Während der dreifache Ironman-Weltmeister beim Trailrunning überzeugt, hört „Big Unit“ lieber auf seinen Körper als auf seinen Terminkalender. Florian Angert verpasst trotz starker Schwimmleistung das Podium und Sebastian Neef feiert ein versöhnliches Karriereende. Der Ticker vom Wochenende.
Florian Angert flink im Wasser, Sam Long pausiert
In 7:34:27 Stunden gewann Rasmus Svenningsen den Ironman Chattanooga. Der Schwede verwies damit den Australier Cameron Wurf über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen auf Rang zwei (7:35:49 Stunden). Den dritten Podestplatz sicherte sich der US-Amerikaner Trevor Foley (7:36:32 Stunden). Aus deutscher Sicht erfreulich: Mit Florian Angert (7:49:57 Stunden) auf Rang sechs und Vincent Grosser (7:58:00 Stunden) auf Platz neun schafften es zwei Athleten in die Top10. Angert hatte im strömungsstarken Tennessee-River in 37:42 Minuten sogar die schnellste Schwimmzeit für sich verbuchen können, war anschließend aber im Feld zurückgefallen. Yannick Fischbach (10:34:26 Stunden) belegte den 26. Platz. Sam Long, der das Rennen im vergangenen Jahr noch gewonnen hatte, verzichtete kurzfristig auf einen Start. „Ich habe auf meinen Körper gehört“, erklärte der US-Amerikaner.
Bei den Frauen triumphierte die Österreicherin Anna Pabinger bei ihrer ersten Langdistanz überhaupt souverän in 8:38:55 Stunden. Ihr Vorsprung auf die US-Amerikanerin Jodie Robertson (8:54:39 Stunden) betrug am Ende mehr als 15 Minuten. Die Kanadierin Danielle Fauteux kam als Dritte nach 9:01:56 Stunden ins Ziel. Das Rennen hielt jeweils zwei Qualifikationsplätze für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii im kommenden Jahr bereit, die sich Svenningsen und Wurf sowie Pabinger und Robertson schnappten.
Findlay und West triumphieren über die Mitteldistanz
Über die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,095 Kilometer Laufen) ging es beim Ironman 70.3 Augusta. Schnellste bei den Frauen war die Kanadierin Paula Findlay in 4:04:43 Stunden. Rang zwei belegte die US-Amerikanerin Grace Alexander (4:07:32 Stunden) vor Lydia Russell (4:10:07 Stunden), ebenfalls aus den USA.
Landsmann Jason West gewann bei den Männern in 3:35:05 Stunden und stand an der Spitze eines reinen US-Podiums. Zweiter wurde Ari Klau (3:37:19 Stunden), Platz drei ging an Kevin McDowell (3:38:26 Stunden). In dem Feld, in dem der Australier Samuel Appleton (3:39:21 Stunden) Rang vier und Ben Kanute (3:40:48 Stunden) aus den USA Platz sechs belegten, kamen die Deutschen Magnus Männer (3:41:52 Stunden) und Joshua Berles (3:52:26 Stunden) als Achter und 19. ins Ziel.
Sebastian Neef Dritter im XTerra-Gesamtweltcup zum Karriereende
Andalo am Lago di Molveno in Italien war am vergangenen Wochenende der letzte Halt der Xterra-Saison 2025. Im Short-Track-Format am Donnerstag über 400 Meter Schwimmen, acht Kilometer Mountainbike und drei Kilometer Laufen verteidigte der deutsche Crosstriathlet Sebastian Neef mit Rang 17 trotz gesundheitlicher Probleme seinen dritten Rang in der Gesamtwertung vor dem Dänen Jens Emil Sloth Nielsen. Für Neef war es ein besonderes Rennen: Es markierte seinen Abschied aus dem Profi-Sport. „Danke euch allen für die Unterstützung heute! Wenn es nicht um den Weltcup gegangen wäre, hätte ich das Rennen heute wahrscheinlich ausgelassen. Mein Körper war definitiv nicht bereit dafür – vor allem nach einer Krankheit Ende letzter Woche, von der ich mich immer noch nicht ganz erholt hatte. Aber es fühlt sich so gut an, das nach Hause gebracht zu haben!“, so der mehrfache Deutsche Meister.
Die am Sonntag ausgetragenen Rennen um die Weltmeistertitel über 1,5 Kilometer Schwimmen, 32 Kilometer Mountainbiken und den abschließenden 10-Kilometer-Lauf gingen an Félix Forissier (FRA) und Loanne Duvoisin (SUI), die sich mit eindrucksvollen Leistungen in die Siegerlisten der Xterra-Weltmeisterschaften eintrugen. Bester deutscher Athlet war Jens Roth auf Platz elf sowie bei den Frauen Lorena Erl auf Platz 19. Aus deutscher Sicht ebenso erfreulich war der Gesamtsieg in der Altersklassenwertung und damit der Weltmeistertitel von Paula Leupold, die zusammen mit den Elite-Frauen einen überragenden 22. Platz belegte.
Die komplette Ergebnisliste des Rennens steht hier, während hier das Gesamtklassement zu finden ist.
Jan Frodeno auf neuen Wegen
Neue Wege hat Jan Frodeno beschritten. Der dreifache Ironman-Weltmeister wagte sich beim Nice Côte d’Azur by UTMB an einen Lauf der Serie Ultra-Trail du Mont-Blanc über 55 Kilometer. Insgesamt standen am Ende 2.530,5 Klettermeter und 3.023,2 Meter Abstieg auf der Uhr. Nach 5:27:05 Stunden kam Jan Frodeno als 15. der Männerwertung ins Ziel und resümierte als schnellster Athlet der Altersklasse 40-44 mit einem Lächeln im Gesicht auf seinem Social-Media-Kanal, dass es ein langer Tag war: „Ich werde ein paar Tage benötigen, um Arnolds berühmtes ‚I’ll be back‘ mit echter Überzeugung rüberzubringen.“ Jan Frodenos Ziel ist das OCC UTMB über die Schweizer Alpen im kommenden Jahr, das Teil der UTMB World Series Finals ist, einem prestigeträchtigen Event im Trailrunning.