Eine der erfolgreichsten Triathletinnen der vergangenen 25 Jahre verlässt zum Ende der Saison die große Wettkampfbühne, die sie über Jahre mitbestimmt hat. „Ich hätte nicht mal zu träumen gewagt, dass ich meine Karriere so lange auf so hohem Niveau fortführen kann, und ich bin unendlich dankbar, dass ich so viel Schönes erleben durfte“, so Spirig.
Zwei Jahrzehnte an der Weltspitze
Bereits in ihren Juniorinnenjahren konnte Nicola Spirig mit dem Sieg der Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2001 früh auf sich aufmerksam machen. Im Laufe der Jahre kamen etliche Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftsmedaillen hinzu. Als Höhepunkte des Erfolgs hat Nicola Spirig, die an fünf Olympischen Spielen teilnahm, zwei Medaillen bei den Spielen gewonnen. Mit ihrem dramatischen Fotofinish-Sieg, der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London, kürte sie sich zur besten Athletin im Triathlon. Eine olympische Silbermedaille gewann Spirig vier Jahre später, 2016 in Rio, obwohl sie sich beim ersten Weltmeisterschaftsrennen der damaligen Saison im März einen Handgelenksbruch zugezogen hatte. „Emotional ist die Medaille in Rio für mich vielleicht etwas höher gewertet. Ich hatte meinen Mann und unser erstes Kind dabei, das war schon etwas sehr Besonderes, unter den Augen der beiden eine Medaille zu gewinnen“, meint die 40-jährige Spirig.
Der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt
Die Mutter von drei Kinder hatte schon einmal Gedanken über einen Rücktritt gehabt, ist aber froh, dass sie sich damals für weitere Jahre im Spitzensport entschieden hat. „Die letzten Jahre habe ich noch mal sehr genießen können und da muss ich auch meinem Mann danken, denn ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen.“ Spirig ist seit zehn Jahren mit dem ehemaligen Profitriathleten Reto Hug verheiratet. „Nach dem Olympiasieg 2012 und nach den Olympischen Spielen 2016, als unser erstes und zweites Kind geboren wurden, dachten Reto und ich intensiv über meinen Rücktritt nach. Rückblickend bin ich froh, dass ich noch zehn weitere Jahre beim Spitzensport bleiben sowie viele schöne Erfahrungen, Erfolge und Erinnerungen sammeln durfte. Nun ist jedoch für meine Familie und mich der ideale Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen“, sagt Spirig.
Sub8-Projekt als letzte große Herausforderung
Auch wenn die Schweizerin sich zuletzt bei einem Sturz im Februar das Schlüsselbein gebrochen hat, hält sie am Sub8-Projekt fest, bei dem es darum geht, mit Helfern die Acht-Stunden-Marke auf der Ironman-Distanz für die Frauen zu unterbieten. In der Vorbereitung darauf wird sie durch die Verletzung später als gedacht, am 10. April, mit dem Start beim Marathon Zürich in die Saison einsteigen. Der Start gilt nur der Belastung und dem Test der Länge der Strecke, das Augenmerk liegt ganz klar auf dem Sub8-Projekt.
Wer ersetzt verletzte Lucy Charles-Barclay?
Der verletzungsbedingte Ausfall von Lucy Charles-Barclay hat keinen Einfluss auf die Vorbereitung. Jeder hat seine eigenen Pacemaker und eine eigene Strategie, wie die magische Marke geknackt werden kann. Nicola Spirig verkündete heute auch, dass als Ersatz für die verletzte Lucy Charles-Barclay eine andere Britin mit ihr das Sub8-Projekt angreifen werde. Nach Informationen, die tri-mag.de dazu unter anderem aus Großbritannien vorliegen, soll es sich dabei um die vom deutschen Coach Björn Geesmann betreute Katrina Matthews handeln.