Der Neuseeländer Mike Phillips gewinnt den Ironman Neuseeland in neuer Bestzeit. Bei den Frauen triumphiert Regan Hollioake aus Australien.
So schnell war beim Ironman New Zealand noch keiner: Mike Phillips triumphierte mit neuer Streckenbestzeit in 7:45:47 Stunden. Es war sein dritter Erfolg beim Rennen vor heimischem Publikum nach 2019 und 2023. Zweiter wurde Joe Skipper, der über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen genau drei Minuten langsamer war. Auf den letzten Kilometer war der Brite noch an Phillips‘ Landsmann Jack Moody vorbeigezogen, der 25 Sekunden später auf Rang drei einlief (7:49:12 Stunden). Der Deutsche Lukas Stahl kam in 8:29:04 Stunden als Zwölfter ins Ziel. Bei den Frauen sicherte sich Regan Hollioake mit der stärksten Laufperformance den Titel (8:51:30 Stunden). Hinter der Australierin kam die US-Amerikanerin Jocelyn McCauley auf Platz zwei (8:56:52 Stunden). Die Schweizerin Nina Derron sicherte sich in 8:57:48 Stunden Rang drei. Die Britin Fenella Langridge musste auf der Laufstrecke aussteigen.
Joe Skipper macht sukzessive Zeit gut
Das Männerfeld hatte Benjamin Zorgnotti aus Französisch-Polynesien nach 47:49 Minuten aus dem Wasser in die erste Wechselzone geführt. Im Schlepptau waren zu diesem Zeitpunkt bereits Moody (47:52 Minuten) als Zweiter und Phillips auf Position vier (47:56 Minuten). Joe Skipper musste als Zwölfter nach dem Schwimmen mit einem Rückstand von 3:30 Minuten das Feld von hinten aufrollen. Auf dem Rad zog zunächst eine Spitzengruppe von sieben Athleten ihre Bahnen, zu der auch Moody und Phillips gehörten. Skipper verlor anfangs etwas Zeit in der zweiten Disziplin, konnte aber ab der zweiten Hälfte der 180 Kilometer sukzessive Zeit gutmachen. Auf den letzten Radkilometern setzte sich Phillips an die Spitze und ging nach einem Bikesplit von 4:12:07 Stunden als Erster auf die Laufstrecke, rund 1:40 Minuten vor dem Australier Tim Van Berkel und Moody. Joe Skipper hatte sich mit einem Bikesplit von 4:10:29 Stunden bereits auf Position fünf vorgearbeitet (2:30 Minuten Rückstand).
Mike Phillips kontrolliert das Geschehen
Auf der Laufstrecke kontrollierte Phillips anschließend das Geschehen und sicherte sich mit einer Marathonzeit von 2:40:52 Stunden den Sieg. Hinter dem Neuseeländer verteidigte Van Berkel auf den ersten rund fünf Kilometern noch Position zwei, fiel anschließend aber zunächst hinter Jack Moody und anschließend auch hinter Joe Skipper und Zorgnotti zurück. Im Duell um Rang zwei hielt Moody den Briten lange Zeit auf Abstand, ehe Skipper in der Schlussphase des Marathons doch noch am Neuseeländer vorbeizog. Mit einem Rückstand von knapp 4:30 Minuten auf das Podium kam Zorgnotti auf Rang vier. Van Berkel sicherte sich Platz fünf (7:56:00 Stunden).
„Ich habe nicht wirklich versucht, mich am Ende des Radfahrens abzusetzen. Aber ich hatte ein paar Minuten Vorsprung, was mir wirklich die Kontrolle gab und bedeutete, dass ich mein eigenes Tempo zu Beginn des Laufs bestimmen konnte. Ich habe einfach das Tempo so gewählt, wie ich es für nötig hielt, die anderen Jungs kamen zu mir und fielen wieder zurück. Ich bin wirklich froh, dass ich bis zum Ende durchhalten konnte. Es war ein unglaubliches Rennen“, sagte Phillips nach seinem Triumph.
Alanis Siffert führt Feld aus dem Wasser
Bei den Frauen war die Schweizerin Alanis Siffert (48:24 Minuten) knapp vor Fenella Langridge (Großbritannien) als Erste aus dem Wasser gestiegen. Rund 2:20 Minuten hinter dem Spitzenduo folgte die US-Amerikanerin Jocelyn McCauley. Wiederum eine Minute später reihte sich Regan Hollioake als Vierte ein. Auf ihren Fersen mit sechs Sekunden Rückstand: Nina Derron. Auf dem Rad schob sich McCauley früh an Langridge vorbei auf Position zwei und übernahm bereits innerhalb der ersten 30 Kilometer die Führung von Siffert. Nach 90 Kilometern hatte sich das Feld sortiert. Hinter McCauley fuhren Derron und Hollioake als Verfolgerinnenduo mit einem Rückstand von 1:50 Minuten. Siffert lag 3:38 Minuten hinter der Spitze. Langridge, die nach Angaben des Veranstalters mit einer Verletzung zu kämpfen hatte, fiel weiter zurück – und musste das Rennen später während des Marathons vorzeitig beenden.
Jocelyn McCauley souverän
Jocely McCauley bestimmte vorn das Geschehen. Mit einem Bikesplit von 4:43:18 Stunden kam sie als Erste in die zweite Wechselzone. Knapp sechs Minuten hatte sie mittlerweile Derron und Hollioake aufgebrummt, die die einzigen ernsthaften Verfolgerinnen geblieben waren. Wie sich herausstellen sollte, reichte dieser Vorsprung jedoch nicht.
Regan Hollioake spurtet an die Spitze
Während die US-Amerikanerin das Feld auf der Laufstrecke zunächst anführte, distanzierte Derron vorerst die spätere Siegerin und schloss Meter für Meter auf die Spitzenreiterin auf. Nach etwa einem Drittel des Marathons übernahm die Schweizerin die Führung und setzte sich sukzessive von McCauley ab. Dahinter zündete Hollioake zwischenzeitlich den Turbo. Sie lag zur Halbmarathonmarke bereits in Führung, die sie im weiteren Verlauf des Rennens ausbaute und sich so mit einer Laufzeit von 3:06:02 Stunden den Triumph sicherte. Derron konnte Rang zwei zunächst behaupten, musste McCauley aber knapp sechs Kilometer vor dem Ziel davonziehen lassen.
„Dies ist ein so historisches, ein so besonderes Rennen. Mit einer so tollen Truppe auf der Siegerliste zu stehen, ist einfach ein wahr gewordener Traum“, sagte Hollioake. „Es ist so unglaublich, dass ich hier vergangenes Jahr mein erstes Profirennen bestritten habe und dann dieses Jahr zurückkomme und gewinne.“