Der Ironman Hawaii wird am 14. Oktober erstmals nur für die Frauen gestartet – in zehn Startwellen. Beim Hoala Swim, dem traditionellen Testschwimmen eine Woche vor der WM, wird dagegen erstmals der Rolling Start durchgeführt.
Das Hoala Swim über die legendären 3,86 Kilometer im warmen Wasser Kailua Bay gehört seit einem Jahrzehnt zur Rennwoche des Ironman Hawaii. Über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stürzen sich am Wochenende vor der Weltmeisterschaft in die pazifischen Fluten, um die Schwimmstrecke zu testen. Die Plätze waren in der Vergangenheit heiß begehrt, die Slots oft schon Monate vor dem Start ausverkauft. Schließlich war der Wettkampf nach Einführung der vielen Startgruppen beim Ironman zuletzt die einzige Möglichkeit, noch einmal das Flair eines großen Massenstarts vor dem „Dig Me Beach“ zu erleben.
Zwei Agegrouper alle fünf Sekunden
Doch auch damit ist nun Schluss: Die 2023er-Auflage des Hoala Swim, für das bis vor wenigen Tagen noch Startplätze zu haben waren, wird erstmals dort gestartet, wo es auch endet: auf dem Kamakahonu-Strand des King Kamehamea Kona Beach Hotels. Damit alle Teilnehmer sicher aus dem kleinen Hafen und auch wieder zurück kommen, wird das Event erstmals mit dem Rolling-Start-Modus durchgeführt, wie man ihn auch von den meisten Ironman-Rennen weltweit kennt: Ab 7:01 Uhr werden alle fünf Sekunden jeweils zwei Agegrouper ins Wasser geschickt. Lediglich die Profis bekommen eine Minute vorher eine eigene Startgruppe. Gewertet wird die individuelle Zeit, der erste Finisher ist damit nicht automatisch auch Sieger des Rennens – zumal den Schwimmstreckenrekord beim Ironman ein Agegrouper hält. Der Deutsche Jan Sibbersen stellte 2018 in 46:29 Minuten mit seinen damals 43 Jahren die bis heute gültige Bestmarke auf.
2022: Sam Laidlow schwimmt am schnellsten, gewinnt aber nicht
Auch bei der letzten Auflage im Oktober 2022 war der erste Finisher nicht der Sieger des Rennens, das mit einem kleinen Eklat endete: Der heutige Ironman-Weltmeister der Männer Sam Laidlow (die Herren trugen ihre Titelkämpfe bereits am 10. September in Nizza aus) war zwar der Schnellste über die 3,86 Kilometer. Er hatte jedoch zuvor weder einen offiziellen Startplatz noch die gewünschte Wildcard ergattern können und war damit ohne Startnummer und außerhalb der Wertung unterwegs. Der Sieg ging mit 48:22 Minuten an den Schweden Jesper Svensson, der sich vor dem Dänen Mathias Petersen und Max Neumann aus Australien durchsetzen konnte. Florian Angert kam mit 25 Sekunden Rückstand als bester Deutscher auf den sechsten Platz. Bei den Frauen siegte die Britin Fenella Langridge in 50:24 Minuten im Zielsprint vor der Neuseeländerin Rebecca Clarke und der Amerikanerin Lauren Brandon.