Donnerstag, 10. Oktober 2024

Frank (50) aus Hamburg zeigt sich pragmatisch

Es ist sein Reich – und in so einem Fall spielt die Größe keine Rolle. Hauptsache, Frank Pototzki bekommt alles unter, was er braucht. „Klein, aber mein“, betont der Hamburger, der den Technikraum im Keller seines Hauses kurzerhand zu seiner Pain Cave umgestaltet hat. Ganz pragmatisch.

Komplettes Radtraining auf dem Smarttrainer

Zwischen Wasserleitungen, Abwasser- und Heizungsrohren, Stromzähler und Verteilerschrank steigt der 50-Jährige auf seine Tacx-Rolle. An der Decke hängen drei Fahrradhelme, an der Wand sieben Sonnenbrillen. In einem Regal neben dem Stromkasten hat Pototzki Energieriegel, Ersatzteile und Pflegemittel gelagert. Ironman-Magnete und ein Ryzon-Poster zieren den Verteilerschrank. An der Tür hängt ein Plakat der Kulteinheit SWIM 100×100. Und überall verstaut: Trinkflaschen. „Ich habe Platz für den Smarttrainer und etwas Material“, sagt Frank Pototzki. Im Regal steht der Laptop, mit dem virtuelle Ausfahrten möglich sind. „Ich habe von November bis März erstmalig mein komplettes Radtraining mit kurzweiligen Einheiten auf dem Smarttrainer mit Zwift absolviert – und beide FTP-Tests“, sagt der Hamburger, der in diesem Jahr zunächst den Ironman 70.3 Kraichgau anvisiert hatte. Der kann allerdings aufgrund einer Verordnung der baden-württembergischen Landesregierung nicht am geplanten Termin (7. Juni) stattfinden.

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„Irgendwann dürfen wir wieder starten“

Ähnlich pragmatisch wie bei seinem Trainingsraum ist Frank Pototzki auch in Bezug auf Wettkämpfe und die aktuelle Lage. „Ich denke von Rennen zu Rennen. Nach Kraichgau kommt der Ironman Frankfurt. Wenn Frankfurt abgesagt wird, kommt Kopenhagen. Irgendwann dürfen wir wieder starten. Und wenn 2020 gar nichts läuft, baue ich meine Form über zwei Jahre auf, habe eine optimale Basis für den Qualifier-Plan 2021 und steigere meine Chancen für die Hawaii-Qualifikation nochmals“, sagt der Account Manager. Ein Start bei der WM ist sein großer Traum, den er mit den Qualifier-Trainingsplänen von power & pace verfolgt.

privat

Beachtliche Medaillensammlung – verstaut in einer Box

Im Jahr 2011 hat der Account Manager seinen ersten Triathlon im Hamburger Stadtpark bewältigt, 2013 folgte die Langdistanz-Premiere bei der Challenge Roth. „Seitdem habe ich mindestens eine Langdistanz im Jahr absolviert“, sagt Pototzki, darunter jeweils dreimal die Challenge Roth, den Ironman Frankfurt und zweimal den Ironman Hamburg. Im Oktober 2019 folgte das zehnte Langdistanz-Finish beim Ironman Barcelona. Hinzu kommen etliche Mitteldistanzen und viele lokale Rennen. Die Trophäensammlung ist beachtlich – aber anstatt die Wände mit den Finishermedaillen zu dekorieren, hat der 50-Jährige die Erinnerungsstücke in einer Plastikbox verstaut.

privat

Lehrfilme zur Unterhaltung

Sechs bis acht Stunden sitzt Pototzki pro Woche auf seinem Rollentrainer. Wenn er mal nicht auf Zwift unterwegs ist, hält der Laptop als DVD-Player für genreverwandte Produktionen her: „Schneller schwimmen“ und „Die Laufbibel“ finden sich als Lehrfilme in der Sammlung, aber auch die Dokumentationen „I against me“ und „Wechselzeiten“ oder der Spielfilm „Mit ganzer Kraft“. Neben den DVDs bewahrt der Hamburger die Magazinserie triathlon knowhow auf.

Training ist Teil des Lebensstils

Ein Ventilator am Boden schickt während der Einheiten kühle Luft nach oben, Handtücher liegen neben Massagebällen griffbereit im Regal. „Trotz Corona setze ich mein Training konsequent fort. Schwimmeinheiten werden durch das Zugseiltraining ersetzt. Ich habe mich natürlich auch gefragt, was mich bei drohenden Rennabsagen motiviert“, sagt Pototzki und betont: „Das Training ist Teil meins Lebensstils, es hilft mir gesund und fit zu bleiben.“

privat

Neues Laufband – allerdings im Nebenraum

Deshalb hat der 50-Jährige seine Pain Cave kürzlich auch erweitert – funktional und räumlich. Ein neues Laufband ist in den Keller gezogen, allerdings in ein Nebenzimmer. Dafür war der Technikraum dann doch ein wenig zu klein.


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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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