Arthur Horseau erlebte eine schwierige Saison: Bei fünf Starts verbuchte er drei DNFs. Nun muss er auch für die Ironman-WM absagen – eine harte Entscheidung.
Nils Flieshardt / spomedis Arthur Horseau bei der Ironman-WM 2023. Am Ende wurde der Franzose Sechster.
„Körperlich und vor allem mental war diese Saison eine echte Herausforderung, mit einer Reihe von Missgeschicken und Schmerzen. An jeder Hürde bin ich zu Fall gekommen“, schreibt Arthur Horseau in seinem Statement auf Instagram. Neben seinem zweiten Platz und der Hawaii-Quali beim Ironman Austria kam er bei drei Rennen nicht ins Ziel: den Miami T100, dem Ironman Vitoria-Gasteiz und bei der Langdistanz-WM von World Triathlon. Beim französischen Triathlon Royan wurde er nur 21. „Hawaii war für mich das Licht am Ende des Tunnels, die Hoffnung, eine harte Saison zu retten. Doch seit meiner Ankunft auf der Insel vor mehr als 15 Tagen kämpfe ich ständig gegen einen Körper, der nicht mehr mitmacht, und ich bin erschöpft“, so der 31-Jährige.
Alles auf Neuanfang
„Ich habe mich allen notwendigen Tests unterzogen, nach Lösungen gesucht und versucht, alles Notwendige zu tun, um weiterzumachen, aber mein Körper ist abwesend, er reagiert nicht mehr“, schreibt er weiter. „Es bricht mir das Herz, diese Entscheidung zu treffen, und ich werde sie immer bereuen. Aber heute habe ich nicht mehr die Mittel, um dieses Ziel zu verfolgen.“
Nun wolle Horseau einen Schritt zurück machen, sich Zeit lassen und anschließend gestärkt in die neue Saison starten. Das bedeutet für ihn aber noch keine vorzeitige Abreise aus Kailua-Kona. Denn dort wolle er noch seinen Freund, Trainingskollegen und amtierenden Weltmeister Sam Laidlow unterstützen.
Alii Drive, Queen K Highway und Energy Lab: Drei Orte, die jedes Jahr im Oktober von Triathleten aus der ganzen Welt bewältigt werden müssen. Diese mythischen Asphaltbänder sind große Herausforderungen auf der Strecke. Ein Blick auf die legendären Orte der Ironman-Weltmeisterschaft.
Frank Wechsel / spomedis Die gelbe Fahrbahnmarkierung zieht sich die Straße entlang. Der Kontrast könnte zum schwarzen, durch die Sonne aufgeheizten Asphalt nicht größer sein.
Drei Orte, eingefangen mit der Kamera, um die Schönheit und Brutalität der Landschaft zu verdeutlichen. Außerhalb der Ironman-Weltmeisterschaft mögen es normale Straßenabschnitte sein. Doch während der zwei Wochen vor und während der Weltmeisterschaft strömt hier eine ganz eigene Energie, die so sonst nicht spürbar ist. Wer schon einmal vor Ort war, wird das verstehen. Ansonsten: einfach von den Bildern anstecken lassen.
Alii Drive
Der Triathletentraum
Frank Wechsel / spomedis An schicken Grundstücken und Häusern vorbei – der rechte Fahrstreifen ist am Renntag für die Läufer gesperrt.
Küstenstraßen üben an sich schon einen Reiz aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass der Alii Drive in Kailua-Kona kein Fan-Problem hat. Doch blickt man mit den Augen eines Triathleten auf die gut elf Kilometer zwischen der imaginären Finishline und dem Anstieg am südlichen Ende, ist keine differenzierte Bewertung mehr möglich. Denn dass Liebe blind macht, ist nun wirklich nichts Neues.
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Mitfavorit Mika Noodt muss kurzfristig auf seinen Start beim T100-Rennen am Lake Las Vegas verzichten. Schuld ist ein Radunfall, bei dem er von einem Auto erfasst wurde.
Alex Polizzi Mika Noodt zählte zum Favoritenkreis bei den Las Vegas T100, nun muss er auf seinen Start verzichten.
Diese USA-Reise hatte sich Mika Noodt anders vorgestellt. Der 24-Jährige war bereits frühzeitig in die Staaten gereist, um in der Höhe von Flagstaff (Arizona) die unmittelbare Wettkampfvorbereitung auf die Las Vegas T100 zu absolvieren. Doch während der letzten Trainingsausfahrt kam schließlich alles anders.
Sturz bei 45 km/h
Bei einer Geschwindigkeit von etwa 45 Kilometern pro Stunde wurde Noodt von einem Auto angefahren und stürzte. „Es scheinen zum Glück keine richtig ernsthaften Verletzungen zu sein, alle Knochen fühlen sich heil an. Nur meine Hüfte und Schulter sind ziemlich aufgeschürft“, berichtet er auf seinem Instagram-Kanal. Ein Start am kommenden Samstag sei nicht möglich. Angesichts des bisherigen erfolgreichen Saisonverlaufs wolle er kein Risiko für die langfristige Gesundheit eingehen, so Noodt. „Hoffentlich bin ich bis zum Rennen in Dubai wieder fit.“
Mika Noodt war einer von fünf deutschen Athleten, die für das Rennen am Lake Las Vegas auf der Starterliste standen und zählte nach seinem dritten Platz auf Ibiza zu den Favoriten. Er wird nun die Heimreise nach Deutschland antreten, um bildgebende Verfahren durchführen zu lassen und sobald wie möglich mit den notwendigen Behandlungen zu beginnen.
Bei der U23-WM auf der Kurzdistanz haben sich die Ungarin Karolina Helga Horváth und der Spanier David Cantero die Titel gesichert. Henry Graf erreichte das Ziel als starker Fünfter, Julia Bröcker verpasste als beste Deutsche die Top 15 knapp.
World Triathlon Henry Graf hat bei der U23-WM in Torremolinos mit Platz fünf das beste deutsche Ergebnis erzielt (Archivbild).
Ein Sieg vor heimischem Publikum ist immer etwas Besonderes. Dieses Erlebnis war heute dem Spanier David Cantero in Torremolinos bei der U23-Weltmeisterschaft vergönnt. Das Rennen wurde über die olympische Distanz mit 1.500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen ausgetragen.
Abschluss in der U23 für Henry Graf
Angetrieben durch die Zuschauer konnte sich David Cantero beim Laufen einen Vorsprung erarbeiten, den er stetig ausbaute. Nach 1:45:12 Stunden erreichte er schließlich das Ziel. Den Zieleinlauf konnte der 21-Jährige richtig auskosten, denn die Verfolger ließen auf sich warten. 34 Sekunden nach Cantero folgte schließlich ein Athlet, der mittlerweile auch auf der Mitteldistanz Aufsehen erregt: Panagiotis Bitados aus Griechenland. Gergely Kiss aus Ungarn belegte nach 1:46:11 Stunden schließlich Rang drei. Der Franzose Jules Rethoret wurde Vierter (1:46:21 Stunden), Henry Graf schaffte den Sprung in die Top fünf und erzielte damit das beste Ergebnis aus deutscher Sicht (1:46:27 Stunden). Für den 22-Jährigen war es die letzte Saison in der U23-Wertung. Jan Diener belegte mit gut drei Minuten Rückstand auf den Sieger Platz 14 (1:48:18 Stunden).
Julia Bröcker landete als beste Deutsche auf Platz 16.
Bei den Frauen ging es deutlich knapper zur Sache. Mit einer harten Tempoverschärfung kurz vor der Ziellinie setzte sich Karolina Helga Horváth aus Ungarn in 1:57:13 Stunden durch. Nur vier Sekunden später folgte Zuzana Michalickova aus der Slowakei (1:57:17 Stunden) und die Portugiesin Maria Tomé komplettierte das Podium nach 1:57:17 Stunden. Die Olympiateilnehmerin Cathia Schär aus der Schweiz belegte Platz vier (1:57:30 Stunden). Die beiden deutschen Starterinnen Julia Bröcker und Jule Behrens liefen kurz hintereinander ins Ziel. Bröcker belegte nach 2:00:47 Stunden Platz 16, Behrens positionierte sich nach 2:01:04 Stunden auf Platz 18 ebenfalls in den Top 20.
Für Profis gibt es mehrere Möglichkeiten, um einen Platz für die Ironman-WM zu erhalten. Der Rennveranstalter hat diese Optionen nun zum Teil angepasst.
Frank Wechsel / spomedis Als Profi nach Kailua-Kona? Dieses Ziel kann man auf unterschiedliche Art erreichen. Vorteile haben diejenigen, die bereits einen WM-Titel aus den vergangenen Jahren vorweisen können.
Grundsätzlich gilt für Profis, dass sie sich im Rahmen einer Ironman-Langdistanz für die Weltmeisterschaft qualifizieren können. Allerdings nur, wenn das Rennen überhaupt ein Profifeld vorsieht. Dort gibt es dann eine festgelegte Anzahl an Slots, gleichzusetzen mit den WM-Startplätzen, die pro Altersklasse verteilt werden. Die Slots werden bei den Profis im Rahmen der Siegerehrung nach Platzierung verteilt. Um den Platz anzunehmen, müssen Athletinnen und Athleten persönlich anwesend sein, eine Übertragung des Startplatzes auf eine andere Person oder die Verschiebung auf ein anderes Jahr sind nicht möglich (bis auf Einzelfälle). Zu Ausnahmeregelungen später mehr. Der Qualifikationszeitraum für die Weltmeisterschaften 2025 hat am 19. August 2024 begonnen und läuft bis zum 17. August 2025.
Qualifikationsrennen für die Ironman-WM 2025 | Profis
Events ab Ironman Hawaii 2024
Datum
Event
Slots Männer
Slots Frauen
26. Oktober 2024
Ironman-WM Hawaii (Männer)
1 (Weltmeister)
–
24. November 2024
Ironman Cozumel
5
5
1. März 2025
Ironman Neuseeland
4
4
30. März 2025
Ironman Südafrika
5
5
26. April 2025
Ironman Texas
5
5
17. Mai 2025
Ironman Lanzarote
3
3
1. Juni 2025
Ironman Hamburg
–
5
15. Juni 2025
Ironman Cairns
5
5
15. Juni 2025
Ironman Klagenfurt
3
–
22. Juni 2025
Ironman Les Sables d’Olonne
–
3
29. Juni 2025
Ironman Frankfurt
5
–
13. Juli 2025
Ironman Vitoria-Gasteiz
–
3
20. Juli 2025
Ironman Lake Placid
4
4
27. Juli 2025
Ironman Leeds
3
–
16. August 2025
Ironman Kalmar
–
1
17. August 2025
Ironman Kopenhagen
1
–
Fünf-Jahres-Validierung fällt weg
Als amtierende Weltmeisterin oder amtierender Weltmeister hatte man bislang einen WM-Startplatz für das Folgejahr sicher, musste diesen allerdings innerhalb des Qualifikationszeitraums validieren, indem sie oder er eine Ironman-Langdistanz „kompetitiv ins Ziel bringt“. Diese Validierung fällt nun weg. Laura Philipp ist also automatisch für die Weltmeisterschaft 2025 qualifiziert, ohne vorher noch einen Ironman absolvieren zu müssen. Für den noch zu ermittelnden Weltmeister gilt dies ebenso. Das ist aber nur für die WM im nächsten Jahr der Fall. Die Fünf-Jahres-Regelung, die bisher für die Weltmeister galt, wurde von Ironman gestrichen. Champions sind somit nur für das Folgejahr qualifiziert und nicht für die nächsten fünf WMs.
Auch Athleten auf den Plätzen zwei und drei hatten in den vergangenen Jahren Slots für die nächste WM sicher. Dies wurde ebenfalls gestrichen. Nach einer Podiumsplatzierung (außer dem Sieg) haben die Sportlerinnen und Sportler somit keinen Anspruch mehr auf einen Startplatz.
Qualifikation für amtierende Weltmeister
Auch ehemalige Weltmeisterinnen und Weltmeister werden im Hinblick auf einen garantierten Startplatz berücksichtigt. Sie erhalten automatisch einen Slot für die folgenden fünf Jahre, müssen diese jedoch validieren (abgesehen vom Folgejahr des Titelgewinns, siehe oben). Das bedeutet, dass Weltmeisterin und Weltmeister von 2019 (Anne Haug und Jan Frodeno) noch automatisch zum Start 2025 berechtigt sind, wenn sie ein Validierungsrennen absolvieren – eine gültige Profilizenz vorausgesetzt. Lucy Charles-Barclay und Sam Laidlow (Weltmeisterin und Weltmeister 2023) können den Slot mit einer Validierung noch bis einschließlich 2028 in Anspruch nehmen.
Etwas komplizierter wird es, wenn ein Weltmeister den Sieg innerhalb der Fünf-Jahres-Frist wiederholt. Wenn beispielsweise Gustav Iden (Weltmeister 2022) in zehn Tagen den Titel in Kailua-Kona holt, hat er zwei Optionen. Er kann den Slot für 2025 direkt annehmen, ohne ihn validieren zu müssen. In diesem Fall würden allerdings alle noch verbleibenden „Einladungen“ verfallen und er müsste sich jedes Jahr regulär qualifizieren. Die zweite Möglichkeit ist, die Fünf-Jahres-Regelung zu nutzen. Iden hätte dann für die Jahre 2025, 2026 und 2027 einen Startplatz für die Weltmeisterschaft, müsste jedoch jedes Jahr ein Validierungsrennen absolvieren. Bei diesem müsste er dann nicht bei der Slotvergabe berücksichtigt werden.
Regelung bei Schwangerschaft
Wenn sich eine Athletin innerhalb des Qualifikationszeitraums 2025 einen WM-Slot sichert und schwanger wird, kann sie diesen Slot auf das Rennen im Jahr 2026 verschieben.
Deutsche Schlager, Elvis-Kitsch, inseltypische Folklore auf der Ukulele oder Popmusik von Katy Perry: Hawaii inspirierte im Laufe der Jahrzehnte viele Musiker zu einer ganzen Bandbreite an Songs. Ein kleiner Überblick: So klingt Hawaii.
Moritz Sonntag Als sie noch klein war, hieß sie Ukulele: Musik spielt auf Hawaii eine große Rolle – und gehört zum Lebensgefühl der Insel immer dazu.
„Es gibt kein Bier auf Hawaii“. Das wollte uns der Bandleader, Sänger und Komponist „Paulchen“ Kuhn einst weismachen. Sein erfolgreicher Bierzelt-Schunkler erreichte 1963 Platz fünf der deutschen Hitparade und ist auch mehr als 60 Jahre später immer noch das Erste, was vielen Leuten hierzulande reflexartig beim Stichwort „Hawaii“ einfällt. Um dann sofort dieses Lied anzustimmen.
Dabei ist der Refrain natürlich Quatsch. Und bereits beim ersten Ironman auf Hawaii im Februar 1978 von Triathleten eindrucksvoll widerlegt worden. Denn damals tranken die Sportler während des Rennens Bier auf offener Straße. Der US-Amerikaner John Dunbar, der diesen Wettkampf 1978 lange anführte und am Ende Zweiter wurde, griff beim Laufen zum Bier, weil seine Betreuer kein anderes Getränk mehr anbieten konnten. Kurzum: Es gibt Bier auf Hawaii!
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Sie ist die dominante Athletin über die Mitteldistanz: Die US-Amerikanerin Taylor Knibb zählt auch beim Heimrennen am Lake Las Vegas zu den Siegkandidatinnen. Welche Athletin kann ihr in der Mojave-Wüste das Wasser reichen?Der Favoritinnencheck.
That Cameraman / T100 Voller Fokus auf den nächsten Sieg: Taylor Knibb auf der Radstrecke beim Rennen San Francisco T100.
Die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza ist noch nicht einmal einen Monat her, und nun folgt bereits das zweite Rennen der T100-Series seit der WM. Während auf Ibiza einige Stars der Langdistanz aufgrund der Weltmeisterschaft nicht am Start waren, gibt es in Las Vegas für die Frauen keine Terminkollisionen. Dennoch fehlen ein paar namhafte Vertragsathletinnen: Ashleigh Gentle, die aktuell führende Athletin der T100-Series, und die ehemalige Ironman-Weltmeisterin Lucy Charles-Barclay. Die Britin hatte ihren Start bei der Ironman-Weltmeisterschaft und dem eine Woche später stattfindenden T100-Rennen auf Ibiza aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Jetzt musste die 31-Jährige auch für das Rennen vor den Toren der Glücksspielmetropole die Reißleine ziehen. Die muskulären Probleme scheinen bis jetzt nicht komplett ausgeheilt zu sein, sodass ein Start wenig Sinn ergeben würde.
Weitere Vertragsathletinnen, die die Reise in die Mojave-Wüste nicht auf sich nehmen, sind Imogen Simmonds (SUI), Katrina Matthews (GBR), Chelsea Sodaro (USA) und Amelia Watkinson (NZL). Davon profitieren einige Athletinnen, die bisher nicht mit einer Wildcard belohnt worden sind: Marlene De Boer (NED), Julie Iemmolo (FRA), Hanne De Vet (BEL), Cecilia Perez (MEX) und die finnische Rekordhalterin über die Langdistanz Tiina Pohjalainen feiern ihr Debüt in der Serie.
Arrivierte Athletinnen für den Sieg
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Vor 20 Jahren triumphierte Normann Stadler erstmals beim Ironman Hawaii und schrieb damit Triathlongeschichte. In der aktuellen Ausgabe der triathlon spricht er über seinen historischen Sieg, die Rivalitäten seiner Zeit und die Entwicklungen im Sport seither.
Am 16. Oktober 2004 krönt sich Normann Stadler zum zweiten deutschen Hawaii-Sieger.
Heute vor zwanzig Jahren krönte sich „Überbiker“ Normann Stadler zum Hawaii-Sieger. Damit war er der zweite Deutsche nach Thomas Hellriegel, der das legendäre Ironman-Rennen gewinnen konnte. In 8:33:29 Stunden feierte Stadler den Erfolg, von dem er 17 Triathlonjahre lang geträumt hat. Endlich hatte sein Stil, den Ironman Hawaii zu gestalten, gefruchtet: „Ich habe sechs Jahre lang versucht, das Rennen auf dem Rad zu entscheiden“, sagt Stadler. „Heute ist meine Taktik aufgegangen.“ Ein Jahr später musste der Mannheimer wegen eines Defekts auf der Radstrecke aussteigen, 2006 wiederholte er seinen Triumph.
Anlässlich des Jubiläums haben wir ein ausführliches Interview mit dem „Norminator“ geführt. Dieses ist in voller Länge in der aktuellen triathlon 224 zu lesen. In dem exklusiven Gespräch blickt er auf diesen unvergesslichen Tag zurück und verrät, wie er trotz Verletzungen und Rückschlägen seine Schwächen in Stärken umwandelte. Stadler spricht über die Rivalitäten der damaligen Zeit, den Wandel des Triathlonsports und wie er heute mit Themen wie Professionalität, Transparenz und Doping umgeht. Außerdem gibt er persönliche Einblicke in sein Leben nach der aktiven Karriere, seine Werte und seine Rolle als Vater.
Nächster Halt: Las Vegas. Etwas außerhalb der Sin City finden am Wochenende die nächsten Rennen der T100-Tour statt. Bei den Männern sind so viele Deutsche wie noch nie zuvor am Start. Schafft es einer von ihnen nach ganz vorn?
Bartlomiej Zborowski
Nicht nur die Langdistanz-Saison neigt sich so langsam dem Ende, auch bei der T100 Triathlon World Tour geht es Schritt für Schritt auf das Grand Final in Dubai zu. In Las Vegas findet am kommenden Wochenende das vorletzte Rennen der WM-Tour statt. Mit fünf Startern sind außerdem so viele Deutsche wie noch nie zuvor am Start. Und alle von ihnen haben eine realistische Chance auf einen Podiumsplatz. Also großer Favorit geht jedoch der Belgier Marten Van Riel ins Rennen. Er gewann bereits die beiden T100-Events in San Francisco und auf Ibiza, ist der Weltbestzeithalter der Mitteldistanz und auf dieser Strecke weiterhin ungeschlagen. Er wird der Athlet sein, den es zu schlagen gilt. Denn der 31-Jährige bringt ein unfassbar starkes Gesamtpaket mit sich. Van Riel gehört nämlich in allen Disziplinen zu den besten Athleten im Feld. Somit ist es nahezu unmöglich, ihn an einem bestimmten Punkt im Rennen abzuhängen. Auf Ibiza zeigte er erneut, dass er in einer Laufentscheidung die Nase vorn hat. Läuft nichts schief, wird er auch in Las Vegas um den Sieg kämpfen.
Druck durch Deutsche
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Am kommenden Samstag geht am Lake Las Vegas das vorletzte T100-Rennen des Jahres über die Bühne. Wer startet, wo wird geraced und wie kannst du das Event live verfolgen?
Marten Van Riel gewann beide Rennen der T100-Tour, an denen er teilnahm. Hier lässt sich der Belgier kurz vor dem Sieg auf Ibiza feiern.
Die erste Saison der T100 Triathlon World Tour ist fast Geschichte. Am kommenden Samstag (19. Oktober) findet vor den Toren von Las Vegas das letzte reguläre Rennen der Serie statt, es folgt nur noch das Finale in Dubai am 16. November. Der erste Startschuss am Lake Las Vegas fällt um acht Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit) für die Profifrauen, für die Männer beginnt das Event um 14 Uhr Ortszeit (23 Uhr deutscher Zeit).
Wer gewinnt das vorletzte T100-Rennen?
Las Vegas gilt zwar als Glücksspiel-Metropole, doch mit Glück wird man angesichts der stark besetzten Felder nicht weit kommen. Einige Vertragsathletinnen und -athleten fehlen allerdings, unter anderem Lucy Charles-Barclay. Bei den Frauen dürfte erneut Taylor Knibb die Athletin sein, die es zu schlagen gilt. Die US-Amerikanerin gewann in dieser Saison bereits die T100-Rennen in San Francisco und Ibiza. Sie kann damit genau so viele Siege vorweisen wie die Australierin Ashleigh Gentle. Die wird am Lake Las Vegas jedoch nicht antreten, sodass Knibb hinsichtlich der Ergebnisse vorbeiziehen könnte.
Im Serien-Ranking liegt Taylor Knibb derzeit auf Rang drei, direkt hinter India Lee. Die Britin entschied das erste Rennen der Tour in Miami für sich und belegte auf Ibiza einen Podiumsplatz. Auch die Kanadierin Paula Findlay ist stark einzuschätzen. Sie konnte in dieser Saison bereits zwei Ironman-70.3-Siege verbuchen, bei den T100-Events in Miami, San Francisco und auf Ibiza belegte sie die Plätze vier, sechs und fünf. Chancen auf eine Top-Platzierung hat außerdem die Schweizerin Julie Derron. Sie wurde auf Ibiza starke Zweite und ist am Lake Las Vegas dank einer kurzfristigen Wildcard erneut am Start.
Aus Deutschland sind in Person von Laura Philipp und Anne Haug zwei Ironman-Weltmeisterinnen am Start. Für Philipp ist es das erste Rennen nach ihrem Titelgewinn in Nizza. Bei T100-Events schnitt sie in dieser Saison ebenfalls gut ab, wurde Dritte in San Francisco und Vierte in London. Anne Haug erwischte in London keinen guten Tag und wurde Elfte, auf Ibiza zeigte die 41-Jährige mit Platz sechs eine solide Leistung.
Bei den Männern fehlen mit Magnus Ditlev, Kyle Smith und Sam Laidlow die ersten drei Athleten des T100-Rankings. Ditlev und Laidlow befinden sich in unmittelbarer Vorbereitung auf die Ironman-WM in Kailua-Kona befinden, Smith wird in seiner Wahlheimat Girona an dem von Jan Frodeno initiierten Gravel-Triathlon Sgrail100 teilnehmen. Trotz Abwesenheiten kann sich das Starterfeld sehen lassen und verspricht ein spannendes Rennen.
Marten Van Riel aus Belgien geht mit einer eindrucksvollen Bilanz an den Start. Von zwei T100-Rennen in diesem Jahr (San Francisco und Ibiza) nahm er zwei Siege mit nach Hause. Auch in den vergangenen Jahren gewann er jedes Ironman-70.3-Rennen, an dem er teilnahm. Spannende Konkurrenten sind etwa Jelle Geens (BEL) und der Südafrikaner Henri Schoeman. Beide Athleten haben ihre sportlichen Wurzeln wie Van Riel auf der Kurzdistanz. Zum Kreis der Favoriten gehören außerdem Sam Long (USA), Youri Keulen (NED), Mathis Margirier (FRA) und Alistair Brownlee (GBR). Der Sieger könnte jedoch auch aus Deutschland kommen, denn aussichtsreiche Kandidaten sind zahlreich vertreten.
Mika Noodt kletterte von einem T100-Rennen die Erfolgstreppe hinauf. Nach Platz sechs in Singapur folgte Rang fünf in San Francisco und schließlich der Sprung auf das Podium auf Ibiza, wo Noodt als Dritter ins Ziel kam. Aufgrund eines Radsturzes musste Noodt kurzfristig auf seinen Start verzichten. Frederic Funk bringt viel Erfahrung auf dem 100-Kilometer-Format mit. Der 27-Jährige hat bereits vier Rennen absolviert, in London und auf Ibiza sprang zuletzt jeweils Platz fünf heraus. Für Nicolas Mann ist es der erste Start überhaupt auf der T100-Tour. Bei seinen bisher vier Mitteldistanzen dieser Saison stehen abwechselnd Platz eins oder ein DNF in den Ergebnislisten. Im Hinblick auf diese Reihenfolge wäre nun wieder ein Sieg dran. Weitere deutsche Starter sind Maximilian Sperl und Justus Nieschlag, Rico Bogen verzichtet auf seine Teilnahme.
Anspruchsvoller Kurs
Auch wenn das Event nicht direkt in Las Vegas stattfindet, versprechen die Strecken einiges an Entertainment. Die zwei Kilometer der Auftaktdisziplin werden im Lake Las Vegas absolviert, einem künstlichen See in der Stadt Henderson. Drumherum: Wüste. Der Schwimmkurs besteht aus einer Runde mit gut 1.000 Metern Länge, nach einem Australian Exit auf dem Startponton schwimmen die Athletinnen und Athleten auf direktem Weg die verbleibende Distanz zur ersten Wechselzone.
Die 80 Radkilometer werden auf einer Wendepunktstrecke zurückgelegt, die fünfmal gefahren werden muss. Klingt langweilig, doch das Profil hat es in sich: flach ist es fast nie. Direkt nach dem Radaufstieg wartet ein unrhythmischer knackiger Anstieg von gut 1,5 Kilometern Länge. Nach der folgenden Abfahrt geht es direkt wieder für fast fünf Kilometer bergauf bis zum Wendepunkt, danach folgt das Ganze umgekehrt. Abgesehen von einer 90-Grad-Kurve ist der Streckenverlauf eher unspektakulär, doch das ständige Auf und Ab dürfte die Beine zum Glühen bringen.
Beim Laufen wird es nicht besser. Sechs Runden sowie ein Zubringer zum Ziel müssen gelaufen werden, insgesamt 18 Kilometer. Flach sind nur die ersten rund 500 Meter jeder Runde, danach geht es bergauf und wellig weiter. Eine längere Bergab-Passage führt die Athletinnen und Athleten schließlich auf die nächste Runde und in Richtung Ziel.
Abendprogramm für Samstag
Aufgrund der Startzeiten sowie der neun Stunden Zeitverschiebung sind die Las Vegas T100 ein Unterhaltungsprogramm, das sich bis in die Nacht zum Sonntag zieht. Wer das Geschehen live verfolgen möchte, kann dies auf verschiedenen Kanälen tun. Die Übertragung des hauseigenen Streaminganbieters PTO+ ist kostenfrei, es ist lediglich eine Registrierung notwendig. Mit einem kostenpflichtigen Account bei discovery+ kann man auch dort die Rennen live anschauen. Außerdem finden sich kostenfreie Livestreams bei Eurosport 1. Die Übertragung des Frauenrennens beginnt mit dem Startschuss um 17 Uhr deutscher Zeit (Zieleinlauf gegen 20:30 Uhr), die des Männerrennens um 23 Uhr (Zieleinlauf gegen 2:15 Uhr).
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