Patrick Lange und Ruth Astle haben den Ironman Israel gewonnen. Mit der schnellsten Marathonzeit im Rahmen einer Langdistanz von 2:30:32 Stunden sicherte sich der zweifache Ironman-Hawaii-Sieger seinen ersten Sieg seit der Challenge Roth 2021. Nach 7:42:00 überquerte er die Ziellinie mit einem Vorsprung von 1:39 Minuten vor dem Dänen Daniel Bækkegård (7:43:40 Stunden) und dem Italiener Gregory Barnaby (7:47:02 Stunden).
Ruth Astle legte derweil schon auf dem Rad die Grundlage für ihren späteren Sieg, indem sie die späteren zweit- und drittplatzierten Daniela Bleymehl (8:50:13 Stunden) und Barbara Riveros (8:55:49 Stunden) distanzierte und die Führung auf der Laufstrecke weiter ausbaute. Nach 8:41:13 Stunden sicherte sich die Britin ihren ersten Saisonsieg. Bleymehl machte nach ihrem DNF auf Hawaii mit dem zweiten Platz bereits die Ironman-WM-Qualifikation für das nächste Jahr klar.
Koolhaas und Salvisberg geben Tempo an
Bereits beim Australian Exit nach 1,9 Kilometern waren es der Niederländer Menno Koolhaas und Andrea Salvisberg aus der Schweiz, die eine kleine Lücke zum Rest des Felds herausschwammen. 45 Sekunden hinter den beiden folgte eine große Gruppe, bestehend aus elf Athleten, darunter auch Daniel Bækkegård (DEN), Patrick Lange und Florian Angert. Auf der zweiten Runde verdoppelten Koolhaas und Salvisberg den Abstand zu ihren Kontrahenten und erreichten nach 47:32 Minuten die erste Wechselzone. 1:32 Minuten dahinter stieg Angert als Anführer der Verfolgergruppe aus dem See Genezareth, Bækkegård, Miki Taagholt (DEN) und Patrick Lange direkt dahinter. Sebastian Kienle und Boris Stein bekamen währenddessen in der ersten Disziplin ganze sieben Minuten aufgebrummt.
Dreiergruppe macht Druck
Auf dem Rad wurden Koolhaas und Salvisberg schnell von den Verfolgern gestellt. Fortan übernahmen Bækkegård, Lange und Angert sowie Robert Kallin (SWE) die Führungsarbeit, Salvisberg war es zunächst möglich, das Tempo mitzugehen. Patrick Lange fiel ab Radkilometer 60 aus der Gruppe zurück, der zweifache Ironman-Weltmeister hatte bei Kilometer 110 einen Rückstand von drei Minuten auf die Führenden. Kienle und Stein war es derweil möglich, Zeit gutzumachen. Bei Kilometer 90 hatten sie den Rückstand auf vier Minuten verringert.
Auf der zweiten Runde flüchtete Kallin schließlich nach vorn, distanzierte Bækkegård und Angert deutlich. Mit einem Radsplit von 4:07:30 Stunden erreichte der Schwede die zweite Wechselzone als Erster, der Däne folgte mit 1:30 Minuten Rückstand, Angert mit 4:08 Minuten, Lange mit 8:03 Minuten. Sebastian Kienle wechselte mit Gregory Barnaby (ITA) und Denis Chevrot (FRA) nur zwölf Sekunden dahinter in die Laufschuhe.
Lange siegt in Marathon-Rekordzeit
Mit Start des Marathons hatte schließlich die Stunde von Patrick Lange geschlagen. Bereits auf den ersten fünf Kilometern holte er zusammen mit Barnaby zwei Minuten auf Kallin auf. Angert verlor währenddessen an Boden, war bei Kilometer 15 bereits auf Platz fünf abgerutscht.
Nach 21 Kilometern kam Bækkegård bis auf 23 Sekunden an Kallin heran, Lange und Barnaby lagen zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Minuten hinter dem Führenden. Dann übernahm erst der Däne die Führung, bevor auch Lange erst Kallin und schließlich den Führenden ein- und überholte und sich souverän nach vorn absetzte.
Mit dem schnellsten jemals bei einer Langdistanz gelaufenen Marathon von 2:30:32 Stunden sicherte sich Patrick Lange in unnachahmlicher Manier den Sieg (7:42:00 Stunden). 1:39 Minuten dahinter lief Daniel Bækkegård über die Ziellinie (7:43:40 Stunden), Gregory Barnaby komplettierte das Podium (7:47:02 Stunden). Denis Chevrot kam als Vierter (7:50:09), Menno Koolhaas als Fünfter (7:56:54 Stunden) ins Ziel. Florian Angert wurde hinter Robert Kallin Siebter (7:57:29 Stunden). Sebastian Kienle verpasste einen Platz in den Top-Ten und finishte in 8:08:11 Stunden auf Platz zwölf. In seinem letzten Rennen als Triathlon-Profi kam Boris Stein als 16. ins Ziel (8:13:38 Stunden).
Ironman Israel | Profi-Männer
25. November 2022 | Tiberias (Israel)Platz | Name | Nation | Gesamtzeit | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42, km Run |
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1 | Patrick Lange | GER | 7:42:00 | 49:09 | 4:16:10 | 2:30:32 |
2 | Daniel Bækkegård | DEN | 7:43:40 | 49:06 | 4:09:34 | 2:37:40 |
3 | Gregory Barnaby | ITA | 7:47:02 | 49:13 | 4:16:07 | 2:35:34 |
4 | Denis Chevrot | FRA | 7:50:09 | 49:10 | 4:15:51 | 2:37:46 |
5 | Menno Koolhaas | NED | 7:56:54 | 47:32 | 4:17:56 | 2:43:45 |
6 | Robert Kallin | SWE | 7:57:13 | 49:15 | 4:07:30 | 2:53:22 |
7 | Florian Angert | GER | 7:57:29 | 49:05 | 4:12:08 | 2:49:41 |
8 | Samuel Huerzeler | SUI | 8:01:08 | 50:55 | 4:15:48 | 2:47:17 |
9 | Tristan Olij | NED | 8:01:31 | 50:28 | 4:17:48 | 2:45:45 |
10 | Milan Brons | NED | 8:02:26 | 50:26 | 4:14:51 | 2:50:34 |
12 | Sebastian Kienle | GER | 8:08:11 | 54:24 | 4:10:53 | 2:55:59 |
16 | Boris Stein | GER | 8:13:38 | 54:33 | 4:21:54 | 2:49:16 |
18 | Markus Thomschke | GER | 8:16:37 | 53:39 | 4:21:48 | 2:52:16 |
26 | Silas Köhn | GER | 8:50:04 | 54:05 | 4:54:26 | 2:53:25 |
29 | Christian Trunk | GER | 9:09:14 | 1:00:57 | 4:44:13 | 3:15:52 |
Viel Arbeit für Bleymehl
Im Frauenrennen waren die Lücken nach dem Schwimmen sogar noch größer. Bereits nach der Hälfte hatten sich India Lee (GBR), Barbara Riveros (CHI) und Lottie Lucas (VAE) einen Vorsprung von gut 40 Sekunden erarbeitet, den sie auf der zweiten Runde auf ganze 3:30 Minuten ausdehnten. Danach folgten Emma Bilham (SUI) und Susie Cheetham (GBR), anschließend eine Gruppe aus fünf Athletinnen mit etwas mehr als vier Minuten Rückstand. Daniela Bleymehl verließ das Wasser als Elfte, zusammen mit Ruth Astle (GBR). Ganze 6:23 Minuten betrug die Lücke nach vorn. Somit lag ein ganzes Stück Arbeit vor der Darmstädterin.
Doch davon ließ sich Bleymehl nicht beeindrucken, gab auf dem Rad richtig Gas und hatte bereits innerhalb der ersten Runde die Lücke geschlossen. Ruth Astle ging das Tempo ebenfalls mit. Bei Kilometer 110 bestand die Führungsgruppe ebenfalls aus Susie Cheetham, der Polin Agnieszka Jerzyk, Maja Stage-Nielsen und Riveros, der es als einziges Mitglied der Schwimmspitze möglich war, sich auch auf dem Rad zu behaupten.
Astle fliegt davon
Astle ergriff schließlich die Initiative, fuhr eine Lücke zu Bleymehl und Cheetham raus und wechselte mit einem Vorsprung von drei Minuten zu ihren Kontrahentinnen als Erste in die Laufschuhe. Auch auf der Laufstrecke entlang des Seeufers gab sie das Tempo vor, Cheetham und Bleymehl verloren Sekunde um Sekunde. Bleymehl war es möglich, sich noch auf der ersten Hälfte des Laufs von Cheetham zu lösen, der Rückstand auf Astle wurde dennoch größer.
So sicherte sich die Britin nach 8:41:13 Stunden ihren ersten Rennsieg des Jahres, Daniela Bleymehl beendete das Rennen auf Platz zwei, neun Minuten dahinter (8:50:13 Stunden). Barbara Riveros belegte den dritten Platz (8:55:49 Stunden) und verdrängte Cheetham auf Rang vier (8:58:14 Stunden).
Ironman Israel | Profi-Frauen
25. November 2022 | Tiberias (Israel)Platz | Name | Nation | Gesamtzeit | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,2 km Run |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Ruth Astle | GBR | 8:41:13 | 1:01:54 | 4:34:57 | 2:57:10 |
2 | Daniela Bleymehl | GER | 8:50:13 | 1:01:52 | 4:37:48 | 3:03:30 |
3 | Barbara Riveros | CHI | 8:55:49 | 55:34 | 4:48:47 | 3:03:29 |
4 | Susie Cheetham | GBR | 8:58:14 | 59:00 | 4:40:56 | 3:11:12 |
5 | Maja Stage-Nielsen | DEN | 9:01:54 | 59:37 | 4:44:59 | 3:09:59 |
6 | India Lee | GBR | 9:03:00 | 55:33 | 4:50:07 | 3:09:27 |
7 | Agnieszka Jerzyk | POL | 9:08:45 | 59:42 | 4:44:57 | 3:16:34 |
8 | Emma Bilham | SUI | 9:11:17 | 58:58 | 4:51:22 | 3:13:22 |
9 | Jade Roberts | RSA | 9:13:08 | 59:41 | 4:55:56 | 3:09:37 |
10 | Lottie Lucas | UAE | 9:15:26 | 55:28 | 4:55:25 | 3:16:23 |
12 | Nina Derron | SUI | 9:40:48 | 59:44 | 5:01:34 | 3:32:25 |
15 | Nina Walter | GER | 9:54:15 | 1:06:30 | 5:00:24 | 3:38:15 |
Challenge Roth 2021? Glaube das sollte Ironman Israel 2022 heißen? 🤔
Ok, jetzt mit „seit der“ passt der Text 👍
Wäre noch interessant zu wissen, ob die Laufstrecke auch wirklich die volle Distanz hatte. Aber so oder so ne starke Leistung.
Laut mehrerer Strava Aufzeichnungen 42km
2:30 std
come on…
41,85 km sagt die Strava-Aufzeichnung von Patrick Lange. Im ersten Moment hätte ich es auch auf eine sicherlich zu kurze Strecke geschoben. Aber das ist echt beeindruckend…chapeau!
Leute denkt mal nach. Ironman(ticker) sagt, dass er bei km 34,7 02:08:37h war. Im Ziel nach 42,2km hatte er 02:30:32h stehen.
Dementsprechend müsste er 7,5km in 21:55min gelaufen sein. Macht 02:55er Pace.
Nie im Leben!
Die 34,7 km Marke könnte auch falsch gesetzt sein.
Es ist schade, dass bei so einem Resultat von Patrick Lange trotzdem noch über Dinge wie korrekte Streckenlänge etc. diskutiert wird. Man muss bei dem Starterfeld die Laufzeit einfach mal im Verhältnis zu den anderen Laufzeiten sehen und darf dann gerne einfach neidlos anerkennen: Wahnsinn, Patrick Lange!
Ach, gar nicht… eher pure Ungläubigkeit ob der Leistung. Und da es ja nicht selten bei Langdistanzen ist, drängt sich die Frage natürlich auf. Wäre ja auch bei 41 km noch ne super Leistung.
Noch beeindruckender bei ca 42km. Daran, dass man mittlerweile anscheinend unter 2:40 laufen muss, hat man sich ja schon gewöhnt, aber 2:30…
Zudem 4 (!) Athleten unter 02:38h. Ohne Frodo, Blumi, Iden etc….
Wer wirklich denkt, dass diese Strecke 42,2 km hatte, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann
ist halt auch ein krasser leistungssprung um 7min oder so. und das auf dem niveau
Naja, gibt ja genug Aufzeichnungen bei Strava. Klar hatte die Strecke nicht exakt ausgemessene 42195m, aber mehr als ein paar hundert Meter zu kurz war die nicht.
Für Denis Chevrot war das nebenbei nicht nicht mal eine neue Langdistanz-Marathon PB.
Und auch Greg Barnaby ist die Zeit durchaus zuzutrauen.
die streckenlänge habe ich doch gar nicht angezweifelt…
War ja auch ne Antwort auf Uwe und nicht auf dich (wie man auch an der Einrückung erkennt) 🙂
Wahnsinn wie man mit dem Alter immer besser wird. Beeindruckende Leistung, wenn er jetzt noch besser schwimmen lernt wird’s vll nochmal was mit Hawaii…
Da hat jemand nicht aufgepasst. Schwimmen kann er. Kommt knapp nach Angert aus dem Wasser. Beim Radfahren verliert er ein bisschen Zeit.
Deshalb hat er auf Hawaii ja auch den Kontakt zur 20 köpfigen Spitzengruppe verloren…
Immer kürzere Strecken hat nen Bart bis in den Keller. Veranstalter wollen gerne neue Rekorde ermöglichen und ob Pro oder Non-Pro gehen lieber dahin wo Rekorde leichter möglich sind, besser für die PR. Die Toleranz wird vermutlich immer mehr mehr ausgereizt werden solange nicht genauestens vermessen wird. 3,28/ 108/ 24,2 sind doch genau die gleichen Zahlen! Und SELEKTIVE Klassiker wie Embrun LD (da würd ich mal gerne die WM sehen) werden aussterben!