Alistair Brownlee wird am Sonntag nicht beim Rekordversuch, eine Triathlon-Langdistanz von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen unter sieben Stunden zu finishen, an den Start gehen können. Sechs Tage vor dem geplanten Rennen musste der Brite, der schon bei der Ironman-WM in St. George (Utah, USA) vor drei Wochen gefehlt hatte, nun die Segel streichen: Eine Stressreaktion in der Hüfte, die einer sofortigen Behandlung bedürfe, mache einen Start unmöglich, wie der Veranstalter am Montagabend bekannt gab.
„Ehrlich gesagt: Ich bin am Boden zerstört“, sagte Brownlee. „Ich war frustriert, dass ich St. George verpasst habe – und jetzt das. Ich habe so viel in den Prozess investiert und liebte die Arbeit mit meinem Team. Das war das Ziel, das mich wieder für den Sport begeistert hat, genauso wie die Olympischen Spiele. Ich werde tun, was ich kann, um Joe zu unterstützen.“ Damit spielt er auf seinen Landsmann Joe Skipper an, der Brownlee am Sonntag ersetzen wird. Auch Skipper hatte seinen Start bei der Ironman-WM am 7. Mai absagen müssen, nachdem er an Covid-19 erkrankt war.
Auch bei den Frauen geht nicht die Originalbesetzung ins Rennen
Schon bei den Frauen hat es durch den Ausfall der ebenfalls an einer Stressfraktur leidenden Lucy Charles-Barclay einen britischen Wechsel gegeben. Die Ironman-70.3-Weltmeisterin von 2021 wird durch die Ironman-Vizeweltmeisterin von Utah, Katrina Matthews ersetzt. Bei den Frauen geht es darum, erstmals die Acht-Stunden-Marke auf der Langdistanz zu unterbieten. Damit die Vorhaben gelingen können, gibt es neben einem geeigneten Kurs am und auf dem Lausitzring in Brandenburg zahlreiche Anpassungen des Regelwerks, beispielsweise in Bezug auf das Material (Stärke der Neoprenanzüge) als auch die Renntaktik (wie der Einsatz von Spezialisten als Pacemaker unter Aufhebung des Windschattenverbots).
Rekordversuch live im Internet – und auf tri-mag.de
Der Start der Rennen ist für Sonntag um 7 Uhr (Katrina Matthews und Nicola Spirig) und 8 Uhr (Ironman-Weltmeister Kristian Blummenfelt und Joe Skipper) geplant. Sollten die Wetterprognosen nicht rekordverdächtig sein, besteht die Möglichkeit einer Verschiebung um 24 Stunden. Der Veranstalter – die MANA Group und die Pho3nix Foundation – übertragen das Spektakel live im Internet. Auch tri-mag.de wird ausführlich über das Projekt berichten.
Sorry, aber dann kann man es auch ganz lassen…
Wenn TriMag über diese – aus Sicht des Triathlon-sports – fragwürdige Veranstaltung schon berichtet, dann bitte korrekt: Die Aufhebung des Windschattenverbots kann man nicht mit dem Euphemismus „Renntaktik“ verniedlichen, und dickere Neoprenanzüge sind auch mehr als eine schlichte „Anpassung des Regelwerks“ . – Von diesem Event wird man hoffentlich bald genausowenig sprechen, wie von dem fragwürdigen Windschatten-Pacemaker-Sub 2-Marathonversuch in Wien.
Was für ein Rekord ist das, wenn dafür die Regeln angepasst werden? Reines Marketingspektakel….
Ich bin auch Zwiegespalten über diese Art von „Rekord“-versuch, aber @Manfred Ungemach, das Sub-2-Marathon-Event begegnet mir nahezu in jedem 2. Podcast So still ist es also nicht darum geworden.
Was es sicherlich bringen wird, ist Aufmerksamkeit und die hat jede Randsportart und auch der Triathlon notwendig.