Montag, 19. Mai 2025

Challenge 120: Nach dem Highlight folgt der Alltag

Mit der Challenge Roth hat Jonas Deichmann am vergangenen Sonntag bei seinem Weltrekordprojekt die Halbzeitmarke erreicht. Mittlerweile ist es wieder ruhiger geworden. Aber seine Begleiter überraschen den Extremsportler.

Sammy Deichmann Zieleinlauf bei der Challenge Roth: Jonas Deichmann, mit Startnummer 120, wird im Stadion von den Zuschauern gefeiert.

„Wahnsinn“ oder einfach nur „geil“. Das sind die Vokabeln, die Jonas Deichmann als Erstes über die Lippen kommen, wenn er an sein Rennen bei der Challenge Roth am vergangenen Sonntag denkt. Die Atmosphäre sei unbeschreiblich gewesen. Er habe sich auf der Strecke selbst bremsen müssen, um nicht zu überziehen. Dennoch wurde der Extremsportler im Rahmen seiner Challenge 120, bei der er 120 Langdistanzen in 120 Tagen absolviert, in Roth zum Kurzarbeiter. Ist er für gewöhnlich aufgrund von Pausen rund 14 bis 15 Stunden unterwegs, benötigte er am offiziellen Renntag 11:45:03 Stunden. Für den 37-Jährigen ein „gemütlicher Tag“. Mit einem angenehmen Nebenaspekt: Ihm blieb mehr Zeit für die Erholung. „Ich habe acht Stunden geschlafen. Das war klasse.“ Die Challenge Roth markierte zugleich die Halbzeit beim Weltrekordprojekt. Als Jonas Deichmann heute Morgen zum Rothsee fuhr, bilanzierte er angesichts seiner körperlichen Konstitution und dem nahenden Ende seiner Challenge 120: „Mir geht es super.“

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Großer Bahnhof beim Helferfest

Das Rennen am vergangenen Wochenende hatte der 37-Jährige in vollen Zügen genossen. „Das wird in Erinnerung bleiben. Es war so, wie ich es mir gewünscht habe. Mir ging es den ganzen Tag über wunderbar.“ Nach dem Zieleinlauf jubelte er kurz, gab noch ein Interview und verschwand durch die Hintertür, um sich auszuruhen und Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. An dem stand nämlich die „Lactate Clearance Challenge“ an, die ab sofort jährlich stattfinden soll. Vier Athletinnen und Athleten hatten es tatsächlich ins Auge gefasst, nach ihrem Finish bei der Challenge Roth einen Tag später mit Jonas Deichmann erneut eine Langdistanz zu absolvieren, um sich einen Slot für die Challenge Roth 2025 zu sichern. Mit Erfolg. Als Lohn gab es erneut einen großen Bahnhof im Ziel: Der Tross um den Extremsportler lief beim Helferfest im Zelt vor rund 5.000 Zuschauern ein. Ein emotionaler Moment.

Sammy Deichmann Alles in Ordnung: Jonas Deichmann hat Gefallen am Schwimmen gefunden und befindet sich bei seiner Challenge 120 auf einem guten Weg.

Jonas Deichmann fiebert mit anderen mit

Auch die weitere Woche über hatte Deichmann ausreichend Begleitung auf der Strecke. Und zwar durchaus ambitionierte. Deichmann zeigte sich beinahe überrascht davon, dass sich nach dem großen Highlight weiterhin so viele Sportler um ihn scharen. „Ich bin froh, dass der ganz große Trubel vorbei ist und der Fokus wieder auf der Challenge 120 liegt“, sagte er. „Aber dass so viele Langdistanzler in den vergangenen Tagen dabei waren, das ist stark. Wir hatten jeden Tag fünf bis sechs Athleten dabei, die die komplette Distanz absolviert haben.“ Deichmann fiebert dabei durchaus mit – und betätigt sich unterwegs auch als Motivation, um die Begleiter ins Ziel zu bekommen.

„Keine großen körperlichen Baustellen“

Er selbst hat an Tag 65 „keine großen körperlichen Baustellen“, wie er sagt. In seinem rechten Fuß hat sich eine leichte Reizung gezeigt, im Knie ist eine geringe Ansammlung an Flüssigkeit und ihn umgibt weiterhin eine gewisse Grundmüdigkeit. Nach 14.238 Kilometern in 64 Tagen war das aber zu erwarten gewesen. Noch 55 Tage, dann hat Jonas Deichmann sein Ziel erreicht. Noch 40 Tage, dann egalisiert er den bisherigen Weltrekord von Sean Conway. Jonas Deichmann ist auf Kurs.

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Mehr Informationen

Wer den Standort des Extremsportlers bei seinem Projekt live verfolgen möchte, kann dies über einen Livetracker auf seiner Website tun. Wer ihn bei seinen Langdistanzen begleiten möchte, findet dort Hinweise, worauf zu achten ist.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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