Reifenpanne, Magenprobleme, schlechte Tagesform – Gründe für ein DNF gibt es viele. Für einen Athleten endete die Teilnahme am Ironman Lake Placid jedoch mit einer Verhaftung.
Viele Triathletinnen und Triathleten können nachvollziehen, wie schwierig es ist, ein so zeitintensives Hobby mit einem Familienleben zu vereinbaren. Das gilt nicht nur für den Trainingsalltag, sondern auch für Renntage, bei denen der oder die Aktive für mehrere Stunden (oder nahezu einen ganzen Tag) auf der Strecke unterwegs ist.
Die Doppelrolle als Vater und Athlet führte einen Agegrouper beim Ironman Lake Placid am vergangenen Wochenende in Polizeigewahrsam. Wie die Lokalzeitung Adirondack Daily Enterprise berichtet, wurde der 44-jährige Harvey F. Tong am vergangenen Sonntag während des Ironman Lake Placid verhaftet. Der Grund: Er soll seinen neunjährigen Sohn für mehrere Stunden unbeaufsichtigt gelassen haben, während er selbst am Rennen teilnahm.
Die Polizei erhielt einen Hinweis auf ein Kind, das sich allein im VIP-Bereich aufhielt. Es war zwar nicht in Not, jedoch ohne Begleitung unterwegs. „Es war davon auszugehen, dass nur Vater und Sohn in der Stadt waren – und keine weiteren Familienangehörigen oder Freunde“, wird der stellvertretende Polizeichef zitiert. Die Ermittlungen ergaben, dass der Vater ein VIP-Ticket für seinen Sohn gekauft hatte. So begann ein ungewöhnlicher Einsatz inmitten eines Ironman-Rennens.
Gerichtsverfahren droht
Die Polizei lokalisierte Tong mithilfe des Ironman-Teams. Das Schwimmen hatte er in 1:47 Stunden beendet und die Radstrecke in 8:16 Stunden hinter sich gebracht. Tong wurde anschließend in der zweiten Wechselzone verhaftet. Ihm droht nun ein Verfahren wegen Gefährdung des Kindeswohls, und er muss sich zu einem späteren Zeitpunkt vor dem Amtsgericht verantworten. „Wenn man ein Kind mit zum Ironman bringt, sollte man nicht erwarten, dass das VIP-Zelt den Babysitterdienst übernimmt“, so die Polizei.