Der Ironman Hawaii 2022 war mit seinen zwei Renntagen ein voller Erfolg. Für Ironman und die Triathlon-Community. Die lokale Bevölkerung sieht das teilweise anders. Und das könnte Konsequenzen haben.
Am 6. und 8. Oktober dieses Jahres begann eine neue Zeitrechnung für die Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii: Erstmals wurde das Event über zwei Renntage ausgetragen. Der lange schon offen gehegte Wunsch der Organisation aus Florida musste Wirklichkeit werden, da sich durch die Coronapandemie und die zweimalige Absage beziehungsweise Verlegung des Rennens ein Rückstau von qualifizierten Athleten ergeben hatte.
Ein Rückstau, der anhält: Die Kona-Kandidaten konnten ihren Startplatz teilweise bis ins Jahr 2024 verlegen. Außerdem wurde das weltweit verfügbare Starterkontingent erhöht, sodass Ironman-CEO Andrew Messick im Mai 2022 bei der nach St. George (Utah) verlegten Ironman-WM 2021 verkünden konnte, dass es für die Marke unabdingbar sei, die Titelkämpfe zukünftig über zwei Renntage auszutragen. Aus dem „Wie?“ lässt sich nur zwischen den Zeilen das „Wo?“ herauslesen: Offenbar sind für die Marke zwei Tage wichtiger als die Location.
Kühne Ansage im Sommer 2022
Am 12. und 14. Oktober 2023 soll sich das Spektakel wiederholen, so hat es Ironman bereits am 28. Juli 2022 verkündet – obwohl man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausprobiert hatte, ob das überhaupt funktioniert. Und damit viele, auch in der lokalen Organisation, überrascht.
Auch in der Politik war man wohl erstaunt über den damaligen Vorstoß, den Inselbürgermeister Mitch Roth nach einem Artikel der Tageszeitung West Hawaii Today am Montag nach dem diesjährigen Rennen aber mitgetragen haben soll – auch wenn er später eingestehen musste, dass es vielleicht doch zu wenig Rücksprachen mit der Bevölkerung darüber gegeben habe. Rund um das Event in diesem Oktober verkündete Roth schließlich, dass die zwei Tage in Kailua-Kona für 2023 nicht in Stein gemeißelt seien, während man sich bei Ironman offiziell auf einen reinen Frauentag mit Profisportlerinnen und Agegrouperinnen am Donnerstag und allen Männern am Samstag freute.
Das Timing für die nächsten zwei Tage im Oktober 2023 könnte allerdings schlechter nicht sein – aus lokalpolitischen Gründen. Auch Hawaii hat am 8. November 2022 gewählt, traditionell ziemlich blau: Der 50. Staat der USA ist eine Hochburg der Demokraten. Die Abgesandten nach Washington wurden neu bestimmt, der Inselstaat hat mit dem Demokraten Josh Green einen neuen Gouverneur bekommen (weil Vorgänger David Ige nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten durfte), auch die Nachbarinsel Maui hat mit Richard Bissen einen neuen (demokratischen) Bürgermeister. Doch auf Big Island wird, wie auch auf Oahu, erst Ende 2024 ein neuer Mayor gewählt.
Weltmeisterschaft trifft auf Lokalpolitik
Dort sitzt Mitch Roth (58) seit zwei Jahren im Rathaus – mitten in einer schwierigen ersten Amtszeit. Wenige Wochen nach Amtsantritt erlitt der vormalige Staatsanwalt des Hawaii County einen Herzinfarkt, in der Corona-Pandemie gingen vielen Insulanern die von Roth beschlossenen Maßnahmen zu weit und rund um den Ironman Hawaii machte der parteilose Inselbürgermeister bei seinen öffentlichen Auftritten einen eher unsicheren Eindruck. Und während die jüngsten Wahlergebnisse seiner demokratischen Politikerkollegen recht eindeutig waren (Brian Schatz erhielt bei der Wahl zum US-Senat auf Big Island 71,2 Prozent der Stimmen, Josh Green bei der zum Gouverneur 65,1 Prozent), kam Roth 2020 nur auf 57 Prozent. Der Ironman Hawaii 2023 und seine Rezeption in der Bevölkerung könnten wichtige Themen für den Election Day am 5. November 2024 sein.
Und diese Bevölkerung sieht die Ironman-Weltmeisterschaften mit zwei Renntagen eher kritisch, denn der versprochene Profit ging an vielen Hawaiianern vorbei. Hotels, Autoverleiher und die sonstige touristische Infrastruktur haben sicher von den vielen zusätzlichen Besuchern profitiert. Doch bei den sowieso hohen Reise- und Unterkunftskosten, der allgemeinen Inflation und dem für viele internationale Gäste ungünstigen Dollarkurs war die allgemeine Kauf- und Konsumbereitschaft eher gering – trotz des Appells von Mitch Roth beim Welcome Banquet der Veranstaltung: „Öffnet eure Geldbörsen und gebt reichlich Trinkgeld!“ Zwar waren im Walmart Haferflocken, Joghurt und das halbe Medizinregal schnell ausverkauft, doch deswegen wird der Konzern aus Arkansas sicher nicht mehr Personal im beschaulichen Kailua-Kona eingestellt haben. Die Schlangen vor dem berühmten Lava Java, dem legendären Da Poke Shack und dem Holzturm des Basik Açaí waren jedenfalls nicht länger, als sie das bei den bisherigen eintägigen Ironman-Veranstaltungen auch waren. „Am lokalen Einzelhandel ging das Event eher komplett vorbei“, berichtete uns ein lokaler Insider. „Der versprochene Mehrumsatz kommt bei uns nicht an“, sagen beispielsweise die Burgerbrater vom „Island Ono Loa Grill“, der in einer Nebengasse hinter dem Lava Java die (laut Werbeschild) achtbesten Cheeseburger der USA kredenzt. Denn Triathleten, die im Vorfeld der WM besonders auf ihre Ernährung achteten, gehören eben nicht zu ihrer Klientel.
Polizei äußert Sicherheitsbedenken
Und trotzdem hatte das Event lokale Folgen: Von den 390 Inselpolizisten auf Big Island waren 100 in die Absicherung des Events involviert, sodass die Polizeigewerkschaft State of Hawaii Organization of Police Officers (SHOPO) Alarm schlug: „Detektive und Beamte verschiedener Einheiten wurden aus ihren Abteilungen abgezogen, um die Verkehrskontrolle für die Veranstaltung zu übernehmen. Einige waren aufgrund der Änderung nicht in der Lage, ihre Fallarbeit abzuschließen“, sagen die Gewerkschaftsfunktionäre. Und das in einem Bundesstaat, in dem trotz des Aloha-Feelings Kriminalität, Verkehrsunfälle und Drogendelikte ebenso wie andernorts zum Alltag gehören. Und sogar Staus gibt es auf Hawaii: Die erstmalige Austragung des Ironman an einem vollen Werktag, dem Donnerstag, war und ist ein Stein des Anstoßes – trotz gut geplanter Modifikationen der Strecke wie beispielsweise der nur einspurigen Nutzung des Queen Kaahumanu Highway. Selbst der Bürgermeister beklagte sich in der Tageszeitung, dass er am Renndonnerstag eine Stunde im Verkehr stecken geblieben war.
Sicher gehören auch Statements wie diese zur Lokalpolitik, zumal Ironman der Stadt eine Spende von 240.000 US-Doller überwiesen hat, um eben auch solche Überstunden der Polizei auszugleichen, doch sei „der Schaden für die Community wahrscheinlich höher“. Die SHOPO vertritt den Standpunkt, dass es schwer sei, einen solchen Impact durch eine langfristig geplante private Veranstaltung zu verstehen – anders als beispielsweise bei Notfällen oder Naturkatastrophen.
Warnstufe gelb
Apropos Naturkatastrophen: Über all dem lokalen Geschehen in Kailua-Kona und den nördlich an der Strecke liegenden Gemeinden schwebt dann noch das Damoklesschwert eines möglichen Ausbruchs des Mauna Loa. Der größte Vulkan der Welt befindet sich seit Mitte September in einem Stadium „erhöhter Unruhe“, die Warnstufe wurde von grün auf gelb beziehungsweise von „normal“ auf „advisory“ angehoben. Der Berg, der seit Beginn der Aufzeichnungen 1843 im Schnitt alle fünf Jahre ausbrach, schweigt seit 33 Jahren. Der nächste Ausbruch ist nicht nur statistisch überfällig, seit Mitte September wurden tatsächlich rund um den Gipfel eine Aufblähung und zwischenzeitlich zunehmende Erdbebenhäufigkeiten festgestellt. Trotz aller Messtechnik tun sich die Wissenschaftler des Hawaiian Volcano Observatory (HVO) bis heute schwer, den Zeitpunkt und genauen Ort eines Ausbruchs vorherzusagen. Es ist gut möglich, dass die aktuelle Phase der Unruhe ohne Folgen endet oder dass sich ein Ausbruch auf die Gipfelregion beschränkt. Es ist aber ebensowenig ausgeschlossen, dass eine Eruption bevölkerte Gebiete, kritische Infrastruktur oder die Rennstrecke des Ironman Hawaii direkt betrifft (unser Bericht vom 6. November).
Halten wir also fest: Ein Ironman-Event auf Hawaii über zwei Tage hat funktioniert, war aber nicht überall beliebt. So unbeliebt, dass die Beschlusslage der lokalen Verwaltung nach Insider-Informationen nur die Genehmigung für einen Renntag vorsieht. Eine entsprechende Anfrage von tri-mag.de an den Bürgermeister vom Beginn dieser Woche blieb bisher unbeantwortet.
Mit den lokalen Behörden ließe sich vielleicht noch verhandeln, mit dem größten Vulkan der Welt eher nicht. Ironman hat mit dem Zweitageevent und den erweiterten Qualifikationsmöglichkeiten die Büchse der Pandora geöffnet, die sich nun nicht mehr schließen lässt. Doch was sind die Optionen? Ironman möchte darüber auf Anfrage noch nicht mehr sagen – also haben wir einige zusammengestellt und diskutieren ihre Vor- und Nachteile in den Kategorien Rennerlebnis für die Sportler, Durchführbarkeit im Sinne von Wahrscheinlichkeit und Aufwand und Impact auf die Bevölkerung der Kona-Küste.
Option 1: Ironman-WM auf Hawaii mit zwei Renntagen
Die Frauen am 12. und die Männer am 14. Oktober 2023 in Kailua-Kona: So hat es Ironman angekündigt. Hat die Organisation die Rechnung ohne den Wirt gemacht? Nach unseren Recherchen ist das geplante Zwei-Tage-Event, von dessen sportlicher und technischer Durchführbarkeit wir uns im Oktober 2022 überzeugen konnten, ein Szenario, das zunehmend unwahrscheinlich wird.
Option 2: Ironman-WM auf Hawaii an einem Wochenende
Die Ausdehnung des Rennens in die Arbeitswoche war einer der Hauptkritikpunkte an diesjährigen Austragung des Rennens. Die ließe sich beheben, wenn man das Rennen nicht am Donnerstag und Samstag, sondern am Samstag und Sonntag abhalten würde. Bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft funktioniert das wunderbar – allerdings würden dadurch Nadelöhre an anderer Stelle geschaffen: Bike-Check-in und -Check-out müssten ganz neu organisiert werden, wahrscheinlich müsste man erste und zweite Wechselzone trennen. Die vielen Volunteers, die man für den Rennbetrieb an den Strecken braucht, müssten quasi durcharbeiten. Die Verkehrsführungen wären durch den laufenden Wettkampfbetrieb am Vortag des zweiten Renntages noch komplizierter. Wir selbst stellen das Thema Schlaf zwar traditionell am Wettkampfwochenende an die letzte Stelle der Prioritäten, aber auf dem Motorrad einzuschlafen oder vor dem zweiten Zieleinlauf einzunicken – nein, verwerfen wir diese Option lieber ganz schnell!
Option 3: Ironman-WM auf Hawaii mit zwei Renntagen im größeren Abstand
Diese Variante wurde schon in der Vergangenheit diskutiert: Zwei Renntage im Abstand von einer, zwei oder vier Wochen. Wir halten das für unwahrscheinlich, da die Kosten für alle Auf- und Abbauten sich verdoppeln, zentrale Veranstaltungen wie Nationenparade und Siegerehrung nicht mehr funktionieren würden. Die Mehrkosten für die sowieso schon geschrumpfte Expo würde wohl kaum ein Hersteller auf sich nehmen und, ganz ehrlich, auch wir Medien müssten unsere Einsatzplanung überdenken. Und ob ein noch längerer Impact des Rennens mit der lokalen Bevölkerung überhaupt verhandelbar wäre? Wir haben unsere Zweifel.
Option 4: Ironman-WM auf Hawaii mit einem Renntag im Februar, einem im Oktober
Auch diese Variante würde wohl nicht funktionieren, sie wäre quasi die Maximalform der vorherigen Version. Nach allem, was wir gesehen, besprochen und recherchiert haben, können wir diesen Vorschlag sofort verwerfen. Dem für 2022 schon einmal geplanten Februar-Termin steht die Hauptsaison des Nicht-Triathlon-Tourismus im Wege.
Option 5: Ironman-WM auf Hawaii, aber nicht mehr in Kailua-Kona
Der Ironman Hawaii hat nicht immer auf Big Island stattgefunden. 1982 ist das Rennen von Oahu mit der pulsierenden Inselhauptstadt Honolulu in das ruhige Kailua-Kona mit dem damals einsamen Queen Kaahumanu Highway gezogen, da es in Honolulu nicht mehr durchführbar wäre. 2005 hat der Triathlon-Weltverband, der damals noch ITU hieß, eine Woche vor dem Ironman Hawaii seine Agegroup-Titelkämpfe in Waikiki durchgeführt. Hotelkapazitäten wären reichlich vorhanden: Was für den Deutschen Palma de Mallorca, ist für den Japaner Honolulu. Doch auch auf Oahu ist die Zeit nicht stehen geblieben, sind Bevölkerung und Verkehr dichter geworden. Der Honolulu-Marathon ist einer der größten der Welt und eine feste Institution. Doch es ist ein Unterschied, ob man einen Morgen lang 42,195 Kilometer für über 30.000 Läufer sperrt oder zwei Tage lang 226 Kilometer für 5.000 Triathleten. Wir haben unsere Zweifel, dass diese Variante auf Gegenliebe stößt.
Option 6: Ironman-WM auf Hawaii mit einem Renntag
Wenn schon nicht ganz „back to the roots“, dann wenigstens back ins letzte Jahrzehnt – und den Ironman Hawaii mit 5.000 Athleten an einem Renntag durchführen? Das würde einige der zuvor genannten Probleme beheben, aber neue schaffen. Platz für eine größere Wechselzone, als es der Pier erlaubt, ließe sich mit etwas Phantasie rund um das King Kamehamea Kona Beach Hotel, auf dem Alii Drive oder der Palani Road sicher finden. Platz auf dem Queen Kaahumanu Highway für doppelt so viele Athletinnen und Athleten unter Einhaltung des Windschattenverbots bei der gegebenen Leistungsdichte aber kaum. Eine Weltmeisterschaft unter Aufhebung des Windschattenverbots? Der nächste (und vielleicht finale) Shitstorm wäre vorhersehbar.
Option 7: Ironman-WM nicht auf Hawaii
St. George hat gezeigt, dass es möglich ist: Eine Ironman-Weltmeisterschaft ist auch dann eine würdige Ironman-Weltmeisterschaft, wenn sie nicht auf Hawaii stattfindet. Das hat einmal funktioniert, was natürlich keine Garantie ist, dass es immer funktioniert. Für viele ist die Marke Ironman untrennbar mit den Palmen am Alii Drive, der Hitze über dem Queen K Highway und der Einsamkeit im Energy Lab verbunden. Ob die Tür durch eine zeitweise Abkehr von Kailua-Kona für immer verschlossen bleibt, ist ebenso schwer vorherzusagen wie ein Vulkanausbruch. Dass die Qualität einer solchen Veranstaltung sogar von einem Ortswechsel profitieren kann, beweist die Entwicklung der Ironman-70.3-Weltmeisterschaften der vergangenen Jahre: Jeder lokale Veranstalter möchte es besser machen als sein Vorgänger.
Option 8: Ironman-WM mit einem Renntag auf Hawaii und einem anderswo
Wenn sich schon zwei Renntage auf Hawaii nicht umsetzen lassen, die Anzahl der qualifizierten Athleten aber die Kapazität eines Renntags überschreitet, ist es möglicherweise denkbar, die Titelkämpfe zu splitten: Die Männer starten auf Hawaii, die Frauen anderswo – und das jährlich wechselnd. Auf der einen Seite könnte Ironman seinen Markenkern bewahren und die Titelkämpfe auch für diejenigen attraktiv halten, die schon (zu) oft in Kona waren, sich die Hawaii-Reise nicht jedes Jahr leisten können oder wollen oder sie aus Nachhaltigkeitsgründen nicht vertreten möchten. Auf der anderen Seite kann ein zweiter und vielleicht wechselnder WM-Ort ganz neue Anreize schaffen.
Danke für diese Gedankenspiele: Die 8. Option gefällt mir am Besten – wenn man das am selben Samstag macht, steht die Frauensiegerin entweder schon fest (Australien, Asien, Europa) oder läuft kurz vor den Männern ein (Amerika MST oder PST timezone). Für das Jahr der Umstellung schmeisst entweder Chris Nikic oder Dave Scott eine Münze für den Entscheid, wer dann auf Hawaii starten darf: Kopf = Frauen – Zahl = Männer (Diverse dürfen immer auf Hawaii starten)
Ich glaube nicht, dass die zeitgleiche Austragung eine echte Option ist. Dann müssten sich zwei Orte die mediale Aufmerksamkeit, das Personal und die Infrastruktur teilen. Auch gibt es Coaches, die Frauen und Männer betreuen. Und ich war seit 2001 bei jedem Zieleinlauf einer Ironman-Weltmeisterin und eines Ironman-Weltmeisters dabei – neee, das geht gar nicht!
Gibt keine ,,Diversen“.
Gute Analyse….gute Szenarien….auf jeden Fall verliert Ironman an „Image“, wenn sie so weiter machen wie bisher…ich warte sehnsüchtig darauf daß die PTO zu einem ernstzunehmendem Wettbewerber auf der Langdistanz wird. Der Mythos Hawaii verblasst für mich immer mehr….einfach zu VIEL von allem.
Den Wettbewerb in Sachen Profibetreuung und Preisgeld führt die PTO tatsächlich inzwischen an. Auf vielen anderen Ebenen ist noch Luft nach oben. Wettbewerb ist hier auf jeden Fall gut!
Bei Option 7 fehlt der Hinweis, dass es eine WM anderswo und zusätzlich ein normales Ironman-Rennen auf Hawaii geben kann. Der Mythos bleibt, wo er ist.
Auch das ist eine Überlegung wert, vielen Dank für den Input!
Leider fehlt die Option, bei der das Starterfeld wieder auf die ursprüngliche Anzahl reduziert wird und somit eine Durchführung an einem Renntag möglich ist – also wie bis einschl. 2019.
Damals war die Quali noch ein Ritterschlag und kein „ Geschenk“!
Eine Option, die sich viele wünschen, die ich aber für so ausgeschlossen halte, dass ich sie gar nicht erst aufgelistet habe, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wohl ein Wachstum erwarten.
Ich sehe es wie Poncho Man. Was spricht, außer für Ironman, gegen die Rückkehr zu den ursprünglichen Starterzahlen, einem 1-Tages Rennen und auch der damit verbunden Wertigkeit des Rennens?
Es können ja mehr Frauen starten, dann ist es eben weiterhin auch für die Männer ein Anspruch sich sportlich zu qualifizieren und es gibt nicht zwingend solchen roll down wie in HH.
Egal wie, es ist schade was aus diesem Rennen gemacht wird.
Ganz einfach: Bei den Rennen die Anzahl der Qualiplätze zur Hälfte an Männer und Frauen, danach erst auf die entsprechenden Alterklassen verteilen. Würde lachen, wenn kommendes Jahr wegen der Slotorgie mehr Frauen als Männer starten würden.
Vorweg: Ich verstehe die Impact Bewertung nicht. Warum haben z.B. Option 1 und Option 6 den gleichen Impact? Das macht (meiner Meinung nach) überhaupt keinen Sinn.
Ansonsten sind einige der Option ehrlich gesagt kaum vorstellbar. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die Männer auf Hawaii und die Frauen woanders starten. Auch wenn es im Jahr drauf andersrum sein sollte.
Für mich läuft es auf 2 Szenarien hinaus: Entweder die lokale Community und die Politik arrangiert sich mit dem Zweitagesevent (wahrscheinlich dann so, wie es dieses Jahr war), oder die WM geht auf Reisen. Ich fände letztere Variante auch nicht sonderlich schlimm. Ich kann verstehen, dass es für jemanden wie Frank „Klassenfahrtfeeling“ ist, da jedes Jahr hinzureisen… und das es für einen Teil der Triathlon-Community das höchste der Gefühle darstellt. Aber für einen sehr großen Teil ist es dann doch eben nur Mythos vom Hören-Sagen her. Ne tolle WM kann man auch woanders veranstalten. Und alle paar Jahre findet sie dann vielleicht wieder auf Hawaii statt.
Mal davon abgesehen das es weiterhin Wahnsinn ist, einmal im Jahr alle Teilnehmer und das ganze Drumherum nach Hawaii zu fliegen. Klar, findet das Rennen z.B. in den USA statt, muss der Rest der Welt auch dahin, aber weit weniger weit.
Ich freue mich, wenn hier zu Hause über unsere Kanäle das Klassenfahrtfeeling mit einem Hauch von Aloha ankommt – dann haben wir unser Ziel erreicht. Hinter den Kulissen bedeutet eine Ironman-WM aber harte Arbeit bei sehr kurzen Nächten, die durch Klima und Zeitverschiebung nicht einfacher wird. Aber das war auch in Utah so und ist bei den Ironman-70.3-Weltmeisterschaften in aller Welt nicht anders. Ich nenne das Leidenschaft, die ich in meinen Koffer packe – egal, wohin der fliegt. Aber nach so vielen Hawaii-Reisen mache ich auch keinen Hehl daraus, dass die Location ein Teil meines Lebens geworden ist und das auch gern bleiben darf. Trotz aller ökologischer Bedenken, die ich zunehmend teile.
Ich würde Thomas da zustimmen. Vielleicht wird es, gerade was die Reiserei nach Hawaii angeht, mehr denn je Zeit, umzudenken. Was die CO2 Bilanz angeht, ist das vermutlich der schlechteste Ort überhaupt. Mythos hin oder her…
Die CO2 Bilanz wird vor allem in China entschieden 🙂
Nicht nur. Wir leisten alle einen ordentlichen Beitrag. Und pro Kopf sogar immer noch deutlich mehr als der Chinese. Ich finde, das darf auch nicht immer die Ausrede sein. Man muss schon bei sich selbst anfangen.
Ein Tag, kleineres Startfeld.
Dann wäre diese WM auch eher wieder ’ne WM.
Und ich könnte Männer und Frauen live zuschauen – denn zwei Nächste sitze ich nicht auf der Rolle vor dem TV.
Ich schließe mich Poncho Man und Karsten an….
Auch ich schließe mich Poncho Man und Karsten an.
„Weniger ist das neue MEHR.“
Ich sehe es auch wie Poncho…das Feld wieder reduzieren und schon passt es wieder….wenn da nur nicht der profitabel Gewinn für Ironman im Wege stehen würde…denn das ist das was sich meiner Meinung nach immer mehr aufzeigt…Profit egal wie auf alle Kosten…
2023 wird es Option 1: Ironman-WM auf Hawaii mit zwei Renntagen, geben. 2024 wird überraschend und gibt den Triathlonnerds wieder Gelegenheit viele überflüssige Diskussionen zu führen.
Glaubt jemand ernsthaft, dass Advance Publications und Orkila Capital als Eigentümer der Marke IRONMAN es interessiert, ob die weltbesten LD-AthletenInnen an der WM teilnehmen? 5.000 Personen, die viel Startgeld zahlen, mit Ihrem Anhang anreisen und neben Merchandise auch den örtlichen Unternehmen Geld in die Kasse spülen, sind aus wirtschaftlicher Sicht jedoch hochinteressant.
Wenn die IRONMAN WM rotiert (rotieren sollte), gibt es genug Städte, die diesen Geldsegen mitnehmen möchten und den Verantwortlichen deutlich weniger Probleme bereiten als Kona.
Ich finde auch, das Starter:innenfeld sollte deutlich verkleinert werden. Genauso wie die Strecke. Wenn man einen Kurs mit mehreren Runden wählen würde, hätten die Zuschauer:innen vor Ort mehr davon. Man bräuchte weniger Helfer:innen und die Streckenabsicherung wäre günstiger und das Verteilen von Zeitstrafen einfacher. Dann könnten die Startgelder sinken. Die Kosten könnten noch mehr gedrückt werden, wenn man auf die Fernsehübertragung verzichtete. Was für ein Aufwand, um einer Handvoll Athleten:innen Windschatten zu bieten! Heutzutage kann man die ausgedruckten Ergebnislisten auch schnell fotografieren und per Whatsapp mit den Zuhausegebliebenen teilen. Dann müssten wir auch nicht mehr nachts aufbleiben, und die Leute vor Ort hätten etwas, worüber sie auf einer Postkarte berichten könnten. Außerdem könnte Ironman vom Challenge lernen und die Anmeldung fürs nächste Jahr gleich vor Ort anbieten. Die Athleten:innen haben ja schon bewiesen, dass sie schnell genug sind für die Qualifikation.
Oder die FIFA übenimmt Iroman, macht was sie will und keiner sagt/macht was dagegen…;-)
Und die Profis tragen alle ,,One Love“ Binden…also fast, kurz vor dem Start müssen sie runter 😀
Oder die Startgebühren auf >2.000 USD Dollar bei weniger Teilnehmenden erhöhen….
Ich fände einen Kompromiss von allem tragfähig. Eintages-Rennen an einem Samstag, dann keine 5000, sondern vielleicht 3000-3500 Athleten. Beim Radfahren dann nicht den Queen K. Highway entlang, sondern gleich die 190 Richtung Waimea hoch. Dann wäre das Windschattenproblem auch erledigt. Bis die letzten auf der Strecke sind sind die ersten längst in Hawi. Müsste in etwa passen von der Streckenlänge. Und der Mythos bliebe auch gewahrt.
Teilnehmerzahl begrenzen, Frauen und Männer starten wieder an einem Tag. Ich habe mich in diesem Jahr zum ersten Mal für Hawaii und Utah mit einem 2. Platz in Frankfurt und einem 1. Platz im Kraichgau qualifiziert, konnte leider nicht starten, da ich mir in Maastricht die Schulter gebrochen habe. Dennoch war ich zumindest auf Hawaii um Freunde zu begleiten.
Die Wertigkeit der WM stelle ich wegen der laschen Qualifikationsmöglichkeiten in Frage. Es sind nicht mehr nur die besten Athleten einer Altersklasse im Rennen. Mit ein wenig Glück kommt man auch noch mit einem 20. Platz oder schlechter zur WM. Die finanziellen Interessen des Veranstalters stehen ganz klar im Vordergrund. Langfristig hat das keine Zukunft
Ich gehe davon aus, das über kurz oder lang die WM in einem reichen Nahoststaat stattfindet. Ähnlich dem Trend in der Formel 1 und Fußball
Hallo Ihr Lieben Sportgenossen,
mir geht es wie vielen die das ganze einfach nur noch Bedauern.
Damit moechte ich die ueble Profitgier und die fuer mich fast schon korrupte Finanzwirtschaft dahinter aus meiner Meinung Beschreiben.
Einst gab es ein paar Freaks in den 80ern die sich gegeneseitig messen wollten oder einfach mal die Grenzen der Fitness testen.
Spaeter wurde mehr und mehr daraus. Inzwischen ist es fast schon so derart durchgemarktet und durch den Wirtschaftswolf gedreht das der einfach Sinn, Spass, freude und Abenteuer mehr und mehr Inhaltslos geworden sind.
Ich habe lange Jahre den Traum Hawaii im Sinn verfolgt und empfinde heute weniger und weniger die Lust daran, da die kosten aber auch das feld um einen herum vorkommt wie eine Golfer Geselschaft wo nicht wenige nicht mal mit den teuren Material umgehen koennen.
Jedenfalls sehe ich mir heute sehr gerne noch die Rennen aus den 80ern, 90 ern und 2000 ern an, da war noch eine Offenheit und Moeglichkeit fuer alle Athleten/innen die eine Traum verwirklichen wollten.
Heute stecken mehr und mehr Sportmarketing Interessen dahinter das es inzwischen schon angehmer und Erlebnisreicher ist an kleineren Veranstalltungen teilzunehmen die bezahlbar sind etc…. .
Ich erinnere an ein Interview eines 70 Jaehrigen deutschen Age Grouper der mit spenden sich das ganze leisten konnte.
Ich goennte es ihm vom herzen, aber mal ehrlich, wo ist dieses einst geniale Eevent inzwischen Abgerutscht oder gedrifftet?