3.000 Kilokalorien, zweieinhalb bis sieben Stunden, und das nach einer Vorbelastung zwischen fünf und zehn Stunden. Am Ende dieser Tortur steht das Tor in der Sonne. Oder im Scheinwerferlicht. Zehn Schritte, mit denen du die mythischen 42,195 Kilometer schaffst.

Einen Marathon zu laufen, galt über viele Jahrzehnte als die ultimative Herausforderung, der man sich als Hobbysportler stellen konnte. Bis im Februar 1978 ein paar Pioniere auf der hawaiianischen Insel Oahu die Strecke des Honolulu-Marathons an die des 3,86 Kilometer langen Waikiki Roughwater Swim und die 180,2 Kilometer des Around-Oahu-Radrennens anhängten und den Sieger Gordon Haller als den ersten „Iron Man“ feierten. 46 Jahre später ist der Langdistanztriathlon zur Massenbewegung geworden. In Honolulu findet das Rennen schon lange nicht mehr statt, dafür aber in Frankfurt und Roth, Hamburg und Glücksburg, Klagenfurt und Thun und an mehr als 100 weiteren Orten auf der ganzen Welt. Mit dem Marathon als Abschlussdisziplin, dem Finish als ultimatives Ziel – oder als „Gipfel der Lifestyle-Pyramide“, wie ein Ironman-Chef es einmal nannte. Einst waren es Pioniere aus der US-Navy, die sich dieser Herausforderung stellten, heute sind es die sogenannten Agegrouper. Menschen wie du und ich.
42,195 Kilometer zwischen Rad und Ruhm
Die Ziele auf der Langdistanz sind enorm divers. Es geht um persönliche Bestzeiten, um Agegroup-Rankings oder um das Unterbieten einer gewissen Marke in der Teildisziplin beziehungsweise in der Endabrechnung. Andere wollen den Marathon schlicht und einfach durchlaufen, das Ziel bei Tageslicht oder vor dem Feuerwerk erreichen. Das wichtigste Ziel vereint wiederum alle: der Wunsch, zu finishen. Damit das überhaupt und so schnell wie möglich gelingt, sind im Vorfeld und unterwegs verschiedene Aspekte zu beachten. Wir wünschen dir viel Erfolg!
Training
Machen wir uns nichts vor: Ohne adäquates Training wird der Marathon auf der Langstrecke selten zum Genusslauf. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf das Lauftraining. Viel wichtiger ist es, auf dem Rad die Basis für die Abschlussdisziplin zu legen. Das Radtraining bildet ein solides Fundament in zweifacher Hinsicht: Erstens zahlt es auf deine Ausdauerfähigkeit ein, die du im Laufen brauchen wirst – lange Radeinheiten sind ein Muss in jeder Langdistanzvorbereitung. Und zweitens sorgen sie dafür, dass du nicht schon völlig ausgelaugt auf die ersten der 42.195 Meter gehen wirst. Mit dieser Grundeinstellung sind häufige überlange und belastende Läufe in der Vorbereitung gar nicht nötig. Auch lange Koppeleinheiten bieten kaum physiologischen Mehrwert, sondern dienen eher der mentalen Vorbereitung auf die anstehende Herausforderung.