Was für ein episches Rennen haben wir am Wochenende erlebt bei der Ironman-WM der Frauen 2025. Die „Wahine Warriors“, die starken Frauen, haben geliefert. Und Kailua-Kona auch. Das Drama in Bildern.
6:25 Uhr morgens. Trommelwirbel. Nationalhymne. Und dann der Kanonenschlag: Das Rennen um die Ironman-Weltmeisterschaft 2025 auf Hawaii, die letzte exklusive hier für die Frauen, ist eröffnet.



Der Pazifik an diesem Morgen: nicht wellig, aber kabbelig. Schwimmrekorde werden hier heute nicht fallen. Und Haie werden nur aus Stahl gesichtet.


Mittendrin in der ersten großen Gruppe: Laura Philipp, seit Nizza 2024 Ironman-Weltmeisterin und Titelverteidigerin. Der Triumph hier würde ihre Karriere komplett machen.
Lucy Charles-Barclay macht sich allein auf den Weg. Wieder einmal. Schnellster Schwimmsplit in 49:26 Minuten für die 3,86 Kilometer.


Gut behütet zum Rad, das auf der Palani Road unter dem großen Banyan Tree wartet: Laura Philipp und die Norwegerin Solveig Løvseth.
Die Palani nimmt Lucy Charles-Barclay allein in Angriff. 2023 hat sie das Rennen in ähnlicher Manier bestimmt – bei ihrem Start-Ziel-Sieg nach vier zweiten Plätzen in Folge.
Doch heute bekommt sie Gesellschaft: US-Girl Taylor Knibb schließt zur Britin auf, bleibt stehen, um Verpflegung aufzunehmen, und lässt Charles-Barclay an einem Penalty Tent ebenfalls stehen. Ein Duell um den Sieg?
Laura Philipp und die anderen müssen akzeptieren, dass die beiden Ausreißerinnen heute wohl zu stark sind.
Lediglich Solveig Løvseth kann sich aus der Gruppe lösen, nimmt den Rückweg von Hawi im Alleingang in Angriff.





Auf der Laufstrecke dominiert zunächst Taylor Knibb, die den ersten Wendepunkt an der Lyman’s Bay als Erste erreicht. Doch auch Lucy Charles-Barclay wirkt hier kontrolliert.

Dahinter bahnt sich ein Duell wie in Hamburg an, als es um den Europameistertitel ging: Die Britin Katrina Matthews läuft Schulter an Schulter mit Laura Philipp.
Und dann nimmt das Drama seinen Lauf: Knibb und Charles-Barclay schenken sich nichts, mal übernimmt die eine die Initiative, mal die andere. Wahine heißen die Frauen auf Hawaii, die stärksten von ihnen Wahine Warriors. Bahnt sich hier ein neuer Ironwar an?

Nach der Hälfte des Rennens beginnt die Britin zu straucheln, muss in den Verpflegungsstationen gehen.
Auf dem Weg zurück aus dem Energy Lab, dem Glutofen, ist der Ofen für Lucy Charles-Barclay aus. Ehemann Reece nimmt sie aus dem Rennen, um sie vor sich selbst zu schützen.
Solveig Løvseth ist damit plötzlich in zweiter Position.
Auch über Taylor Knibb ziehen düstere Wolken auf. Ihre Erschöpfung wird zunehmend sichtbar – und auch dann geht bei ihr nichts mehr, nicht einmal Gehen.


Und so findet sich Solveig Løvseth plötzlich in der Spitzenposition wieder.
Katrina Matthews wittert ihre Chance, läuft mit Streckenrekord (2:47:23 Stunden für die 42,195 Kilometer) immer weiter zur Norwegerin auf.
Am Ende entscheiden 35 Sekunden – zugunsten der Norwegerin. Solveig Løvseth holt einen weiteren Ironman-Titel nach Skandinavien, den ersten für eine Frau. Welch eine Geduld, welch ein Triumphzug!




Hinter Matthews finisht Laura Philipp erneut auf dem dritten Platz in Kona. Sie habe unterwegs ans Aufgeben gedacht, sagt sie später. Wer hat das nicht bei diesen Hitzebedingungen heute?
Die Wahine Warriors haben ihre Schlacht geschlagen – nicht alle haben sie „überlebt“. Das Podium der Ironman-WM 2025 in Kailua-Kona: Laura Philipp (3.), Weltmeisterin Solveig Løvseth und Katrina Matthews (2.).


























