
Nach seinem geglückten Weltrekord gönnte sich Dirk Leonhardt am späten Montagabend erst einmal eine Pizza und ein ausgiebiges Bad in der Wanne. Das hatte sich der Extremsportler mehr als verdient, denn davor legte er in zwölf Stunden und 17 Minuten insgesamt 164,4 Kilometer auf Eis zurück. Die neue Bestmarke für einen Eistriathlon ist noch vor Ort vom Rekordinstitut für Deutschland anerkannt worden.
In den Morgenstunden startete Leonhardt auf einem Oval direkt neben der Frankfurter Eissporthalle, zunächst auf Schlittschuhen. Der Aufbau für sein Projekt „IceMan“ erfolgte noch bei leichtem Regen, aber pünktlich zum Start war es trocken. „Das war wichtig, denn sonst wäre es durch einen Wasserfilm auf dem Eis sehr rutschig geworden“, sagte Leonhardt.
Die Spikereifen hielten in den Kurven
Nach 42,2 Kilometer Skaten auf Schlittschuhen freute sich der 40-Jährige auf die nächste Disziplin: „Durch die gebückte Haltung hatte ich leichte Rückenschmerzen, da kam der Wechsel aufs Rad gerade recht.“ Das war im Vorwege für ihn der größte Unsicherheitsfaktor: „Ich wusste nicht, ob die Spikereifen so funktionieren, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Sie funktionierten. Nach wenigen Minuten hatte der Hesse den Bogen raus, kam ohne Sturz durch die 80 Radkilometer, aber musste sich in den Kurven sehr konzentrieren.
Gegen Abend wurde es dann kalt, da lautete Leonhardts Devise: „Dann muss ich halt schneller laufen.“ Das ging ohne Spikes in Laufschuhen mit hoher Dämpfung zunächst ganz gut, weil das Eis einigermaßen rau war. Doch dann ließen zusehends die Kräfte nach und ab Kilometer 20 legte der Rekordjäger Gehpausen ein. Bei Kilometer 30 ging es bergauf, immer wieder begleiteten ihn Freunde und Bekannte sowie Kinder nach ihrem Eishockeytraining einige Runden lang. Nach 5:20 Stunden war auch der Marathon geschafft und Leonhardt durfte sich neuer Weltrekordhalter im Eistriathlon nennen.
Wer spendet, kann Leonhardts Weltrekordfahrrad gewinnen
Mit diesem ungewöhnlichen Projekt wollte der Extremsportler und Familienvater nicht nur eine neue Bestmarke aufstellen, sondern auch „KinderEngel Rhein-Main“ unterstützen. Dieser Verein fördert und kümmert sich um schwerkranke Kinder mit verkürzter Lebenserwartung. Leonhardt spendet sein Weltrekordfahrrad im Wert von 2000 Euro, jede Spenderin und jeder Spender für KinderEngel (ab 10 Euro) nimmt an der Verlosung des Rads teil.