Das Jahr 2022 war durchwachsen für Justus Nieschlag. Nachdem er Vizeweltmeister bei den Arena Games wurde und den Ironman 70.3 Kraichgau gewann, konnte er verletzungsbedingt ab Mitte des Jahres keine Rennen mehr absolvieren. Die Deutsche Triathlon Union (DTU) stärkte Nieschlag jedoch zunächst den Rücken und stellte in Aussicht, ihn in den Ergänzungskader zu berufen.
Nun kam es anders. „Leider erhielt ich pünktlich zum Weihnachtsfest am 23.12.2022 ein ganz spezielles Geschenk, indem mir mitgeteilt wurde, dass ich 2023 keinen Kaderstatus erhalten würde“, so der 30-Jährige. Von der höchsten Kaderstufe, dem Olympiakader, auf Null – dies sei ein harter Schlag. Die neue Situation ändert vieles, denn der Kaderstatus eröffnet einige Möglichkeiten. „Wenn man mal bei den Basics anfängt, ist dies die Grundlage für das Training am Olympiastützpunkt in Saarbrücken, meinem aktuellen Lebensmittelpunkt. Nachdem die ersten Signale, was das Training betrifft, etwas zögerlich waren, wendete ich mich an die OSP-Leitung. Es war ein sehr positives Gespräch und wir fanden schnell eine Übergangslösung“, sagt Justus Nieschlag.
Endgültiger Abschied von der Kurzdistanz
Nachdem Nieschlag bereits einige erfolgreiche Ausflüge auf die Mitteldistanz hinter sich hat, wird es nun nicht mehr bei Ausflügen bleiben. Vielmehr bedeutet das Ende der Zeit in der Nationalmannschaft gleichzeitig das Ende der Karriere auf der Kurzdistanz. „Gerne hätte ich mich etwas bewusster mit einem schönen Rennen von der Kurzdistanz verabschiedet. Ob sich dies gegebenenfalls dieses Jahr nachholen lässt, bleibt offen“, sagt er.
Eine exakte Saisonplanung stehe noch nicht fest, doch die ersten Ziele seien gesetzt. Beim Ironman 70.3 Lanzarote am 18. März will Justus Nieschlag in die Saison 2023 starten. Klar ist ebenfalls, dass ein Slot für die Ironman-70.3-WM in Finnland sowie eine Top-Ten-Platzierung bei dieser herausspringen soll.
Wie auch in der Leichtathletik halte ich es für einen Fehler, wenn Athleten/-innen verletzungsbedingt auch mal längere Zeit ausfallen, zu schnell aus Förderprogrammen rausgeschmissen werden. Die Athleten/-innen müssen sich auch langfristig auf eine Unterstützung verlassen können, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Ohne die Details zu kennnen: Einen so verdienten Triathleten kurz vor Weihnachten aus der Förderung zu kippen, zeugt weder von Einfühlungsvermögen noch Professionalität seitens des Verbandes. Typisch Funktionäre/Verband würde ich sagen. Grottenschlecht…