Montag, 25. November 2024

Girls on fire? Warum der Frauenanteil im Triathlon (noch) gering ist

Frauen sind im Triathlon augenscheinlich unterrepräsentiert. Obwohl es Athletinnen gab, die sich bereits bei den ersten Austragungen des Ironman Hawaii der Herausforderung gestellt haben. Wir forschen nach den Gründen.

Silke Insel / spomedis

Honolulu, 14. Februar 1979: 14 mutige Männer und eine Frau wagen sich bei der zweiten Austragung des Ironman Hawaii – noch bevor das Rennen offiziell so heißt – auf die insgesamt 226 Kilometer lange Wettkampfstrecke. Nachdem Judy Collins, die mit ihrem Mann und Hawaii-Initiator John Collins bereits an Triathlonwettkämpfen teilgenommen hatte, ihren geplanten Start bei der Premiere absagen musste, übernimmt Lyn Lemaire den historisch ersten Start einer Frau beim Ironman. Die passionierte Radfahrerin aus Boston kämpft sich wie die Männer durch die Distanzen, liegt zwischenzeitlich sogar auf dem zweiten Platz und ­finisht schließlich auf Rang sechs. Seitdem ist im Triathlon viel passiert. Die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen hat sich weltweit zu einer großen Sportart entwickelt und immer mehr Anhängerinnen und Anhänger gefunden. Ironman ist ein kommerzieller Rennveranstalter geworden und neue Distanzen entstanden. Es hätte damals auch der ­Beginn einer gleichberechtigten Disziplin zwischen Männern und Frauen werden können. Aber es kam anders.

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Es tut sich was

Der Frauenanteil bei den großen Langdistanzen in Deutschland ist gering. Der Rennveranstalter Ironman gibt an, dass der Anteil an Athletinnen bei knapp 13 Prozent liegt. Das bedeutet, dass mehr als sechsmal so viele Männer wie Frauen an die Startlinie gehen. Bei der Challenge Roth in Franken sieht es ähnlich aus, der Anteil weiblicher Teilnehmer lag 2023 bei ungefähr 15,5 Prozent. Und der Blick auf vergangene Jahre verrät, dass 2023 kein Einzelfall war. „Vor 2015 waren es etwa 11,5 Prozent Frauen, seit 2015 ist der Anteil recht konstant bei 13 Prozent“, erklärt Markus Hanusch vom Rennveranstalter Ironman. Das Durchschnittsalter der Athletinnen liege bei 41/42 Jahren, was auch die am stärksten vertretenen Altersklassen bestätigen. Seit 2019 lasse sich jedoch ein leichtes Wachstum der Agegroups W18–24, W60–64 und W65–69 erkennen. Auch in Roth tut sich in den jüngeren Altersklassen einiges. „In der Gruppe Ü50 beträgt der Frauenanteil knapp 18 Prozent, bei den Personen unter 30 Jahren sind knapp ein Drittel Starterinnen“, sagt Heiko Wörrlein, Media Manager der Challenge Roth. 

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin bei spomedis nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und immer öfter beim Laufen, denn inzwischen startet sie in einem Liga-Team im Triathlon.

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