Das Laub fällt von den Bäumen und die Straßen sind mitunter nass. Das bedeutet, dass die Zeit des Rollentrainings beginnt. Doch wie gehst du mit den Bedingungen um, wenn du weiterhin draußen unterwegs sein willst?
Bunte Blätter vor strahlend blauem Himmel, frische Luft und ein besonderes Naturerlebnis: Der Herbst hat sehr schöne Seiten. Nasse und verdreckte Straßen, Wind und feuchtes Laub auf der Fahrbahn mag dagegen wohl niemand. Oftmals ist der Smarttrainer allein aus Sicherheitsaspekten und bei schlechten Lichtverhältnissen die bessere Alternative. Man muss jedoch nicht bis zum Frühjahr auf das Radfahren draußen verzichten, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Wetterfestes Rad
Der Spaßfaktor bei nicht ganz optimalen Bedingungen steht und fällt mit der passenden Ausrüstung. Wer bereits nach einer halben Stunde friert, nasse Füße hat und das Rad wegen Rutschgefahr am liebsten um die Kurve tragen will, wird wenig Freude haben. Die beste Wahl im Herbst und Winter ist oft das Gravel- oder Mountainbike. Du kannst damit abseits der asphaltierten Wege unterwegs sein. Wenn diese nass und dreckig sind, fühlt sich ein Gravelbike dort ebenso wohl. Wer (noch) kein Gravelbike besitzt und sich keines anschaffen möchte, kann mit der einen oder anderen Modifikation auch das Rennrad winterfest machen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Reifenwahl. Ganzjahresreifen (zum Beispiel der „4 Season“ von Continental) bieten mehr Grip und einen deutlich höheren Pannenschutz als klassische Pneus, die auf einen geringen Rollwiderstand abzielen. Achte darauf, dass du diese Reifen in möglichst breiter Ausführung wählst, um mit weniger Luftdruck fahren zu können. Das erhöht den Komfort und verbessert die Haftung auf der Straße. Mindestens 28 Millimeter sollten es sein, was bei Rädern mit Scheibenbremse problemlos passen sollte.
Noch ein Tipp: Lege dir ein Schutzblech zu. Ein nasser Hintern ist wirklich kein angenehmer Zustand. Und den gibt es ohne Schutzblech quasi direkt nach dem Losfahren, wenn die Straße noch nicht trocken ist. Die Mindestanforderung ist ein sogenannter Ass-Saver, seine Aufgabe ist selbsterklärend. Er besteht in der Regel aus Plastik und kann ganz einfach direkt unter dem Sattel befestigt und wieder entfernt werden. Für kleines Geld bietet ein Ass-Saver einen großen Mehrwert. Wer viel und lange bei miserablen Bedingungen fahren will, sollte in ein vollständiges Schutzblech investieren, das Vorder- und Hinterrad bedeckt.
Angemessene Kleidung
Die Zeit von kurz/kurz ist leider vorbei. Wenn du gesund durch den Herbst und Winter kommen und nicht nur indoor fahren willst, kommst du daher nicht drumherum, dir wetterfeste Kleidung zuzulegen. Beinlinge sind das Mindeste, damit kommst du auf der Temperaturskala schon recht weit. Unverzichtbar ist eine gute Jacke. Es muss keine Winterjacke sein, sie sollte aber unbedingt winddicht, wasserabweisend (oder sogar wasserdicht) und atmungsaktiv sein. Achte darauf, sie nicht zu klein zu kaufen. Dann kannst du per Zwiebelprinzip und mit verschiedenen Baselayern noch etwas nachrüsten. Wenn es kälter wird, hast du genügend Bewegungsfreiheit und zudem eine höhere Wärmeleistung. Das letzte Essential, neben Handschuhen, einem Stirnband und Halstuch, sind Überschuhe. Sie sorgen für trockene, bestenfalls auch warme Füße, wenn es von oben oder unten nass und dreckig wird. Dass du deine Radschuhe nicht putzen musst, ist ein weiterer Pluspunkt.
Sicher fahren
Wenn die äußeren Umstände hinsichtlich der Ausrüstung stimmen, kommt natürlich noch das Fahren selbst. Es macht hier definitiv einen Unterschied, ob du auf perfekt asphaltierten, sauberen und trockenen Straßen fährst oder auf nassen Wegen, möglicherweise auch über Laub und Schmutz. Mit Scheibenbremsen bist du bei derartigen Bedingungen auf jeden Fall besser bedient als mit Felgenbremsen. So oder so: Vorausschauendes Fahren ist angesagt. Das gilt nicht nur im Hinblick auf das Bremsen und möglicherweise längere Bremswege, sondern auch bei Kurven. Bremse rechtzeitig vorher, auf keinen Fall in einer Kurve. Bei ungemütlichen Bedingungen bietet es sich ohnehin an, die Geschwindigkeit zu reduzieren; schließlich steht die Sicherheit an erster Stelle. Auf nassem Laub oder Dreck solltest du ebenfalls nicht oder nur leicht bremsen, sonst wird die Fahrt zur Rutschpartie und du liegst schlimmstenfalls auf der Nase. Einfach weiterrollen, ruckartige Bewegungen vermeiden und ruhig bleiben, dann geht nichts schief. Wie du abseits der Straßen sicher unterwegs bist, haben wir hier für dich zusammengefasst.