Der Australier Cameron Wurf, Rad- und Triathlonprofi im Dienste des Profiradteams Ineos Grenadiers, kombinierte am Wochenende nicht zum ersten Mal Radrennen und Triathlontraining. In welcher Form das am Ostersonntag geschah, ist jedoch auch für hart gesottene eine besondere Weise gewesen.

Für sein Profiradteam Ineos Grenadiers war Cameron Wurf als einer von sieben Fahrern beim Frühjahrsklassiker Paris – Roubaix am Start. Dabei übernimmt der Austrailer hauptsächlich die Rolle des Roulers. Ein Rouleur ist ein Fahrer, der über eine lange Distanz ein hohes Tempo fahren kann. Diese Rolle besetzte er auch am Ostersonntag über die Strecke von 256 Kilometern von Paris nach Roubaix, auch Hölle des Nordens genannt. So diente er als Bindeglied zwischen dem Hauptfeld und Fahrern aus seinem Team, die nach technischen Problemen wieder herangeführt werden mussten. Insgesamt 54 Kilometer der Strecke führten dabei über das berühmte Kopfsteinpflaster, das den Fahrern alles abverlangte. Der Sieger, Mathieu van der Poel (5:28:41 Stunden), überquerte dabei 22:44 Minuten vor Cameron Wurf die Ziellinie auf der berühmten Betonbahn des Velodroms.
Nach den Strapazen wird gekoppelt
Der Australier selbst kommentierte sein Rennen mit fast sechs Stunden Renndauer auf Strava mit „Das war so holprig, da tat das Pinkeln weh“. Während andere Athleten um Erholung bemüht waren, schnürte der ehemalige Ruderer, der 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen im Leichtgewichts-Doppelzweier saß, knappe vier Stunden später seine Laufschuhe. Die 21 Kilometer lange Einheit rannte er in 1:26 Stunden, also einem Schnitt von 4:06 min/km. Der 39-Jährige bezeichnete die Einheit wie ein echter Triathlet als „Brick-Session“, einen Lauf mit wohl ernsthafter Müdigkeit in den Beinen. Cameron Wurf scheint ein echter Ironman zu sein, der mit dieser außergewöhnlichen Koppeleinheit für die nächste Langdistanz trainiert.