Norseman: Der Kampf um die begehrten Startplätze

Die Anmeldung für den Norseman sprengt alle Rekorde – mehr als 6.300 Athleten aus 96 Ländern haben sich um einen der wenigen Startplätze für die Xtreme-Triathlon-Weltmeisterschaft beworben. Spannende Trends bei den Bewerbungen sind zu erkennen.

NXTRI/Snorre Veggan Der Sprung von der Fähre – der Moment, an dem es kein Zurück mehr gibt, das Schiffshorn zum Start erfolgt gleich.

Im Oktober öffnete die Anmeldung für die Lotterie des Norseman Xtreme Triathlon 2025. Das Interesse sprengte erneut alle bisherigen Rekorde: In diesem Jahr bewarben sich beeindruckende 6.304 Athleten aus 96 Ländern um einen der begehrten Startplätze für das anspruchsvolle Rennen. Die Langdistanz mit 3,8 Kilometer Schwimmen im knapp 15 Grad kalten Eidfjord, 180 Kilometer Radfahren mit 3.300 Höhenmetern und einem Marathon von 42,2 Kilometer mit 1.750 Höhenmetern, der auf dem Gipfel des Gaustatoppen in Norwegen endet. Mit 1.883 Metern über dem Meeresspiegel gilt das Ziel als eine der extremsten und zugleich prestigeträchtigsten Ziellinien im Triathlonsport. Nur die besten 160 Athleten haben die Möglichkeit, auf dem Gipfel, dem Black-T-Shirt-Finish, das Rennen zu beenden. Die restlichen müssen zum sogenannten White-T-Shirt-Finish fünf Kilometer den Berg wieder herunterlaufen.

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Ein Traum fürs Leben

Der Norseman gehört zu einem der Bucket-List-Rennen vieler Triathleten weltweit. Er zieht eine beeindruckende Zahl erfahrener Athleten wie zuletzt Sebastian Kienle und Laura Zimmermann an. Die Teilnehmerzahl ist jedoch streng begrenzt: Nur 250 Sportler werden zugelassen, von denen 125 Plätze über ein Losverfahren vergeben werden.

Head of Marketing Fredrik Mandt vom Norseman beschreibt die herausfordernde Anmeldung: „Viele Athleten bewerben sich seit über einem Jahrzehnt ohne Erfolg. Unsere Fangemeinde ist extrem engagiert, und die Enttäuschung derjenigen, die keinen Platz bekommen, ist verständlich.“

Das X-Points-System: Ein neuer Weg zur Qualifikation

Um dem Interesse gerecht zu werden und die Chancen für Athleten zu erweitern, wurde 2023 das X-Points-System eingeführt. Hier können Athleten durch die Teilnahme an anderen Xtri-Events Punkte sammeln, die ihre Chancen auf einen Norseman-Startplatz erhöhen. Die Männer und Frauen mit den höchsten Punktzahlen bis zum Ende der Anmeldefrist erhalten einen garantierten Startplatz. Laut Frederik Mandt eröffnet das X-Points-System den Athleten eine Möglichkeit, ihren Weg zum Norseman aktiv zu steuern und nicht ausschließlich auf das Losglück angewiesen zu sein.

Ein Trend zu jüngeren Athleten

Ein besonders bemerkenswerter Trend dieses Jahres ist der starke Anstieg an Bewerbungen von Athleten unter 25 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs diese Altersgruppe um beeindruckende 130 Prozent. „Es ist aufregend zu sehen, dass so viele jüngere Sportler den Norseman als Herausforderung ins Visier nehmen“, kommentiert Mandt. Dieser Generationenwechsel könnte dem Norseman in den kommenden Jahren neue Impulse geben.

Wachsende Begeisterung unter Frauen

Auch bei den weiblichen Athleten ist ein deutlicher Aufschwung zu beobachten: 9,4 Prozent der diesjährigen Bewerbungen stammen von Frauen, was einer Steigerung von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Seit Jahren lag der Frauenanteil bei etwa sieben bis acht Prozent. Der diesjährige Anstieg ist ein ermutigendes Zeichen für die weibliche Beteiligung im Extremsport. Um die Diversität weiter zu fördern, wird ein Mindestanteil von 15 Prozent der 125 Startplätze für Frauen reserviert, die über das Lossystem vergeben werden. Dabei hatten Bewerberinnen bei der Auslosung in diesem Jahr dreimal so hohe Chancen wie ihre männlichen Mitstreiter.

Mit einer Rekordzahl an Bewerbungen sowie wachsenden Teilnehmergruppen von Frauen und jungen Athleten zeigt der Norseman Xtreme Triathlon, dass seine Popularität und Anziehungskraft stetig wachsen. Die Kombination aus dem X-Points-System und der strengen Auswahl machen das Rennen zu einer besonderen Herausforderung für ambitionierte Triathleten weltweit – und das alles auf dem spektakulären Weg zum Gipfel des Gaustatoppen.

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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