Enormer Druck auf die führenden Athleten, weinende Profis und Zuschauer, die sich über Rennen mit großem Spannungsbogen freuen konnten, auch weil die Übertragung Verbesserungen aufwies. Die fünf Takeaways vom Finale der T100-Serie.
1TV-Übertragung: Versprechen eingelöst
Viel hatte die Professional Triathletes Organisation (PTO) vor Saisonbeginn versprochen, wenn es um die Qualität der TV-Berichterstattung ging. Und bisher wenig gehalten – bis zum Finale in Dubai. Dort scheint der Knoten geplatzt zu sein, die Übertragung (die übrigens über die PTO-Seite kostenlos auch nach Deutschland gestreamt wurde) hat endlich Spaß gemacht! Triathlon zwar vor den Toren der Stadt und weitestgehend ohne Zuschauer, aber immer mit imposanter Skyline inklusive des höchsten Wolkenkratzers der Welt, dem Burj Khalifa, im Hintergrund. Interessante Einblicke in das Equipment und die Entwicklung des Rennens auf der Radstrecke, auch in der Tiefe – nicht nur die führenden, auch zurückliegende Athleten kamen ins Bild und dazu passende Experten zu Wort. Die Expertise eines wortgewitzten Jan Frodeno im internationalen Stream und ein engmaschiges Livedaten-Netz. Wenn man nur nicht immer auf dem prozentualen Anteil der aktuellen Herzfrequenz an der Hfmax festhalten, sondern für uns als Zielgruppe relevante Daten wie die aktuelle Leistung in Watt zeigen würde, wäre es fast perfekt. Weiter so!
2Glück des Tüchtigen
Ich finde den allerletzten Kommentar („Was man nicht alles für den Gehaltsscheck tut!“) vollkommen überflüssig und auch respektlos! Triathleten stehen nicht im Verdacht, über alle Maßen abkassieren zu wollen. Das Preisgeld für einen Ironman-WM-Titel ist schon lächerlich, verglichen mit anderen Sportarten (von Fußball will ich gar nicht anfangen!). Die Möglichkeit, die eigenen Finanzen durch so ein populäres Event noch einmal aufzubessern ist den Athleten, die ihre Karriere unter nicht geringen Opfern aufgebaut haben (sowohl mentale als auch soziale Entbehrungen als auch finanzielle Opfer) von meiner Seite von Herzen gegönnt!
Im übrigen sollte man mit dem Steinewerfen auch etwas vorsichtig sein, wenn man den Lesern des Tri-Mag-Heftabos nochmal monatlich Geld abverlangt, um die triathlon+-Seiten lesen zu „dürfen“!
Auch wir gönnen jedem Athleten selbstverständlich sein und ihr Gehalt – die Formulierung ist vielleicht von den Redakteuren etwas zu lässig ausgefallen und ich kann die Kritik daran akzeptieren. Wenn sich jemand dadurch auf den Schlips getreten fühlt, möchten wir uns dafür entschuldigen. Für die Berichterstattung über die T100 Dubai haben wir am Wochenende die Rennen live verfolgt, heute darüber diskutiert und unter anderem diesen Beitrag veröffentlicht. Die Berichte selbst über das Rennen sind, wie auch der Podcast morgen dazu, für alle frei zugänglich. Das alles ist unsere Arbeit, die machen wir gern, aber auch wir bekommen dafür ein Gehalt. Und dieses Gehalt muss irgendwo auch „verdient“ werden. Dafür reichen bei allseits gestiegenen Kosten und immer mehr Rennen heute Werbeeinnahmen allein nicht mehr aus. triathlon+ ist ein zusätzliches (und freiwilliges) Angebot, das wir immer weiter verfeinern und ausbauen werden. Damit sind wir in der Medienwelt nicht die einzigen.
Hallo Frank, Danke für Deine Antwort. Der Vergleich mit anderen Medienunternehmen mit Bezahlschranke hinkt aber meiner Ansicht nach. Z.B. habe ich als Spiegel+-Abonnent Zugriff auf das komplette Magazin im ePaper-Format. D.h., ich bezahle nicht zweimal, wenn ich vollen Zugriff auf alle Artikel haben will. Das Einzelheft von triathlon am Kiosk kostet 7,50 Euro. Zusätzlich werden monatlich für triathlon+ nochmal 9,95 verlangt. Und es gibt nicht, wie z.B. bei power & pace die Möglichkeit, eine Ermäßigung für Abonnenten zu bekommen!
Bei triathlon+ interessieren mich meistens einzelne Artikel. Das Dilemma hier ist, dass ich trotzdem die volle Monatsgebühr zahlen muss, weil diese Artikel auch nicht im Magazin erscheinen werden! Das empfinde ich als ziemlich ärgerlich!
Umso mehr ärgert mich dann ein flapsiger Kommentar wie der, der das eigentliche Thema meines Kommentars war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei 99% aller Profi-Triathleten nicht das Geld im Vordergrund steht! Und wenn für ein paar ausgewählte Profis dann auch mal ein Zahltag ansteht, finde ich das nur gerecht und angemessen.