Nicht wenige Athleten kennen das: Orientierungsprobleme. Wo war noch gleich mein Wechselplatz? So können Erfolg und Niederlage eng beieinander liegen – und müssen sich auch gar nicht ausschließen. Alex Unger lief nach der zweiten Teildisziplin suchend durch die Wechselzone, bevor er irgendwann endlich sein Fahrrad abstellen konnte. „Dadurch habe ich den Sieg quasi verwechselt“, sagt der 24-Jährige, der zugleich aber trotzdem einen persönlichen Sieg feiern durfte: „Mit durchschnittlich 42 km/h auf meinem Alubock hatte ich die beste Radzeit. Es war mein größter Erfolg.“
Unterschlupf bei der Oma
Wer so in die Pedale treten möchte, benötigt die richtigen Voraussetzungen zum Training. Die findet der Produktionsmitarbeiter aus dem österreichischen Hofkirchen im Traunkreis entweder vor der Haustür, oder eben unter dem Dach. Im Haus seiner Großmutter hat Alex Unger sportlichen Unterschlupf gefunden und den ehemaligen Tischtennisraum zu seiner Pain Cave umfunktioniert, nachdem er vor zwei Jahren die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte und zum Triathlon gekommen war. „Ich wollte etwas ganz Neues ausprobieren. Es war anfangs nur ein Versuch, der nun aber etwas ausgeartet ist.“

Schlichte Ausstattung, keine Ablenkung
In seinem Trainingsraum verliert der Österreicher nicht den Durchblick. Dort kann er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ein Fernseher? Fehlanzeige. Soundanlage? Nicht vorhanden. Kleine Boxen sorgen für musikalische Unterstützung, wenn Alex Unger auf dem Fahrradergometer oder der Rolle sitzt, in die er sein Canyon-Rad gespannt hat. Eine Handy-/Tablethalterung verschafft zumindest die Möglichkeit, während der Einheiten in die digitale Welt abzutauchen. Die Wände zieren ein paar Medaillen, Poster und Trainingspläne. Das Equipment ist in Regalen und Boxen verstaut.
„Gruppenausfahrten“ im Keller
Zehn Stunden verbringt der 24-Jährige im Winter in seinem persönlichen Fitnessstudio, nutzt neben einem Laufband für triathlonspezifisches Training auch ergänzende Tools wie eine Hantelbank, Gymnastikball und Kettlebells. An der Decke hängt ein Schlingentrainer, ein Boxsack sorgt für Ausdauer abseits des normalen Trainings. Alex Unger steht beinahe täglich in seiner Pain Cave, lädt aber mitunter auch Freunde ein. „Wir hatten auch schon Gruppenausfahrten im Keller“, sagt der Österreicher, der seine Freundin mittlerweile ebenfalls vom Ausdauersport begeistert hat.

Ziel: Mitteldistanz in 4:20 Stunden
Auch wenn der Produktionsmitarbeiter nach eigener Aussage bislang noch keine großen Erfolge feiern konnte, bleibt er ambitioniert. Denn in Bezug auf seine Ziele hat er keinerlei Orientierungsprobleme. Er wolle „generell ein kompletterer Athlet“ werden. „Und ich möchte im September beim 33. Austria Triathlon in Podersdorf die Mitteldistanz in unter 4:20 Stunden absolvieren“, sagt Unger.
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Smarttrainer, Laufband, Hantelstangen: Triathlontraining findet längst nicht mehr nur outdoor statt. Wir möchten zeigen, wir es in den privaten Trainingsräumen im Lande aussieht.
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