtempo pro 100 Meter beim ersten Mal um zehn Sekunden (1:34 min pro 100 m), beim zweiten Mal um acht Sekunden (1:36 min pro 100 m). Diese signifikante Verbesserung (die sich bei Wettkämpfen über Mittel- und Langdistanz bestätigte) verblüffte. Die SCS-Nanobeschichtung wird zum geringeren Wasserwiderstand beigetragen haben. Dass ein beschichteter Anzug schneller ist, ist kein Geheimnis.

Im Schulterbereich kommt der AI2 mit 1,6 mm Neoprendicke aus. Dadurch soll der Anzug ausreichend flexibel bleiben. Dieser Eindruck konnte während des gesamten Tests bestätigt werden. Allerdings hätte man sich etwas mehr Flexiblität im Rückenbereich gewünscht. Während der Überwasserphase und beim Eintauchen und Armstreckung unter Wasser hatte man manchmal das Gefühl, dass der Neoprenanzug gegen die Bewegung des Schwimmers arbeitet. Der Grund liegt vermutlich darin, dass der Rücken mit 4 mm Neopren relativ dick ist und der Anzug an dieser Stelle an Flexibilität einbüßt. Für Athleten mit ausgeprägter Streckphase unter Wasser und hohem Ellbogen über Wasser ist das flexiblere Modell „R4D“ vielleicht die bessere Wahl.

Ein für Triathleten wichtiges Thema ist neben der Passform auch der Reißverschluss. Nichts ist ärgerlicher, als im Wettkampf beim Ausziehen (oder Anziehen) Probleme zu haben. Der Reißverschluss des AI2 lief beim Schließen von unten nach oben flüssig und schloss stets sauber ab. Auch das Öffnen funktionierte tadellos und war einem schnellen Wechsel kein Hindernis.

Fazit

Das Wichtigste bleibt natürlich die individuelle Passform. Daher sollten Sie jeden Anzug auch immer anprobieren und im Wasser testen. Im gesamten Testzeitraum erwies sich der AI2 im Freiwasser, ob Meer oder Fluss, als zuverlässiger Begleiter. Beim Auftrieb spielt der Anzug in der Spitzenklasse und bietet dennoch im Schulterbereich genügend Flexibilität. Triathleten, die noch mehr Flexiblität wünschen, werden sicherlich beim Modell R4D von Tri11 auch fündig. Besonders gut hat uns die Anmutung der sehr hochwertig verarbeiteten Materialen gefallen und der geringe Verschleiß im Testzeitraum. Kurzum: Der AI2 von Tri11 ist eine klare Empfehlung für Triathleten, die maximalen Auftrieb und ausreichend Flexbilität wünschen – Kompromiss geglückt.

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Der neue Life Fitness IC8 Power Trainer

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Das ist neu am IC8

Der Life Fitness IC8 Power Trainer bringt im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem IC7 Indoor Bike (ehemals TOMAHAWK), einige Veränderungen mit. Eine der interessantesten Neuerungen ist die Messung der Kraftverteilung von linkem und rechtem Bein. Außerdem lässt sich die Gleichmäßigkeit des Tritts über das vollintegrierte TFT-Farbdisplay ablesen. Auch beim Antrieb wurde nachgebessert: Wo beim Vorgänger noch eine Mischung aus Keil und Zahnriemen zum Einsatz kam, ist jetzt ein Kettenantrieb mit Freilauf. Der Freilauf macht die Notbremsfunktion des IC7 überflüssig und soll das Trainingserlebnis realistischer machen. Die neue Magnetbremse ermöglicht Widerstände bis 3.800 Watt und ist über einen Drehknopf regelbar.

Life Fitness IC8 Power Trainer
Indoor Cycling Group Der verbesserte Kettenantrieb mit Freilauf soll für ein realistisches Fahrgefühl sorgen.

Funktionen im Überblick

Der integrierte Powermeter soll mit höchster Genauigkeit arbeiten und Abweichungen von +/-1 Prozent nicht überschreiten. Auf dem TFT-Display lassen sich über 40 Trainingsparameter wie Watt, Herz- und Trittfrequenz, Trainingsdauer und Widerstandslevel visualisieren. Fünf Farbzonen sollen zudem den individuellen Leistungsbereich des jeweiligen Athleten, der zuvor über einen FTP-Test ermittelt wird, optisch ansprechend darstellen. Das integrierte „Polar View“-System gibt Aufschluss über den Krafteinsatz, der bei jeder Pedalumdrehung erzeugt wird, um dadurch die Bewegungseffizienz zu schulen. Durch die Integration von Bluetooth und ANT+ kann der IC8 mit zahlreichen Systemen und Apps gekoppelt werden: Die Verbindung zu Strava, Zwift, Trainingspeaks oder Garmin soll laut Hersteller problemlos hergestellt werden können. Mit der „ICG-Training-App“ bietet die Indoor Cycling Group (ICG) einen eigenen Dienst an, um Benutzerdaten zu übertragen sowie Workouts zu erstellen, sie zu teilen oder zu speichern.

IC8_TFT Computer
Indoor Cycling Group Der TFT Computer mit „Polar-View“-Anzeige bildet die wichtigsten Daten ab.

Zielgruppe: Rennradsportler und Triathleten

ICG will mit dem IC8 alle Radsportbegeisterte, Rennradsportler und vor allem auch Triathleten ansprechen. Die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür und für viele, gerade leistungsorientierte Athleten, ist Indoortraining ideal, um sich effektiv auf die neue Saison vorzubereiten. Der Hersteller verspricht viele Einstellungsmöglichkeiten der Sitzposition. Daher dürfte für Triathleten interessant sein, dass die Sitzposition des Zeit- oder Rennrads simuliert werden kann. Auch der „Pro-Performance“-Lenker des IC8 bietet viele Griffvarianten für Rennradfahrer und Triathleten.

Mit einem Preis von 2.995 Euro ist das Wattbike allerdings sehr kostspielig. Ob das Gerät sein Preis tatsächlich wert ist, verraten wir Ihnen neben Tests der neuesten Rollentrainer in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „triathlon“, die am 22. November 2017 erscheint und dann im spomedis-Shop erhältlich sein wird.

Pro Performance Lenker
Indoor Cycling Group Der „Pro-Performance“-Lenker bietet viele Griffvarianten und ermöglicht Training in Aeroposition.

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Brooks Levitate im Test

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Nicht weniger als sieben Jahre Entwicklungszeit stecken in dem Brooks Levitate. Bedenkt man, dass wir seit 2010 mit Sebastian Kienle, Jan Frodeno und Patrick Lange vier deutsche Hawaii-Siege bejubeln konnten, kommen einem sieben Jahre ziemlich lang vor. Doch manche Dinge brauchen ihre Zeit, so auch die völlig neu konzipierte Mittelsohle des Brooks Levitate. In Zusammenarbeit mit BASF hat der Laufschuhhersteller versucht, die Schuhdämpfung auf ein neues Level zu heben. Das Besondere an der sogenannten DNA-AMP-Technologie der Mittelsohle soll laut Hersteller die Energierückführung sein. Tatsächlich scheint sich in der Laufschuh-Industrie ein Trend zur Abkehr von unterschiedlichen Mittelsohlen-Elementen abzuzeichnen. Bei Adidas heißt das geschäumte Material „Boost“, bei Asics „Flyte Foam“, bei Saucony „Everun“ und bei New Balance „Fresh Foam“. Das Kombination überzeugt bei allen Herstellern: hohe Dämpfungseigenschaften bei niedrigem Gewicht. Der Brooks Levitate ist also materialtechnisch mindestens „up to date“.

Der Brooks Levitate im Praxis-Test

Der erste Eindruck fällt gleich positiv aus: Man fühlt sich in dem Schuh auf Anhieb wohl. Die Passform erinnert stark an den Brooks Launch – die Ähnlichkeit ist kein Zufall. Laut Hersteller handelt es sich beim Levitate um einen „Performance-Laufschuh“. Die sportliche Passform in Anlehnung an den Launch ist daher nur folgerichtig. Neu ist auch das gestrickte Obermaterial, „Fit Knit“ genannt. Das flexible Gewebe minimiert Druckstellen und schmiegt sich während des Laufens angenehm an den Fuß. Bleibt die Frage: Kann das Dämpfungsmaterial halten, was der Hersteller verspricht?

Wir sagen nach den ersten Testläufen: ja. Interessant ist vor allem, dass sich der Schuh beim Laufen etwas härter anfühlt, als es das Material zunächst vermuten lässt. Dadurch bietet der Schuh die nötige Direktheit, die sich schnellere Läufer wünschen. Auch beim Tempo um 4 Minuten pro Kilometer fühlt sich der Levitate weder schwammig oder überfordert an – und sitzt dank des gewebten Obermaterials sicher am Fuß. Auch schnelle Läufer kommen mit dem Schuh auf ihre Kosten. Genauso eignet sich der rund 300 Gramm schwere Schuh auch für lockere und längere Trainingsläufe. Würde man den Maßstab von vor sieben Jahren anlegen, hätte man den Levitate sicher als Leightweightrainer klassifiziert – ein guter Allrounder für ambitionierte Läufer. Die Sprengung von 8 mm fällt ebenfalls sportlich aus und setzt eine gute Lauftechnik voraus. Der Schuh kommt ohne Unterstützung aus und richtet sich an Läufer mit neutralem Abrollverhalten. Ein Schuh ohne Schwächen? Nicht ganz. Auf nassem Asphalt und Laub fehlt es dem Levitate an Traktion.

Fazit

Wer einen Trainingsschuh mit hervorragenden Dämpfungseigenschaften und einer sehr guten Passform sucht, wird auf trockenem Untergrund mit dem Brooks Levitate bei jedem Tempo glücklich werden. Das Warten hat sich also gelohnt. 170 Euro sind zugegeben ein stolzer Preis für einen Laufschuh. Daher wäre interessant, wie es sich mit der Langlebigkeit des neuen DNA-AMP-Mittelsohlenmaterials verhält. Hierzu können wir nach dem vierwöchigen Testzeitraum noch keine Aussagen treffen.

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Dieses Material wurde auf Hawaii gefahren

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Fahrräder

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Cervelo561
2Trek261
3Specialized216
4Felt177
5Argon 18146
6Canyon102
7BMC101
8Scott100
9Giant88
10Quintana Roo84
11Ceepo65
12Cannondale64
13Ventum37
14Fuji37
15Dimond31
16Orbea28
17Kuota23
18Look15
19Cube14
20Boardman13
21Planet X13
22Parlee12
23Kestrel11
24Swift11
25BH10
26Focus10
27Ridley8
28Guru8
29Diamondback7
30Merida7
31Airstreem7
32Louis Garneau6
33Blue6
34Rose5
35Colnago5
36Pinarello4
37Stevens4
38Litespeed4
39Simplon4
40Wilier4
41Storck3
42Jamis3
43Avanti3
44Cipollini3
45Merckx2
46Premier2
47Griffen2
48CDR2
49Dolan2
50Squad, DeVinci, Neil Pryde 1, C14 , Silverback, Boma, Kaiser, Dassi, MMR, Centurion, Cyprion, Beyond, Avenger, Ace, Velenka, Bianchi, Waldora, Tropix, Elite, Blackhawk, Cupra, Hongfu, TNI, Javelin, Haibike, Wolfbike, Python, Metia, Featherlight, Author, Rafa, KTM, Curtio, Titanos, Redding, Zannata, Supra R, Thompson, Voss, Marinoni, CKT, Cucuma, Isaac, Ribble, Corratec, Alle Bike, Bottechia, Everest, Maystrom, Lynskey, Eternity, DeRosa, Victorie, Beacon, Time, DT, Motobecane,1

Laufräder

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Zipp1896
2Enve354
3Hed259
4Reynolds235
5Mavic Carbon200
6Bontrager160
7Roval124
8Shimano Carbon106
9Flo79
10Vision75
11FastFWD65
12Profile Design60
13DT Swiss56
14Campagnolo49
15Easton41
16Lightweight40
17Mavic Aluminum40
18Giant34
19Xentis33
20Airtstream28
21SwissSide27
22Corima25
23Rolf23
24Oval22
25Knight20
26Planet X18
27Token17
28Felt16
29SRAM16
30Fulcrum16
31EDCO16
323T15
33Williams7
34American Classic7
35Boyd7
36Flashpoint5

Pedale

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Shimano747
2Look713
3Speedplay349
4PowerTap122
5Time55
Andere59

Helme

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Rudy Project480
2Giro406
3Specialized280
4Kask161
5Casco129
6Louis Garneau116
7Bontrager90
8Lazer62
9POC43
10Met41
11Scott40
12Bell34
13Kuboto24
14Smith23
15Giant/LIV21
16Uvex20
17Catlike20
18Ekoi17
19SH+16
20Limar14
21Spuik12
22Bolle6
23LAS5
24Suomy5
25Mavic4
26Oakley3
27Kali3
28Carnac3
29Alpina2
30Salice2
31Briko2
32Tec2

Komponenten

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Shimano1.933
2SRAM406
3Campagnolo25
4Vision4

Wattmesser

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Quarq360
2Garmin285
3PowerTap190
4Power2Max163
5Stages134
6Rotor108
7SRM94
8Pioneer59
9InfoCrank11
10Favero8
114iii3
12Polar3

Sättel

PLATZHERSTELLERANZAHL
1ISM828
2Fi’zi:k359
3Specialized307
4Cobb221
5Bontrager144
6Prologo121
7Selle Italia115
8SMP31
9Dash28
10Selle San Marco26
11Profile Design23
12PRO (Shimano)19
13Syncros19
14Fabric16
15Terry13
16SQ Lab11
17Koobi6
18Serfas5
19Oval5
20Token2
21Ergon2
22Forte1
23Time1
24Planet Bike1
25WTB1
26Planet X1
27Andere64
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