Mittwoch, 13. November 2024

Geändertes Sicherheitskonzept: Das ist neu beim Ironman Frankfurt

„Die Sicherheit der Athleten hat oberste Priorität“, sagt Oliver Schiek, Geschäftsführer von Ironman Deutschland. Nach dem tragischen Tod eines Motorradfahrers beim Ironman Hamburg vor einem Monat gab es bei Veranstalter Ironman viele Gespräche auf allen Ebenen. Herausgekommen ist unter anderem ein geändertes Konzept für die 21. Auflage des Ironman Frankfurt.

Nils Flieshardt / spomedis Daniela Bleymehl (r.) und Carolin Lehrieder (M.) beim Ironman Frankfurt 2022. Das Duo geht auch in diesem Jahr dort an den Start, allerdings sind diesmal deutlich weniger Motorräder auf der Strecke.

„Wir hatten ja diesen ‚Elephant in the Room‘.“ Oliver Schiek, Regionaldirektor von Ironman für die DACH-Region, begann behutsam und bildhaft das Gespräch mit tri-mag.de über das Sicherheitskonzept beim Ironman Frankfurt am Sonntag (2.7.). Nach dem tragischen und tödlichen Unfall beim Ironman Hamburg circa einen Monat zuvor sind hitzige Diskussionen um die Sicherheit auf der Strecke entbrannt, in erster Linie in Bezug auf die Anzahl der Motorräder. „Das war nicht nur hierzulande Gesprächsthema. Das Rennen in Hamburg bekam weltweit hohe Aufmerksamkeit und hat viele Reaktionen hervorgerufen. Wir haben uns bei Ironman extrem viele Gedanken zu diesem Thema gemacht“, sagte Oliver Schiek.

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Zehn Motorräder weniger auf der Strecke

Das Ergebnis dieser Überlegungen ist ein geändertes Konzept für Frankfurt. „Für uns hat die Sicherheit der Athleten und damit die Sicherheit auf der Strecke oberste Priorität“, so Schiek. Für den Sonntag sind knapp 30 Begleitmotorräder für den Wettkampf zugelassen, vorgesehen für die Kampfrichter sowie für drei Kameraleute. Dazu kommen circa zehn Motorräder der Polizei und der Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes. Insgesamt werden um die 40 Motorräder auf der Strecke sein, das sind zehn weniger als im Vorjahr in an selber Stelle.

Dazu gibt es an bestimmten Streckenabschnitten wie beispielsweise auf einer zwei Kilometer langen Radpassage auf der Bundesstraße in Nidderau neue Anweisungen für die motorisierte Begleitung, nämlich ein striktes Überholverbot. Durften im Vorjahr die Motorräder an diesem und anderen Streckenabschnitten noch nebeneinander fahren, lautet nun die deutliche Ansage: hintereinander fahren und nicht überholen.

Es gibt nun so etwas wie einen Motorrad-Oberaufseher

Regulieren soll das ein sogenanntes Monitoring-Motorrad, also eine Art Sicherheitsbeauftragter auf der Strecke. Dieses Kontrollmotorrad gibt dann zum Beispiel dem beweglichen Kameramotorrad des Fernsehens genaue Anweisungen, wann es an die Gruppe herandarf und wann es wieder herausfahren muss.

„Es ist klar reglementiert, wie wir uns mit den Motorrädern positionieren und verhalten dürfen“, sagt Dirk Froberg, der am Sonntag ab 6:15 Uhr die TV-Liveübertragung des Frankfurt-Rennens für den Hessischen Rundfunk kommentieren wird. An seiner Seite sitzt Sebastian Kienle als Experte. Der Ironman-Weltmeister von 2014 war in dieser Funktion bereits beim Ironman Hamburg am Mikrofon.

Es habe eine intensive und sehr gute Kommunikation im Vorfeld des Events in Frankfurt zwischen den Ironman-Verantwortlichen und dem Fernsehsender gegeben, so Dirk Froberg, der beim Ironman Hamburg selbst als Agegrouper startete und finishte. In Frankfurt habe man auf ein Motorrad verzichtet, so der 61-jährige TV-Mann: „Wir haben ein gutes Agreement mit Ironman getroffen und uns dabei bewusst zurückgenommen. Ein Motorrad weniger tut uns nicht weh, wir können die Übertragung dennoch wie gewohnt durchführen.“

Schwimmstrecke leicht modifiziert, aber 3,8 Kilometer lang

Die TV-Bilder vom Hessischen Rundfunk gehen in die ganze Welt, die drei Kameramotorräder verteilen sich dabei auf die Führende bzw. die Führungsgruppe der Profifrauen, die Verfolgergruppe und ein sogenanntes bewegliches Motorrad, das immer dort ist, wo spezielle Geschichten zu erzählen sind, auch bei den Agegroupern. Dazu kommen noch die festen Kameras an der Strecke, sodass keinerlei Abstriche in der Fernsehberichterstattung gemacht werden müssen.

Beim Schwimmen gibt es eine kleine Änderung auf der Strecke. Renndirektor Mike Matthias: „Der Kurs ist minimal modifiziert worden. Wir müssen die Athleten um eine Baustelle der dort ansässigen Kiesabbaufirma Sehring herumführen. Aber natürlich sind es 3,8 Kilometer geblieben.“

Alte Strecke, neuer Renndirektor

Mike Matthias gibt am Sonntag sein Debüt als Direktor beim Ironman Frankfurt, beerbt den langjährigen Rennleiter Pascal Morillon, der sich aus Altersgründen verabschiedet hat. Nun also Mike Matthias, der von „seinem Rennen“ schwärmt – mit dem ikonischen und, wie er sagt, schönsten Start aller Ironman-Rennen, bei aufgehender Sonne im Langener Waldsee, der Laufstrecke vor der unverwechselbaren Skyline von Frankfurt und dem Finish am Römer.

Die Strecke ist so angelegt bzw. geblieben wie im Vorjahr. Mike Matthias: „Warum soll man etwas ändern, wenn alles so toll ist und so gut funktioniert.“

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Christian Wriedt
Christian Wriedt
Schreiben und Bearbeiten von Texten, Verbesserung der internen Abläufe und Erstellung von Abgabeplänen – das ist der tägliche Dreikampf von Christian Wriedt in der triathlon-Redaktion. Der studierte Sportwissenschaftler ist vor allem aufgrund seiner langjährigen journalistischen Erfahrung verpflichtet worden. Dem Triathlon begegnet der gebürtige Hamburger und leidenschaftliche Fußballer mit großer Neugier und noch größerem Respekt.

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