Am kommenden Samstag findet mit dem Ironman Lanzarote eines der härtesten Rennen des Triathlonkalenders statt. Alle Infos zu den Strecken und Starterfeldern.
„Ich hatte mir geschworen, diesen harten Ironman niemals zu machen“, sagte Anne Haug vor einigen Wochen gegenüber tri-mag.de. Zu diesem Zeitpunkt stand die 41-Jährige bereits auf der Starterinnenliste des Ironman Lanzarote. Für sie hat das Rennen beinahe den Charakter eines Heimspiels, schließlich verbringt die Hawaii-Siegerin von 2019 rund die Hälfte des Jahres auf der Kanareninsel und hat wohl die bestmögliche Streckenkenntnis.
Inselrundfahrt mit Höhenmetern
Diese ist auf Lanzarote definitiv von Vorteil. Der erste Startschuss fällt am Strand von Puerto del Carmen für die männlichen Profis am 18. Mai 2024 um sieben Uhr, die Profifrauen beginnen ihren Renntag fünf Minuten später. Geschwommen werden zwei identische Runden inklusive kurzem Landgang.
Es folgt der Part, der dem Ironman Lanzarote die Bezeichnung „hartes Rennen“ verleiht. Gut 2.500 Höhenmeter müssen auf den 180 Kilometern überwunden werden, Flachstücke gibt es fast keine. Eine Besonderheit ist, dass der Kurs aus nur einer großen Runde besteht. Die Athletinnen und Athleten fahren demnach fast über die gesamte Insel, ein Teilstück wird zweimal absolviert. Ein Highlight fürs Auge ist der Anstieg zum Mirador del Rio, bei dem man das Panorama genießen kann, sofern noch ausreichend Sauerstoff im Gehirn vorhanden ist. In die zweite Wechselzone geht es zurück nach Puerto del Carmen.
Für den abschließenden Marathon wird es entscheidend sein, dass die Beine muskulär beim Radfahren nicht zu sehr zerstört wurden. Auf den 42,2 Kilometern geht es entweder hoch oder runter – stets entlang der Küste, verteilt auf drei Runden. 228 Höhenmeter stehen laut Streckenplan am Ende auf der Uhr.
Klare Favoritenrollen?
Mit der Britin Lydia Dant steht die Vorjahressiegerin auf der Starterliste. Das macht sie automatisch zur Mitfavoritin auf den Sieg, klar verteilt werden kann diese Rolle jedoch nicht. Bei den Frauen liegt die Aufmerksamkeit insbesondere auf Anne Haug. Ihre Saisonplanung wurde aufgrund langfristiger Auswirkungen eines Infekts ziemlich durcheinandergewirbelt. Auf die ersten beiden Rennen der T100-Tour musste die Ironman-Vizeweltmeisterin des vergangenen Jahres bereits verzichten. Wie es zum Saisonstart auf Lanzarote um Haugs Form bestellt ist, ist unklar. Im Hinblick auf ihre konstant starken Leistungen in der Vergangenheit sowie das überschaubare Starterinnenfeld kann sie jedoch definitiv als Topfavoritin bezeichnet werden. Im Jahr 2023 gewann Anne Haug die letzte Austragung des Ironman 70.3 Lanzarote deutlich. Ihre stärksten Konkurrentinnen sind die bereits erwähnte Vorjahressiegerin Lydia Dant sowie die Französin Jeanne Collonge, die im vergangenen Jahr Platz drei belegte. Aus Deutschland steht neben Anne Haug noch Lina-Kristin Schink auf der Starterliste.
Bei den Männern musste Vorjahressieger Arthur Horseau seinen Start kurzfristig absagen. Cameron Wurf steht allerdings auf der Starterliste, er wurde im vergangenen Jahr Dritter. Der Australier ist durch seine Podiumsplatzierung beim Ironman Südafrika bereits für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert und wäre daher nicht auf eine weitere Rennteilnahme angewiesen. Zuzutrauen wäre es dem als Vielstarter bekannten Athleten aber auf jeden Fall. Zum Favoritenkreis zählt neben dem Franzosen Arnaud Guilloux auch Andreas Dreitz. Der starke Radfahrer wurde am vergangenen Wochenende 13. beim Ironman 70.3 Mallorca, in Südafrika über die 226 Kilometer der Langdistanz belegte er Platz elf. Dennoch ist es realistisch, dass sich der 35-Jährige einen der zwei WM-Slots sichert. Interessant wird zudem der Auftritt des Norwegers Jon Breivold. Der ehemalige Radprofi gewann im vergangenen Jahr den Norseman und ist auf anspruchsvollen Kursen sehr stark einzuschätzen. Aus Deutschland stehen außerdem Felix Hentschel, Michael Kalb, Yannick Fischbach und Peter Santagati auf der Starterliste.
Keine Liveübertragung
Da der Ironman Lanzarote kein Rennen der Pro Series ist, wird es keine Liveübertragung geben. Der Wettkampf kann somit ausschließlich über den Ironman-Tracker verfolgt werden.