Das wohl feierlichste Event der Ironman-Woche ist die Aloha Reception am Mittwochabend vor dem Rennen. Hier werden die Vorjahressieger im elitärem Kreis der Ironman World Champions empfangen – und müssen eine Rede halten. Das sagte Laura Philipp.

In Nizza holte sich Laura Philipp vor einem Jahr die Krone der Ironman-Weltmeisterin. Die 38-Jährige weiß, dass ein Sieg bei den nach Kailua-Kona zurückgekehrten Titelkämpfen ihre Karriere komplett machen würde. Am Mittwochabend vor dem Rennen wurde sie im Kreis der Heldinnen des Ironman empfangen – mit einer traditionellen Zeremonie, in deren Rahmen sie eine Rede halten musste.
„Aloha und danke! Vielen Dank für diese nette Begrüßungszeremonie! Ich fühle mich echt geehrt und bin stolz, heute Abend hier zu stehen. Es war ein unglaubliches Jahr als Ironman-Weltmeisterin. Ich war 2017 zum ersten Mal als Tourist auf der Insel, um einfach mal zu sehen, wie es hier so ist.
Ich hab so viele Geschichten über Hawaii und das Rennen gehört und wie hart es ist. Als ich mit Triathlon angefangen habe, dachte ich, Ironman ist verrückt. Also bin ich hierhergekommen, um herauszufinden, ob ich jemals den Wunsch verspüren würde, an diesem Rennen teilzunehmen, und um die Athleten beim Wettkampf zu beobachten und die Energie der Insel zu spüren. Es war wirklich unglaublich.
Und von diesem Moment an dachte ich wirklich: Okay, ich muss mich für ein Event im nächsten Jahr anmelden und versuchen, mich zu qualifizieren. Und 2018 habe ich meinen ersten Ironman gemacht. Ich habe gewonnen. Mit der schnellsten Zeit eines Rookies zu diesem Zeitpunkt. Dieser Rekord wurde dieses Jahr in Hamburg gebrochen.

Das gab mir das Gefühl, dass ich vielleicht meinen Sport und meine Distanz gefunden hatte. Und ja, als ich zum ersten Mal hier angetreten bin, habe ich viel gelernt. Ich bin zurückgekommen, und es war jedes Mal etwas Besonderes. Das hat mir geholfen, als Sportler zu wachsen und von Jahr zu Jahr durch harte Arbeit besser zu werden.
Dieser Weg hat in mir den Traum geweckt, dass ich vielleicht eines Tages tatsächlich ganz oben auf dem Podium stehen könnte. Vor einem Jahr in Nizza konnte ich endlich alle Teile zusammenfügen, all das überwinden, was ich während dieses Rennens für meine Grenzen hielt, und diesen Titel holen. Ich war so stolz, aber wenn ich zurückblicke, sind die besten Erinnerungen, die ich habe, die vom letzten Kilometer und dem Überqueren der Ziellinie.
Es ist nicht nur das Gefühl, gewonnen zu haben, sondern auch die Emotionen, die ich auf diesem letzten Kilometer empfunden habe. Und das macht mich jetzt wieder emotional, weil es noch so präsent ist, wenn ich in so viele Gesichter schaue, die sich für mich freuen, dass ich an diesem Tag als Erste die Ziellinie überqueren konnte. Das ist eine Erinnerung, für die ich für immer dankbar bin.

Ich kann mir nur vorstellen, wie besonders es sein muss, am Samstag hier in Kona die Ziellinie als Erste zu überqueren. Ich liebe den Banyan Tree dort unten und ich denke, wenn man dieses Rennen gewinnen kann, fühlt man sich wahrscheinlich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Also werde ich am Samstag alles geben, was in mir steckt.
Ich denke, dass es ein Vorteil ist, den ich am Renntag nutzen werde, wenn ich diesen Abend hier mit euch genieße und verbringe und die Energie spüre. Also vielen Dank an alle! Genießt euren Abend und vor allem den Renntag. Ich hoffe, wir werden eine gute Show abliefern.“









