Gerald Will (55) kann viel über seinen Sport erzählen: Der Österreicher aus Wels ist seit 38 Jahren Triathlet, versuchte sich zwischenzeitlich als Profi. Mittlerweile ist er Lehrer und berät als freiberuflicher Leistungsdiagnostiker ambitionierte Athleten.
Sein Regal ist gut gefüllt mit Pokalen und Medaillen. Doch die jüngste Trophäe erfüllt Gerald Will mit besonderem Stolz: Der M-Dot für Platz drei seiner Altersklasse M55–59, den er vor wenigen Wochen bei der Ironman-70.3-WM in Lahti gewann. Ein weiterer Höhepunkt in der langen Triathlonkarriere des Österreichers. „Vermutlich gibt es in meiner Heimat niemanden, der länger dabei ist als ich“, sagt er.
Ein Pionier: 38 Jahre als Triathlet auf dem Buckel
Sagenhafte 38 Jahre als Triathlet hat Gerald Will nun auf dem Buckel, den ersten Dreikampf bestritt er mehr zufällig als 17-Jähriger im Frühsommer 1985 in seiner Heimatstadt Wels. Etwa eine olympische Distanz – den Begriff gab es damals noch nicht. „Wir waren echte Pioniere, alles war improvisiert. Mein Material war spartanisch, eine Vorbereitung auf den Wettkampf gab es nicht. Ich hatte wenig Vorerfahrungen in den drei Disziplinen und ging mit knapp 200 Teilnehmern auf die Strecke. Überraschenderweise war ich vorn dabei. Aber es war irgendwie furchtbar. Meine erste Reaktion im Ziel: Nie wieder!“ Nur wenige Monate später ging Will in Innsbruck erneut an den Start. „Diese Sportart hatte mich gepackt und meinen Ehrgeiz geweckt.“