Montag, 19. Mai 2025

Ventil-Revolution? Schwalbes „Clik Valve“ soll neue Maßstäbe setzen

Kinderleichtes Pumpen verspricht der Hersteller mit seinem neuen SCV-Ventli. Und sieht darin mittelfristig einen neuen Industriestandard.

Niels Flemm Ventil und Pumpenkopf werden einfach verbunden: Beim Schwalbe Clik Valve sorgt ein Klick-System für kinderleichte Bedienung.

Immer mal wieder hat die Industrie im Laufe der Jahre versucht, mit neuen Pumpenköpfen das Befüllen von Fahrradreifen mit Luft zu vereinfachen. Richtig reibungslos funktioniert es dennoch häufig genug nicht. Und dennoch hat sich bislang kaum jemand an die Wurzel der Schwierigkeiten herangetraut. Die Verbindung zwischen Pumpe und Luftkammer: das Ventil. Jetzt hat Schwalbe mit dem neuen „Clik Valve“ (SCV) nach eigener Aussage nichts anderes als eine „Revolution für Fahrradventile“ vorgestellt. Die Idee dahinter: Im Gegensatz zu Sclaverand-, Dunlop- oder Autoventil soll das Pumpen von Fahrradreifen dank eines intuitiven Klick-Systems kinderleicht werden.

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Kinderleichte Idee

Auf diese naheliegende Überlegung kam John Quintana, um seinen Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Fahrräder selbst aufpumpen zu können. Laut Hersteller war er „genervt davon, dass es für sie mit den ‘alten‘ Ventilen einfach zu kompliziert war“. Und zwar in doppelter Hinsicht, sowohl technisch als auch aus Platzgründen am Kinderrad. Quintana habe Prototypen des Klicksystems mit seinen Kindern ausprobiert, die zu begeisterten Testern wurden, und startete eine Zusammenarbeit mit Schwalbe.

Niels Flemm Stabile Verbindung: Der Luftdurchfluss soll beim SCV um 50 Prozent größer als beim bisher geläufigen SV-Ventilen sein.

Das neue Schwalbe Clik Valve solle mittelfristig neuer Industriestandard werden, gibt das Unternehmen als Ziel an. Der zugehörige Pumpenkopf lasse sich mit wenig Kraft auf das Ventil draufklicken und nach erfolgreichem Pumpen kinderleicht wieder abziehen – ein denkbar einfaches Handling, das sogar mit nur zwei Fingern möglich sein soll. Weitere Vorteile: Es bestehe keine Gefahr von Luftverlust mehr und Verschleißspuren am Pumpenkopf gehörten der Vergangenheit an. Während bei anderen Pumpen der Kopf bei häufigerem Gebrauch schlechter zu bedienen ist, bleibe die Funktion beim SCV gleich. Für die Tubeless-Nutzung biete das neue Ventil einen weiteren Vorteil, da der Luftdurchfluss im Vergleich zum bisher geläufigen SV-Ventil um 50 Prozent höher sei.

Umrüstset für alle Ventile

Für Interessierte, die auf die neue Technik setzen möchten, bietet Schwalbe im ersten Schritt Umrüstsets für alle bestehenden Ventile und die meisten Pumpen an. Dafür muss laut Hersteller bei Sclaverand-, Dunlop- und Tubeless-Ventil lediglich der Ventileinsatz getauscht werden. Für das Autoventil gebe es einen Adapter, der über das Ventil geschraubt werden muss und wieder abgeschraubt werden kann. Damit sei es weiterhin möglich, den Reifen an Tankstellen mit Luft zu befüllen. Der Pumpenkopfadapter lasse sich in aktuellen Pumpen integrieren (durch Spannen oder Einschrauben), das gilt auch für Handpumpen. Das SCV lasse sich gleichzeitig mit normalen SV-Pumpen bepumpen. Dank dieser Reverse-Kompatibilität ist man in keiner Situation aufgeschmissen. Im Umrüstset enthalten sind der Pumpenkopfadapter oder Pumpenkopf sowie eine neu designte Staubkappe. SKS biete bereits eine eigene Pumpe an. Weitere Pumpenhersteller werden laut Schwalbe folgen. Die Firma selbst wird bald erste Schläuche mit Schwalbe Clik Valve produzieren.

So funktioniert die Umrüstung

Am Ventil:
SV+DV: Einfach den aktuellen Ventileinsatz herausschrauben (Werkzeug für SV liegt bei) und das SCV von Hand reinschrauben, schon ist das Ventil bereit.
AV: Der Adapter für das SCV lässt sich einfach auf das Autoventil aufschrauben.

An der Pumpe:
Den Adapter in den AV-Pumpkopf integrieren (spannen oder einschrauben). Anschließend ist die Pumpe „Clik-bereit“.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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